Ich habe seit 2 Jahren ein Balkonkraftwerk – das habe ich gelernt

Mit einem Balkonkraftwerk lässt sich mit recht geringen Investitionen spürbar bei der Stromrechnung sparen. Ich habe bei der Anschaffung und Erweiterung einiges gelernt.

Balkonkraftwerke sind im Trend. (Robert Poorten - Adobe Stock) Balkonkraftwerke sind im Trend. (Robert Poorten - Adobe Stock)

In wenigen Wochen feiert mein Balkonkraftwerk seinen zweiten Geburtstag. In den letzten Monaten hat es täglich ein wenig Geld eingespart, allerdings ist die Ersparnis zuletzt sogar gesunken. Warum das gar keine schlechte Nachricht oder gar ein Argument gegen den Kauf einer Stecker-Solaranlage ist, erfahrt ihr gleich.

Dennis Ziesecke
Dennis Ziesecke

Dennis Ziesecke schreibt inzwischen seit über einem Jahrzehnt als freier Autor für GameStar. Neben seinen Leidenschaften für (gerne auch alte) PC-Hardware und Virtual Reality hat ihn auch die eigene Stromerzeugung für eben diese technischen Spielereien gepackt. Solarpanels und Powerstations streiten sich jetzt allerdings um den knappen Lagerplatz - im Gegensatz zur 3dfx-Grafikkarte erzeugt so ein PV-Modul beim Herumspielen wenigstens Strom.

Saharastaub, Vogelkot, Katzen und weitere den Ertrag senkende Faktoren lassen sich am besten mit etwas klarem Wasser und einem Mikrofasertuch entfernen. Im Falle der Katze reicht das Wasser. Saharastaub, Vogelkot, Katzen und weitere den Ertrag senkende Faktoren lassen sich am besten mit etwas klarem Wasser und einem Mikrofasertuch entfernen. Im Falle der Katze reicht das Wasser.

Panels, wir brauchen mehr Panels

Ganz naiv bin ich mit einem aus heutiger Sicht viel zu teuren Balkonkraftwerk mit 600 Watt Wechselrichterleistung (mehr war seinerzeit nicht erlaubt) und 2x 380 Watt PV-Modulen gestartet. Dass es nur ein Vierteljahr später einen Preisrutsch geben wird, war schwer zu erahnen aber manchmal ist es halt wie mit Grafikkarten: Der Verstand signalisiert dringend Abwarten, gewinnt aber nicht zwingend gegen ein bauchgefühliges haben-will.

Was ich heute anders machen würde: Deutlich mehr Panelleistung von Anfang an. Nicht nur, damit auch im bewölkten Winter mehr Leistung in der Steckdose landen kann, sondern auch um länger am Tag Strom zu erzeugen.

Das funktioniert natürlich nur, wenn genug Platz für Solarpanel-Spamming vorhanden ist, dann lässt sich aber mit Parallelschaltung mehrerer Panels sowohl Vor- als auch Nachmittags Energie erzeugen, statt nur Vor- oder Nachmittags.

Solarpanels gibt es nicht nur in groß und starr sondern auch als flexible Solarkoffer für Powerstations. Per Adapter lassen sich aber auch die Panels aus dem Bild mit einem Balkonkraftwerk nutzen. Solarpanels gibt es nicht nur in groß und starr sondern auch als flexible Solarkoffer für Powerstations. Per Adapter lassen sich aber auch die Panels aus dem Bild mit einem Balkonkraftwerk nutzen.

Solarmodule können fliegen, sie sollten es aber nicht

Ein Jahr lang ging alles gut: Die Solarpanels standen mittels Aufständerung auf dem Garagendach und arbeiteten erfreulich unauffällig vor sich hin. Beschwert war die Aufständerung mit jeweils gut 100 Kilogramm in Form von Gehwegsteinen. Und dann kam ein Sturm aus einer ungewohnten Richtung.

Der hier in Norddeutschland mitunter doch sehr übergriffige Wind traf die Panels von hinten und entwickelte so noch viel mehr Kraft als gewohnt. Eines der beiden Panels flog mitsamt der Aufständerung vom Dach und landete im glücklicherweise nicht öffentlich zugänglichen Garten. Das Andere riss sich gleich ganz von den Aluminiumprofilen ab und kippte dann auch von der Garage.

Dabei ist eines der Anschlusskabel abgerissen. Wie auch beim anderen Panel, ist erstaunlicherweise kein weiterer Schaden entstanden.

Trotzdem rate ich dringend zu einer professionelleren Aufständerung. Bei einer Montage am Balkon, mehrere Meter über öffentlich zugänglichen Grund, verbietet sich Stümpern sowieso.

Keine Sorge, die Panels stehen hier nur zu Demonstrationszwecken an der Wand. Aber auch wenn ihr denkt, die Panels wären windsicher montiert - kontrolliert vor dem nächsten Sturm lieber trotzdem noch einmal. Keine Sorge, die Panels stehen hier nur zu Demonstrationszwecken an der Wand. Aber auch wenn ihr denkt, die Panels wären windsicher montiert - kontrolliert vor dem nächsten Sturm lieber trotzdem noch einmal.

Ich spare Geld weil ich mehr über Stromverbrauch gelernt habe

Anfangs war es fast ein innerlicher Zwang, regelmäßig die App mit der Anzeige der aktuell produzierten Energie zu checken, dann wurde es ein Spiel, den Verbrauch bei Sonnenschein bestmöglich in Richtung 0 Watt zu bringen.

All das hat mir ein viel besseres Gefühl für den Verbrauch einzelner Geräte gegeben. Zehn Jahre lang war beispielsweise die Pumpe für einen Wasseranschluss der Regenwasserzisterne im Garten durchgehend eingeschaltet, immer schnell bereit, köstlich-abgestandenes Nass durch einen Schlauch zu schicken.

Anker Nano Powerbank
Beste kleine Powerbank
Anker Nano Powerbank
10.000 mAh
Trotz der kompakten Größe leistet die Powerbank beachtliche 30 Watt – genug für Office-Laptops. Das angebrachte USB-C Ladekabel dient auch noch als praktische Trageschlaufe.
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Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
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Ohne viel Schnickschnack lädt die 20.0000-mAh-Powerbank von Baseus mit starken 65 Watt. Das einfache Display gibt Aufschluss über relevante Informationen.
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Die bislang intelligenteste digitale Powerbank auf dem Markt. Mit einer Ausgangsleistung von bis zu 200 Watt können auch große Geräte geladen werden.
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Danke MagSafe hält die ultra-kompakte Powerbank von TORRAS magnetisch am iPhone und lädt es kabellos auf. Kleiner und leichter geht’s kaum.
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Der tragbare Stromspeicher von Ecoflow kann auf bis zu 3 kWh erweitert und mit Solarpanels geladen werden. Er verfügt sogar über vier Steckdosen.

Wenn der dazugehörige Wasserhahn aber nicht richtig fest geschlossen war, sprang die Pumpe regelmäßig kurz an. Es sind viele solcher kleinen oder geheimen Verbraucher, die den Stromverbrauch und damit die Kosten hochtreiben.

Der nächste Schritt war dann ein Stromvertrag mit dynamischem Strompreis. Damit ist zwar der Strom ausgerechnet in den PV-ertragreichen Nachmittagsstunden oft verlockend günstig, was wie ein Widerspruch zu einem Balkonkraftwerk klingt. Allerdings habe ich mein Balkonkraftwerk inzwischen auch um einen Akku erweitert, der in diesen Stunden gefüllt und zur teuren Abendzeit geleert wird.

Rechts im Bild wird der Strom für abendliche Multiplayersessions im Zelt produziert - ein Nebeneffekt, dass die solare Energieproduktion zum liebgewonnenen Hobby wurde. Rechts im Bild wird der Strom für abendliche Multiplayersessions im Zelt produziert - ein Nebeneffekt, dass die solare Energieproduktion zum liebgewonnenen Hobby wurde.

Warum ich mich über eine längere Amortisationszeit freue

Bei der Anschaffung des Balkonkraftwerkes prophezeite ich eine jährliche Ersparnis von gut 200 Euro, ein Jahr später zeigte sich, dass die Vorhersage fast auf den Euro genau stimmte. Damit wäre das Set bei einem Kaufpreis von gut 1.000 Euro (damals, teuer, schwierige Impulskontrolle, ihr wisst schon) also nach fünf Jahren amortisiert.

Damals rechnete ich mit den 40 Cent Strompreis aus meinem damaligen Vertrag. Inzwischen sind die Preise allerdings stark gesunken, woran auch der dynamische Tarif eine Mitschuld trägt - von 40 ging es auf 27 Cent pro Kilowattstunde herunter. Die geschickte Nutzung des Akkuspeichers drückte das in letzter Zeit sogar auf 24 Cent. Damit einher geht natürlich eine fast doppelt so lange Amortisationszeit.

Unglücklich bin ich darüber trotzdem nicht, alleine die Erfahrungen mit dem Balkonkraftwerk und das neue Verständnis für Stromverbrauch sind wertvoll genug. Inzwischen ist es auch noch um einige weitere Panels sowie besagten Speicher gewachsen, weshalb mir Amortisationsrechnungen inzwischen egal sind - die Mini-Solaranlage ist Hobby geworden.

Und irgendwann berichte ich euch vielleicht aus Hobbysicht davon, wie die PV-Anschaffungen für familiäre Gamingsessions in einem Zelt auf einer Wiese gesorgt haben.

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