Nervige Taktik von Telekom bringt mich zur Weißglut - und erreicht rein gar nichts

Frage: Wer mag eigentlich Staubsaugervertreter, wenn sie an der Tür stehen, und einem etwas andrehen wollen? Niemand, Telekom.

Vorweg: Auch andere Firmen nutzen Vertreter externer Firmen, die an der Haustüre aufdringlich werden, nicht nur die Telekom. In meinem Fall sind es allerdings Vertreter im Auftrag der Telekom, die regelmäßig vor meiner Tür stehen.

Es passiert ungefähr einmal im Jahr und gestern war es wieder mal so weit. Nachmittags klingelt es an der Tür. Da ich in einem Mehrparteienhaus lebe, gehe ich an die Sprechanlage.

Hallo?

Nichts.

Dann klopft es. Mich beschleicht eine böse Vorahnung. Eigentlich hätte ich durch den Türspion gucken müssen, aber meine Hand ist schneller als mein Hirn. Verdammt.

Hallo, ich bin von der Telekom.

Das schlechte Gewissen an der Tür

Die Masche: Die Telekom nutzt externe Vertriebsfirmen, die Leute an etliche Haustüren schicken. Das Ziel: Verträge verkaufen und Kunden zum Wechseln bewegen. Seit geraumer Zeit locken sie mit dem Thema Glasfaser.

Die Vorgehensweise ist weitestgehend immer dieselbe: aufdringlich sein. Klar, die Menschen werden pro verkauftem Vertrag bezahlt.

Das könnte übrigens gegen lästige Vertreter helfen: Ein smartes Schloss, wahlweise mit Kamera.

Beim ersten Mal war es ein junger Mann, der sich mit mir unterhalten und mich Dinge über das schnelle Netz der Telekom gelehrt hat. Aha, ist ja ganz interessant. Damals war ich noch gutgläubig, hab ihn sogar reingelassen.

Wir standen im Wohnzimmer neben meinem Router von Vodafone. Er hat mich zugesabbelt und sein Formular auf dem Tablet bereits ausgefüllt. Ich habe immer wieder freundlich bekundet, dass ich keinen Vertrag abschließen möchte und er mir eine Mail schicken soll.

Es hat ewig gedauert, bis er wieder weg war. 

Im letzten Sommer das Gleiche in verschwitzt: Mann klingelt bei 35 Grad, steht bereits im Treppenhaus. Im Schweiße seines Angesichts versucht er mir etwas zu verkaufen. Charmanter Typ, mit dem würde ich mal ein Bier trinken gehen, aber nicht so. 

Im Telekom-Forum berichten andere Menschen von deutlich gruseligeren Vorfällen.

Worauf die Vertreter bauen, wenn alles nicht zu fruchten scheint: FOMO oder fear of missing out, also die Angst, etwas zu verpassen. Was? Wenn ich nicht bei der Telekom bin, hab ich ein gutes Angebot verpasst oder langsames Internet? Stimmt nicht und das ist pfui!

Wichtig zu wissen: Vertreter an der Tür bieten in aller Regel keine Exklusivangebote an. Man kann diese auch stets online oder in einem Shop buchen, wenn man möchte.

Glasfaser-Angebote auf der Telekom-Website, o Wunder. Glasfaser-Angebote auf der Telekom-Website, o Wunder.

Telekom, damit erreichst du gar nichts!

Niemand bei Verstand wird an der Haustür einen Vertrag abschließen, schon gar nicht, wenn man gegängelt wird. Vielleicht fischt ihr dabei Unwissende oder ältere Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein paar Verträge aus dem Teich, aber das lässt die Masche noch mehr wie Betrug aussehen.

Ich entscheide, wenn ich den Anbieter wechsle, nicht du, Telekom.

Der schlechteste Fall: Leute besitzen ein Produkt, das sie nicht wollen oder brauchen.
Der Bestfall: Die Zeit von gleich zwei Leuten wurde verschwendet.

In jedem Fall hat die Telekom bei mir damit ihren Ruf verspielt. Wer versucht, mich zu etwas zu zwingen, erreicht genau das Gegenteil: Aversion und Distanz.

Was tun, wenn der Vertreter klingelt?

Zugegeben: Es gibt auch seriöse Vertreter, was im Umkehrschluss natürlich nicht bedeutet, dass ich bei diesen etwas kaufe.

Folgendes könnt ihr tun, wenn der Telekom-Mann oder die Telekom-Frau klingeln:

  • Die Tür gar nicht erst aufmachen (logisch)
  • Abwimmeln und nicht bequatschen lassen

Wenn euch die Menschen doch in ein Gespräch verwickeln:

  • Den Ausweis zeigen lassen und die kostenfreie Autorisierungshotline 0800 8266347 anrufen, um sicherzugehen, dass es sich um keinen Betrüger handelt.

Solltet ihr einen Vertrag abgeschlossen haben: Ihr habt bei Haus­tür­geschäften gemäß § 312g Abs. 1 BGB ein Wider­rufs­recht. Laut § 355 BGB beträgt dieses 14 Tage. 

Wie habe ich die Situation gestern gehandhabt? Auf die Begrüßung der jungen Frau antwortete ich: Ich kenne euch. Ich kaufe nichts und ich schließe keinen Vertrag ab.

Sie: Aber Sie kennen mich doch gar nicht.

Ich: Doch, ich kenne euch und ich kaufe nichts. Daraufhin schloss ich die Tür.

Telekom, wenn du mir Drücker an die Haustür schickst, dann wirst du keinen Cent von mir sehen.

Mein Kollege Nils hat seine ganz eigenen Hühnchen zu rupfen. Wieder im Spiel: die Telekom. Aber lest am besten selbst.

Die Telekom schickt Vertriebler an unsere Haustüren, um uns Verträge aufzuschwatzen. Ihr kennt das Problem sicher. Wie wimmelt ihr die Herren und Damen ab? Habt ihr vielleicht schon mal einen Vertrag an der Tür abgeschlossen und seid damit auch im Nachhinein noch zufrieden? Oder kennt ihr auch solche gruseligen Geschichten? Teilt eure eigenen Erfahrungen damit gerne in den Kommentaren mit uns!

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