Mit dieser Musik teste ich seit Jahren Kopfhörer, Soundbars und Co. – Außerdem verrate ich euch eine Goldene Regel, die absolut jeder umsetzen kann

Meine persönliche Playlist ist noch viel größer, aber für euch habe ich eine handliche Auswahl von 27 Titeln zusammengestellt (inkl. Link zu Spotify).

Mit dieser Playlist testet ihr eure Audio-Geräte auf Herz und Nieren. Mit dieser Playlist testet ihr eure Audio-Geräte auf Herz und Nieren.

Ich bin ein Musik-Nerd. Für ein Instrument fehlt mir zwar die Motorik (oder die Eltern, die mich dazu gezwungen hätten, eines zu lernen), aber ich höre bei Liedern extrem genau hin. 

Dieses Gehör konnte ich in den vielen Jahren als Tech-Redakteur nutzen und verfeinern, um Kopfhörer, Anlagen und andere Audio-Geräte auf ihren Klang zu testen.

In diesem Artikel findet ihr eine Auswahl an Songs, die ich immer wieder nutze. Ich erkläre euch, worauf ihr achten solltet, und gebe euch eine goldene Regel mit auf den Weg.

Wer nicht den ganzen Artikel lesen möchte: Hier die Abkürzung zur Playlist auf Spotify.

Disclaimer: Das sind von mir ausgesuchte Titel, die ich auch privat höre. Daher findet ihr ein paar japanische Interpreten darunter. Es ist eine von mir kuratierte Liste, die meine Erfahrungen und ein Stück weit meinen Geschmack widerspiegelt.

Ach ja, ich übernehme keine Haftung für Ohrwürmer, denn unter den Songs verstecken sich ein paar echte Banger!

Maxe Schwind
Maxe Schwind

Maxe arbeitet seit 2016 als Tech-Redakteur, seine Liebe zur Musik geht allerdings noch viel weiter zurück. Durch seinen musikverrückten besten Freund hat er gelernt, auf die kleinsten Nuancen zu hören, Drum-Pattern zu erkennen und Misstöne ausfindig zu machen.

Ja, Maxe ist der Typ, der sagt »Boah! Hast du die Bassline um 1:30 gehört?« und für seinen Job war das stets von Vorteil.

27 Songs zum Probehören von Audiogeräten

Bei Liedern kann man auf wahnsinnig viele Dinge achten. Ihr findet daher für bestimmte Einsatzgebiete bestimmte Songs sowie Alternativen; ich erkläre euch immer, wo ihr hinhören müsst. Viel Spaß beim Probehören eurer Kopfhörer und Anlagen!

Bass

Logisch, beim Bass geht es um die tiefen Töne. Bässe können mal saftig und breit klingen, mal begleiten sie trocken das Lied und dienen als rhythmische Beilage.

So sollte ein Bass nie klingen: Hohl oder blechern. Dann fehlt es an Kraft, sowohl dem Lautsprecher als auch dem Song.

MOB CHOIR, sajou no hana – 99.9

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Bei diesem Song spielt der Bass die erste Geige. Bis zum ersten Refrain kommt nicht mal eine begleitende Gitarre zum Einsatz. Das macht es ganz einfach, die tiefen Töne klar herauszuhören. Im besten Fall ist dann noch die Gitarre nach dem ersten Drittel klar zu vernehmen.

Weitere Empfehlungen:

  • Billie Eilish – Bad Guy: Der Bass ist hier permanent zu hören. Billie sollte diesen immer klar überstimmen.
  • Yasuyuki Okamura – Viva Namida: Die tiefen Töne sind hier Rhythmusgeber, der Song ist auch gut geeignet, um einen Eindruck von der Breite der Klangbühne eures Geräts zu bekommen.
  • Lyn – Rivers in the Desert: Beim Boss-Theme von Persona 5 brummt der Bass richtig. Hier könnt ihr leicht überprüfen, ob die tiefen Töne fälschlicherweise rasseln oder zu sehr dröhnen.
  • King Gnu – SPECIALZ: Der Bass bewegt sich im Verlauf des Liedes stromlinienförmig auf und ab. Damit deckt ihr mehrere kHz gleichzeitig ab.

Mitten

Bei den sogenannten Mitten spielt sich bei vielen Liedern das meiste ab. Das betrifft alle Töne, die weder zu tief noch zu hoch sind. Dazu zählen zum Beispiel eine Akustikgitarre oder Gesang.

So sollten Mitten nie klingen: Überlagernd oder sumpfig. Liegen zu viele Mitteltöne übereinander, gehen Details verloren. Wenn ein Audiogerät es nicht schafft, die Mitten ordentlich zu differenzieren, dann klingt es schlichtweg langweilig und gleichzeitig unruhig.

Enigma – Modern Crusaders

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Dieser Song ist relativ unaufgeregt – perfekt also, um zu checken, wie gut ein Lautsprecher das rüberbringt. Nicht alle Lieder sind super energetisch. Der Bass untermauert die Mitten und hebt diese besser für das Ohr hervor.

Weitere Empfehlungen:

  • Adele – Hello: Der Song wird von der Sängerin weitestgehend allein getragen. Hier hört man, wie klar ein Gerät Stimmen darstellen kann.
  • Steve Mackay – Yachting Style: Ebenfalls ein sehr entspanntes Lied mit ein paar feinen Höhen, in dem Bass und Klavier miteinander tanzen.
  • sajou no hana – Heaven’s Falling Down: Ähnlich wie beim Song Hello steht hier der Gesang im Fokus. Bei dieser Power-Ballade lassen sich aufgrund mehrere Instrumente noch mehr Details heraushören.
  • Queen – Don’t Stop Me Now: Starke Mitten, Freddie Mercurys Gesang im Vordergrund und einfach ein fetziger Song zum Probehören

Höhen

Die hohen Töne kommen meist bloß in Spitzen zum Einsatz. Aber nur weil sie nicht so häufig auftreten, heißt es nicht, dass sie nicht wichtig sind. Sie fordern Aufmerksamkeit und bilden mit einem entsprechend tiefen Bass die gesamte Breite eines Liedes ab.

So sollten Höhen nie klingen: Klirrend, scheppernd oder blechern. Das kann richtiggehend unangenehm werden, wenn ein Lautsprecher hohe Töne nicht zu akzentuieren weiß.

Pharoah Sanders – You've Got to Have Freedom

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Zugegeben: Jazz ist nicht jedermanns Sache, aber auch, wenn ihr nicht drauf steht, solltet ihr diesen Titel unbedingt anschmeißen. Die wilden und teilweise fast schon übersteuernden Bläser sind eine Herausforderung für jedes Audio-Gerät.

Weitere Empfehlungen:

  • Bradio – Flyers: Die Blasinstrumente gleich zu Anfang bieten eine tolle Möglichkeit, die Höhen zu checken. Der schnelle Song mit seinen Disco-Gitarren ist außerdem ein Mini-Stresstest, was Details angeht.
  • Super Soul Bros. – Metaknight’s Revenge: Hier duellieren sich Saxophon und Trompete auf verschiedenen Höhen, muss ich mehr sagen?

Details

Habt ihr die gängigsten Tonarten abgeklopft, geht’s ans Eingemachte: Feine Details, lang gespielte Noten oder dezente Instrumente muss ein guter Lautsprecher herausarbeiten können.

So sollten Details nie klingen: Gar nicht. Wenn die restlichen Töne so sehr zusammenkleben, dass Details verloren gehen, hört man sie schlichtweg kaum.

The Charlie Daniels Band – The Devil Went Down to Georgia

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Das Lied erzählt von einem Geigenspieler, der sich mit dem Teufel duelliert (eine Gitarrenversion gab’s übrigens in Guitar Hero 2). Es wird gefiedelt, was das Zeug hält und sämtliche Töne angeschlagen. Hier sollte man im besten Falls die volle Breite hören können.

Weitere Empfehlungen:

Balance & Range

Ein Song mit einer großen Range, besitzt eine breite Palette an hohen, tiefen und mittleren Tönen, es kommen öfter viele Instrumente zum Einsatz und das Lied wechselt zwischendurch mal das Genre. Eine gute Balance garantiert dann, dass das alles gut zusammengeht, sowohl vom Klang als auch der Lautstärke.

So sollte Balance nie klingen: Während die Range meist unabhängig von der Qualität ist, darf bei der Balance nicht ein Instrument lauter oder dominanter sein als das andere. Aus der Box muss im Bestfall dieselbe Qualität in Tönen kommen, egal, welche angespielt werden.

Queen – Bohemian Rhapsody

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Diese Hymne von Queen deckt so viele Instrumente, Töne, Stimmungen und Geschwindigkeiten ab, dass es sie zum besten Stück macht, um die ganze Breite eines Audiogeräts auszutesten.

Weitere Empfehlungen:

  • Explosions in the Sky – Wilderness: Sehr getragenes Lied mit langen Tönen, mit denen ihr die Balance bestens testen könnt.
  • Daft Punk – Get Lucky: Die gediegenen Synth-Töne dienen wunderbar dazu, Ungereimtheiten herauszuhören. Auch gut geeignet für Mitten und Details.
  • SEATBELTS – Tank: Von einem saftigen Bass bis zu kräftigen Blasinstrumenten ist hier alles vertreten.
  • Kroi – Hyper: Ähnlich wie beim Jazz-Song Tank! deckt dieses Lied eine breite Palette ab, fordert die Lautsprecher aber auch durch Sprechgesang und hohe Geschwindigkeit, ein Belastungstest für Audiogeräte.
  • Rush – YYZ: Vom Triangelsolo bis zur gediegenen nahöstlichen Flöte spielt der Song einfach alles durch.
  • An Endless Sporadic – Impulse II: Ähnlich wie YYZ werden hier viele Genres bespielt. Optimal, um mit dem Lautsprecher einmal alles abzudecken.

Soundstage

Der Live-Klang ist so etwas wie die Kür. Wenn der Kopfhörer oder Lautsprecher bisher alles mit Bravour geschafft hat, dann sollte er bei auch bei Live-Konzerten punkten.

Hier gilt: Der Sound sollte so gut sein, dass ihr die Augen schließen könnt und die Bühne nur durch die Töne seht. Es geht um Räumlichkeit und Details.

Stevie Ray Vaughn – Texas Flood Live at Montreux Casino

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Im Grunde eignet sich jede gute Live-Aufnahme, aber diese hier besonders, da der Fokus ganz auf Stevies Gitarrenspiel liegt. Arbeitet ein Speaker diese Details plus die begleitenden Instrumente kristallklar heraus, setzt das die Krone auf.

Weitere Empfehlung:

  • The Eagles – Hotel California, Live on MTV 1994: Hotel California ist ein Klassiker unter Testern und diese Live-Version ist der Endboss, wenn es um Details und Räumlichkeit geht. Nebenbei bemerkt ist es einer der besten Songs, die je produziert wurden.

Stresstest

Betrachtet das mehr als einen Bonus, wenn ihr eure Kopfhörer oder Boxen mal so richtig fordern wollt. Die folgenden Songs sind aggressiv, es ist verdammt viel los und sie decken fast alles ab, was ihr bisher gelesen habt (abgesehen der Soundstage).

Il vento d’oro – Yugo Kanno

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Ein stressiger Unterbau, fordernde Gitarren, dominante Bläser, Synth-Spitzen, Chöre, Sprechgesang, Geigen, Klavier-Parts und teilweise sogar rauschender Noise: als würde man abwechselnd Gas und Bremse treten. Wenn ein Audiogerät diesen Song verlustfrei wiedergibt, gibt er alles wieder.

  • Turbo Killer – Carpenter Brut: Schnell, aggressiv, voller Synth: Hier überlagern so viele Mitten, dass es schwierig wird, dass der Speaker alles gleichzeitig darstellen kann.
  • Infected Mushroom – Never Mind: Elektrische, abgehackte Beats, stilisierte Tieftöne gegen Orgel. Wenn hier nichts brummt, habt ihr einen Sptizenspeaker.

Das letzte Level

Der folgende Song steht stellvertretend für alle orchestral eingespielten Stücke, die zum Schwersten gehören, was Lautsprecher vernünftig bis ins letzte Detail darstellen können.

Und klassischer als Richard Wagners Ritt der Walküren wird es nicht mehr.

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Zum Abschluss nochmal der Link zur Playlist auf Spotify.

Was? Ihr nutzt immer noch TV-Lautsprecher? Da gibt es bessere Alternativen:

Die Goldene Regel

Ich habe euch anhand 27 Beispielen gezeigt, wo ich hinhöre und was für mich ein gutes Klangbild ausmacht. Natürlich ist das nicht für jede einzelne Person genau dasselbe.

Technik kann eingemessen werden, unsere Ohren nicht.

Daher gilt trotz der vielen Tipps: Testet ihr neue Kopfhörer, Soundbars, Anlagen oder Boxen, nutzt Lieder, die ihr in- und auswendig kennt, Songs, die ihr so oft gehört habt, dass ihr wisst, wie sie zu klingen haben.

Wenn die super tönen, dann habt ihr vermutlich den passenden Speaker oder die richtigen Kopfhörer für euch gefunden.

Hört ihr eure neuen Audiogeräte Probe? Wenn ja, mit welchen Liedern? Ich erweitere liebend gerne mein eigenes Repertoire mit euren Tipps!

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