Komplexe Strategie für Leute mit wenig Zeit? Ich habe das perfekte Spiel für euch gefunden

Wir haben das Münchner Entwicklerstudio Chimera Entertainment besucht und einen genaueren Blick auf ihr neues Strategiespiel geworfen.

In Songs of Silence gibt es kurze, intensive Echtzeitschlachten. Wir haben uns das Strategiespiel genauer angeschaut. In Songs of Silence gibt es kurze, intensive Echtzeitschlachten. Wir haben uns das Strategiespiel genauer angeschaut.

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Strategiespiele genießen nicht gerade den Ruf, besonders zugänglich und leicht erlernbar zu sein. Besonders die Titel des Publishers Paradox gelten als sperrig und überaus kompliziert. Um sich hier einigermaßen zurechtzufinden, muss man viel Zeit aufwenden.

Songs of Silence vom deutschen Entwicklerstudio Chimera Entertainment nimmt sich dagegen etwas ganz anderes vor: Ihr Strategiespiel soll übersichtlich sein und euch nur wenig Zeit kosten. Gleichzeitig wollen die Entwickler aber erreichen, dass die Fantasy-Schlachten angenehm anspruchsvoll sind. Wir haben die das Studio besucht und verraten euch, wie gut das bisher klappt!

Tillmann Bier
Tillmann Bier

Früher versenkte Tillmann viele Stunden in die Kampagnen von Total War und anderen Strategiespielen. Inzwischen hat er für so etwas aber nicht mehr die notwendige Zeit, geschweige denn Geduld. Songs of Silence verspricht dagegen kurzweilige Unterhaltung, ohne seicht oder allzu simpel zu wirken, weshalb ihn der Titel nach dem Anspielen äußerst neugierig macht.

Wie Total War in kurz?

Auf den ersten Blick erinnert Songs of Silence ein wenig an Total War. Auf einer Weltkarte rekrutieren wir rundenbasiert Einheiten in unseren Städten, verteidigen diese gegen Angreifer und schicken Generäle aus, um neue Gebiete zu erobern. Kommt es zum Gefecht, wechseln wir auf eine Schlachtkarte und kämpfen in Echtzeit gegen unsere Konkurrenten.

Auf der Weltkarte verwalten wir Städte und lassen unsere Armeen marschieren. Auf der Weltkarte verwalten wir Städte und lassen unsere Armeen marschieren.

Spätestens hier zeigen sich aber große Unterschiede: Denn in Songs of Silence steuern wir unsere Einheiten nicht händisch, sondern legen lediglich vor dem Kampf die Aufstellung unserer Armee fest: Bogenschützen belassen wir gut bewacht von gepanzerten Fußsoldaten in den hinteren Linien, unsere Kavallerie steht dagegen vorne, um direkt die Flanken des Gegners anzugreifen.

Geht es dann in den Kampf schauen wir aber nicht nur zu, sondern spielen unsere vom jeweiligen General und seinen Einheiten bestimmten Kampfkarten aus: Wir können etwa durch eine große Explosion gegnerische Einheiten lähmen, unsere Kavallerie einen Sturmangriff ausführen lassen, oder zusätzliche Einheiten auf das Schlachtfeld rufen. Wie das aussieht, zeigt euch auch der Gameplay-Trailer:

Das Strategiespiel Songs of Silence zeigt im Gameplay-Trailer außergewöhnliche Echtzeitschlachten Video starten 1:29 Das Strategiespiel Songs of Silence zeigt im Gameplay-Trailer außergewöhnliche Echtzeitschlachten

Unsere Armeen setzen sich dabei anfangs aus etwa fünf, und später aus bis zu 16 Einheiten zusammen, die jeweils aus drei bis 15 Kämpfern bestehen. Allzu riesig werden die Schlachten also nicht, und sie bleiben vor allem immer kurz. Ein bis drei Minuten vergehen meistens, bis ein Gefecht durch den Rückzug oder die Vernichtung einer Armee beendet wird.

Dementsprechend kurzweilig bleiben auch die Kampagnenmissionen und Multiplayer-Partien: Letztere sollt ihr an einem Abend durchspielen können, und auch die längeren der insgesamt acht Missionen der Einzelspieler-Kampagne nehmen nur ein paar Stunden in Anspruch. Die erste Mission könnt ihr übrigens aktuell als Demo auf Steam ausprobieren.

Kurz, aber knackig

Obwohl das Prinzip von Songs of Silence schnell verstanden ist und wir bald Erfolge erzielen, soll das Strategiespiel später alles andere als leicht werden. Gerade die letzten Kampagnenmissionen sollen uns laut Art Director Alexander Kehr vor große Herausforderungen stellen - einen einstellbaren Schwierigkeitsgrad gibt es übrigens nicht. Dafür dürfen wir im Multiplayer und zufälligen Gefechten verschiedene Startbedingungen wählen.

Im Verlauf des Spiels gilt es dann so einiges zu meistern: Über 100 verschiedene Einheiten sollen die Schlachten abwechslungsreich machen. Sie verfügen über verschiedene Fähigkeiten, Angriffe, Stärken und Schwächen. Wir müssen diese Kämpfer geschickt mit den verschiedenen Helden kombinieren, die unsere Armeen anführen und über bestimmte Karten und passive Fähigkeiten verfügen.

Helden führen unsere Armeen an. Selbstständig dürfen wir etwa in Städten rekrutierte Einheiten nicht umherziehen lassen. Helden führen unsere Armeen an. Selbstständig dürfen wir etwa in Städten rekrutierte Einheiten nicht umherziehen lassen.

So bekommen wir Armeen, die etwa auf Kavallerie-Angriffe, Hinterhalte oder andere Formen der Kriegsführung spezialisiert sind. Wir dürfen insgesamt maximal fünf Helden gleichzeitig kontrollieren und so neben Garnisonen auch nur fünf Armeen über die Weltkarte ziehen lassen. Mit geführten Schlachten gewinnen unsere Helden an Erfahrung und schalten neue Fähigkeiten frei.

Neben der geschickten Auswahl und Aufstellung der Einheiten, sowie dem wirkungsvollen Einsatz der Kampfkarten müssen wir auch lernen, unsere begrenzten Ressourcen weise einzusetzen. Damit können wir in jeder Runde etwa unsere Städte ausbauen (was unsere Ressourcenproduktion erhöht) oder neue Einheiten rekrutieren.

Erhöhen wir die Stufe einer Stadt, produziert sie mehr Ressourcen und hält Belagerungen länger stand. Erhöhen wir die Stufe einer Stadt, produziert sie mehr Ressourcen und hält Belagerungen länger stand.

Bei allem was wir tun, müssen wir aber immer auf unsere Hauptstadt achten: Fällt sie Feinden in die Hände, ist das Spiel verloren. Das soll auch Multiplayer-Partien spannender machen. Selbst wenn hier unsere Gegner in der Übermacht sind, können wir durch vielleicht durch einen geschickten Zug ihre Hauptstadt einnehmen und so doch noch den Sieg holen.

Das Ziel klar vor Augen

Beim Anspielen von Songs of Silence und im Gespräch mit Alexander Kehr merken wir schnell, dass sich das Strategiespiel vor allem durch eines auszeichnet: Seinen klaren Rahmen und den sehr deutlichen Fokus auf die Kernelemente des Spiels, nämlich Kampagne, Karten und Schlachten.

Nach überflüssigen und unausgegorenen Features sucht man schon in der aktuellen Version vergeblich. So verzichtet man etwa auf Diplomatie, Handel, Seekämpfe oder sonstige vorstellbare Funktionen. Stattdessen konzentriert sich das Spiel auf die kompakte, aber gut funktionierende Militärstrategie.

Die von uns gespielte Demoversion des voraussichtlich 2024 erscheinenden Song of Silence wirkt schon gut poliert. Bugs oder andere Probleme begegneten uns nicht, lediglich die KI sollte noch etwas gewitzter werden - was aber auch geplant ist.

Sollte das Strategiespiel dann der erhoffte Erfolg werden, haben die Entwickler auch schon weitere Pläne, wie etwa einen Release für Konsolen. Auch eine weitere Kampagne und die Einführung neuer spielbarer Fraktionen könnte man sich dann vorstellen.

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