»Geht uns nichts an« - Japanisches Ministerium reagiert auf Kontroverse rund um AC Shadows

Nach Ubisofts Entschuldigung bezieht jetzt die japanische Regierung offiziell Stellung zum neuen Assassin's Creed - doch ihre Antwort dürfte den Kritikern nicht gefallen.

Assassin's Creed Shadows ist aktuell ein heiß diskutiertes Thema in der internationalen Spiele-Community. Seit der Ankündigung des jüngsten Japan-Ablegers vor zwei Monaten wurde Entwickler Ubisoft unter anderem vorgeworfen, im Marketing-Material zum Spiel unerlaubte Assets genutzt zu haben und sich bei der Darstellung des spätmittelalterlichen Japans nicht wirklich an historische Fakten zu halten.

Vor allem japanische Fans fragten sich im Netz, ob Ubisoft bei der Repräsentation ihrer Kultur und Geschichte das nötige Feingefühl an den Tag lege.

Dies veranlasste Ubisoft jüngst sogar dazu, ein Statement zu veröffentlichen, in dem die Entwickler sich bei der japanischen Community entschuldigten und erklärten, dass das Spiel vor allem ein Unterhaltungsprodukt sei und nicht mit einem Geschichtsbuch verwechselt werden sollte.

Durch die Debatte in Japan ist Assassin's Creed Shadows allerdings auch in den Fokus von Politikern geraten. Satoshi Hamada, Abgeordneter einer rechtspopulistischen Kleinstpartei im japanischen Oberhaus, sammelte kürzlich zahlreiche kritische Kommentare zum Spiel auf seinem Blog.

Er bat das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten sowie das Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie offiziell zu der Kontroverse rund um Shadows Stellung zu nehmen.

Wie die Zeitung Sankei Shimbun nun berichtet, haben beide Regierungsbehörden inzwischen reagiert - allerdings nicht, wie die Kritiker von Shadows wohl gehofft haben. Denn im Prinzip sagen beide Ministerien, das Spiel sei nicht wirklich ihr Problem.

13 Minuten Gameplay aus Assassins Creed Shadows: Japan sieht prächtig aus! Video starten 13:11 13 Minuten Gameplay aus Assassin's Creed Shadows: Japan sieht prächtig aus!

Das Außenministerium teilte lediglich mit, dass das Videospiel nicht seine Angelegenheit sei. Das Bildungsministerium ließ wissen, dass Shadows nicht gegen die „öffentliche Ordnung und Moral“ verstoßen dürfe. Nur falls dies gegeben sei, sei eine kritische Handhabung des Spiels erforderlich.

Das dürfte allerdings auf Assassin's Creed Shadows nicht zutreffen, denn bisher hat das Bildungsministerium primär solche Spiele als Gefahr für die öffentliche Ordnung sanktioniert, die übermäßige Gewalt oder Nacktheit beinhalteten. Darunter befinden sich unter anderem die Horror-Shooter Dead Space und Callisto Protocol.

Was bedeutet der Antrag?

Jeffrey J. Hall, Dozent für internationale Studien an der japanischen Kanda-Universität, hält es daher für unwahrscheinlich, dass die Regierung im Falle von Shadows einschreiten wird. Der Antrag des Abgeordneten Hamada sei eher als performativer Akt zu verstehen.

Seine Partei sei zudem eher unbedeutend im politischen Gefüge Japans - man könne also kaum davon Sprechen, dass die japanische Regierung jetzt etwas gegen das neueste Assassin's Creed unternehmen würde (via GamesRadar).

Ihr wollt mehr Neuigkeiten rund um Assassin's Creed Shadows erfahren? Dann schaut doch mal in der obigen Linkbox vorbei. Dort findet ihr unsere ausführliche Preview, eine detaillierte Analyse zum bisher gezeigten Gameplay sowie erste Video-Eindrücke zum Jahreszeiten-Wechsel im kommenden Serienteil.

Was haltet ihr von der aktuellen Debatte rund das neue Assassin's Creed? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

zu den Kommentaren (225)

Kommentare(225)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.