Ich habe meine Liebe zu Kühlschränken und das ideale Spiel für den Sommer gefunden

Mary hat eine Kühlschrank-Dating-Sim gespielt. Ja, richtig gelesen. Die war aber gar nicht so furchtbar, wie ihr jetzt vielleicht denkt.

Cold Hearts ist eine etwas andere Dating-Sim. Cold Hearts ist eine etwas andere Dating-Sim.

Wenn mich Leute fragen, wie mein Arbeitsalltag aussieht, sage ich gerne, dass ich morgens nicht weiß, was im Laufe des Tages auf mich zukommt. Dass ich jetzt an einem Mittwochnachmittag schwitzend vor meinem Rechner sitze und über eine Dating-Sim mit Kühlschränken schreibe, stand zum Beispiel definitiv nicht auf meiner heutigen Bingo-Karte.

Ich kann euch noch nicht mal so richtig sagen, wie es dazu gekommen ist. Wir sprachen eigentlich im Morgenmeeting darüber, dass bei den Kollegen aus der Sales-Abteilung gerade Grills und bei Tech gerade Kühlschränke hoch im Kurs stehen und irgendwie warf mein wundervoller Kollege Heiko dann einen Link mit der Dating-Sim in den Chat und sagte so etwas wie Über Kühlschränke schreiben können wir doch auch

Und weil es keinen größeren Dating-Sim-Experten in der Redaktion als mich gibt, gab es eigentlich auch wenig Spielraum für Diskussion. Ich meine, ich habe in Doki Doki Ragnarok schon ganze Dörfer gedatet - da sind Kühlschränke jetzt auch nicht so weit von entfernt.

Dass ich beim Spielen der Demo (denn das Spiel ist noch nicht erschienen) aber wirklich Spaß haben und jetzt mit dem fiesesten Cliffhanger alleingelassen werde, habe ich nicht geahnt.

Heiße Kühlschränke

Die Rede ist von der Visual Novel Cold Hearts. Das Spiel sieht erstmal aus wie viele andere Vertreter aus dem Genre, kommt aber mit einigen Besonderheiten daher. Klar, Der Selling Point ist erstmal: ihr datet Kühlschränke. Laut der Steam-Seite soll es aber auch um Einsamkeit, den Sinn des Lebens und eine Kriminalgeschichte gehen.

Das hübsche Mädchen, deren kaputter Kühlschrank noch bei uns in der Werkstatt steht, ist verschwunden. Das hübsche Mädchen, deren kaputter Kühlschrank noch bei uns in der Werkstatt steht, ist verschwunden.

Von den letzten beiden Sachen konnte ich bisher noch wenig erspähen, bisher gibt es nur eine etwa halbstündige Demo, die den Prolog umfasst. Der spielt sich aber ganz genretypisch. Ich lese Textboxen und darf hin und wieder kleinere Entscheidungen treffen. Große Entscheidungsfreiheit herrscht bisher noch nicht.

Warum schreibe ich also in der Einleitung, dass mir diese abstruse Dating-Sim beim Spielen trotzdem so viel Spaß gemacht hat? Weil sie fantastisch geschrieben ist. Der Protagonist, der eines morgens aufwacht und die Stimme seines Kühlschranks hört, ist herrlich nah an der Realität dran. Der gute Mann, der eigentlich ein furchtbar langweiliges Leben führt, zweifelt nämlich erstmal an seinem Verstand. Und das mit einer ordentlichen Prise Selbstironie.

Die Kühlschränke können zum Teil auch menschliche Abbilder(?) erschaffen. Die Kühlschränke können zum Teil auch menschliche Abbilder(?) erschaffen.

Im Laufe der Demo tut das aber nicht nur er als Protagonist, sondern auch ich als Spielerin auf der anderen Seite des Bildschirms. Sind sprechende Kühlschränke und weibliche Personifizierungen dieser Elektrogeräte alles nur die Einbildung eines von Einsamkeit und Arbeitslast zerfressenen Mannes? 

Der fieseste Cliffhanger der Kühlschrankgeschichte

Das Problem an Cold Hearts ist: Am Ende der Demo erscheint ein komischer Typ auf meinem Sofa (im Spiel!) und erzählt mir irgendwas von Entscheidungen, Pfaden und dem Tod. Er könne die Kühlschrankwesen sehen, sie aber ihn nicht.

Ich weiß nicht, was er ist, warum es Regeln gibt oder ob er auch nur eine Illusion meines langsam wahnsinnig werdenden Hirns ist. Ich weiß nicht, was er ist, warum es Regeln gibt oder ob er auch nur eine Illusion meines langsam wahnsinnig werdenden Hirns ist.

Mittlerweile frage ich mich, ob ich die einzige Person bin, die den kompletten Durchblick hat. Und ob mein kurzes Intermezzo mit meiner Waschmaschine Probleme in der Beziehung mit meinem Kühlschrank auslösen wird.

Herausfinden werde ich es vermutlich nie. Denn seit 2019 ist zu Cold Hearts anscheinend nichts mehr passiert. Die Twitter Accounts sind tot, Links laufen ins Leere und ich muss jetzt irgendwie mit dem Wissen klarkommen, dass ich niemals herausfinden werde, was es mit dem verschwundenen Mädchen, den sprechenden Kühlschränken oder dem Typen auf meinem Sofa auf sich hat.

In diesem Sinne: Danke Heiko, dass ich jetzt die nächsten Tage schlaflos im Bett liegen und über Kühlschrankliebe nachdenken werde.

Vielleicht habt ihr ja Lust, euch ebenfalls in diesen Wahnsinn zu stürzen und mit mir in den Kommentaren darüber zu philosophieren, wie es weitergehen könnte.

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