Böse Spieletester-Zungen würden The Inquisitor wohl als »The Witcher für Arme« bezeichnen. Oder um es weniger polemisch auszudrücken: Wer bei The Inquisitor nach Problemen sucht, wird schnell fündig. Auch ich musste etwa während des Tests ob der – um es vorsichtig auszudrücken – etwas angestaubten Optik zuweilen unfreiwillig auflachen.
Wenn ihr aber nur eine Sache aus diesem Test mitnehmt, dann lasst es diese sein: Ich halte The Inquisitor für ein solides Spiel, ja sogar für ein gutes, wenngleich nicht alle Spielertypen gleichermaßen Spaß an ihm haben werden.
Wer atmosphärische Action-Adventures mit spannender Story-Prämisse schätzt, wird an diesem Geheimtipp für knapp 40 Euro viel Freude haben – zumindest nach einigen Startschwierigkeiten.
Mordimer Madderdin: Vampire Hunter
Ja, The Inquisitor braucht ein paar Stunden, bis es erzählerisch in die Pötte kommt. Dabei ist die Prämisse doch eigentlich so spannend! Stellt euch vor, Jesus wäre nicht am Kreuz gestorben, sondern hätte seine Peiniger umgebracht und danach die Welt erobert. In dieser alternativen Realität entwickelt sich das Christentum zu einer Religion der Unbarmherzigkeit und Rache.
Im fünfzehnten Jahrhundert schlüpft ihr in die Rolle eines Inquisitors, auf dessen Abschussliste Ketzer besonders weit oben stehen – und Vampire. Just ein solcher Blutsauger treibt angeblich in der mitteleuropäisch angehauchten Stadt namens Königstein sein Unwesen. Mordimer soll ihm natürlich den Garaus machen.
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