Wer mag schon kein Salz? Klar, händeweise in den Mund geschaufelt ist das weiße Gold nicht eben schmackhaft, aber als Prise aufs Essen gerieselt gibt es wohl kaum ein wichtigeres Gewürz auf der Welt. Der Geschmacksverstärker war einst sogar so begehrt, dass der römische Senat seine hohen Beamten und Offiziere der Armee mit Salz bezahlte - daher kommt das deutsche Wort Salär, was Gehalt oder Lohn bedeutet.
Wer also mag kein Salz? Na logisch, die Anwohner von Karthago. Deren Hauptstadt wurde am Ende des Dritten Punischen Krieges im Jahr 146 v. Chr. nämlich nicht nur dem Erdboden gleich gemacht, am Ende verstreuten die Römer in der ultimativen Geste der Demütigung auch noch Salz, um den Boden unfruchtbar zu machen und die Gefahr, dass sich Roms größter Gegner im Mittelmeerraum erneut erheben könnte, ein für alle Mal zu beseitigen.
Oder etwa doch nicht? Die moderne Geschichtsforschung hat inzwischen bewiesen, dass es sich dabei lediglich um eine Legende aus dem 19. Jahrhundert handelte, das kostbare Salz wurde nie in Karthago verstreut. Wäre ja auch noch schöner, schließlich braucht ihr den Stoff in Roman Empire Wars, um den Unterhalt für eure gewaltige Armee zu bestreiten.
Das Echtzeit-Strategiespiel nimmt's nicht so genau mit der Geschichtsschreibung, könnte für Fans der Antike aber dennoch mehr als einen Blick wert sein. Denn während Total War zunehmend in die Fantasy-Gefilde des Warhammer-Universums abtaucht, bildet Roman Empire Wars die eher bodenständige Fantasie ab, die viele Spieler schon an Rome 2 so gefallen hat: das Aufeinanderprallen riesiger Heere der Antike, komplett mit Schildkrötenformation, Hopliten und Kriegselefanten.
GameStar Plus hat mit dem Chefentwickler des RTS-Geheimtipps gesprochen und ihm exklusive Informationen zum Spielprinzip entlockt. In dieser Preview ordnen wir zudem seine Aussagen ein und geben eine Einschätzung dazu ab, ob die Pläne der Entwickler realistisch sind oder sie den Mund zu voll nehmen.
Totaler Fokus auf große Schlachten
Roman Empire Wars nutzt die Unreal Engine und inszeniert Gefechte mit tausenden Einheiten, die ihr aus der frei dreh- und zoombaren Vogelperspektive lenkt. Ihr gebt aktiv Befehle an eure Truppenkontingente, führt Flankenmanöver aus oder ändert Formationen. Neben Legionären mit Kurzschwertern und großen Schilden tummeln sich auf den Schlachtfeldern auch Kavallerie, Fernkämpfer, Ballisten und schweres Belagerungsgerät wie Katapulte.
Statt akkurater Geschichtsschreibung gibt's einen Mischmasch aus den größten Feldzügen der Römischen Geschichte, unter anderem seid ihr in Ägypten, auf dem europäischen Festland, in Großbritannien und natürlich auch in Karthago unterwegs. Dass Roman Empire Wars dabei munter Daten und Fakten vermischt, etwa Kriege aus den Zeiten der Republik mit denen unter Führung eines Imperators, scheint für Chefentwickler Mike (seinen Nachnamen wollte er uns nicht verraten) von Emperor Games keine große Rolle zu spielen. Er hat sich vor allem aus persönlicher Begeisterung für das Szenario entschieden und will keine historisch korrekte Abhandlung veröffentlichen:
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