Während sich bei Smartphones Displaygrößen jenseits von 6,4 Zoll normalisiert haben, ist dieser Trend zu größeren Geräten auch längst bei Tablets angekommen.
Doch wer heute ein Gerät ab 12 Zoll sucht, muss nicht zwingend zu einem Galaxy Tab S9 Ultra oder einem iPad Pro greifen, die beide recht teuer sind.
Ich habe für euch das Redmi Pad Pro getestet: ein großes 12,1-Zoll-Android-Tablet, das wie seine großen Konkurrenten Stift und Tastaturunterstützung mitbringt. Xiaomi hat in diesem Test bewiesen: Auch für kleine Budgets gibt es hervorragende Geräte.
Transparenzhinweis: Xiaomi hat mir das Redmi Pad Pro für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Xiaomi hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.
Was mir gefallen hat
Schönes Design und hochwertige Verarbeitung
Obwohl das Redmi Pad Pro so günstig ist, macht es mit einem Rahmen aus gebürsteten Metall einen sehr hochwertigen Eindruck. Auf der Rückseite finden sich zwei große Kameralinsen, die allerdings sehr flach ausfallen, weshalb das Tablet dennoch auf dem Tisch liegend bedient werden kann.
Der Bildschirm wird mit Corning Gorilla Glass 3 geschützt, was zwar eine gute Kratzresistenz mit sich bringt, aber weniger effektiv gegen Stürze schützt.
Allerdings fehlt eine IP-Zertifizierung. Bei diesem Preis verständlich, aber sie wäre das i-Tüpfelchen bei der Verarbeitung gewesen.
Das heißt gleichzeitig auch, dass ihr das Redmi Pad Pro besser von Feuchtigkeit fernhalten solltet.
Der große Bildschirm mit 120 Hertz
Der wohl wichtigste Aspekt bei einem großen Tablet ist der Bildschirm. Obwohl im Redmi Pad Pro kein OLED-Bildschirm steckt, hat mich das 12,1-Zoll große IPS-Panel mit 120 Hertz durchaus überzeugt.
Mit einer 2K-Auflösung kommt das Tablet auf eine respektable Pixeldichte von 249 ppi, was hoch genug ist, um Texte scharf darzustellen.
Das Seitenverhältnis von 16:10 eignet sich etwas besser für die Bedienung im Landscape-Format. Trotzdem finde ich das Scrollen durch Webseiten und Apps im Portrait-Modus angenehm, weil der Bildschirm einfach so groß ist. Und Videos und Filme sehen darauf fantastisch aus.
Die maximale Helligkeit von 600 Nits hat für mich ausgereicht, um den Bildschirm auch draußen gut ablesen zu können.
So habe ich getestet
Ich habe über einen zweiwöchigen Zeitraum das Tablet sowohl zum Arbeiten als auch für den Konsum von Medien verwendet. Hier und da habe ich damit auch durch soziale Medien gescrollt und es wie ein großes Handy verwendet.
Spezifikationen
- Gehäuse und Gewicht: 280 x 182,85 x 7,55 mm; 571 g
- Prozessor: Snapdragon 7s Gen2; bis zu 2,4 GHz; 4-nm-Prozess
- Speicher und RAM: 6 GB + 128 GB / 8 GB + 128 GB / 8 GB + 256 GB; LPDRR4X; UFS 2.2, Speicher erweiterbar bis zu 1,5 TB
- Display: 12,1-Zoll; 16:10-Seitenverhältnis; 2560 x 1600 mit 249 ppo; IPS-LCD; 120 Hz Adaptive Sync (30/48/50/60/90/120Hz); 600 nits (HBM), Corning Gorilla Glass 3
- Display-Gehäuse-Verhältnis: 83,6 Prozent
- Display-Kontrast-Verhältnis: 1500:1
- TÜV Rheinland-Zertifizierung: Flimmerfrei und geringer Blaulichtanteil
- Hauptkamera: 8 Megapixel; 1/4-Zoll-Sensor; F/2.0; 1920 x 1080 @ 30fps
- Frontkamera: 8 Megapixel; 1/4-Zoll-Sensor; F/2.28; 1920 x 1080 @ 30fps
- Datenübertragung: USB 2.0
- Konnektivität: Wifi 6, 5, 4 und 802.11a/b/gm; 2,4GHz und 5 GHz WLAN; Bluetooth 5.2 (AAC, SBC, aptX, aptX-HD, aptX-adaptive)
- Sensoren: Beschleunigungsmesser; Gyroskop; Umgebungslichtsensor; elektronischer Kompass; Hallsensor
- Betriebssystem: Xiaomi HyperOS, Android 14 (drei Jahre Sicherheitsupdates, zwei OS-Upgrades)
- Lieferumfang: Redmi Pad Pro; USB-C-Kabel; Kurzanleitung; Garantiekarte; SD-Auswurftool
Preis und Verfügbarkeit
Das Redmi Pad Pro ist oft ab einem Preis von 300 Euro verfügbar, in einigen Shops gibt es das Tablet aber sogar schon ab 250 Euro. Das Redmi Pad Pro Keyboard kostet 100 Euro und der Redmi Smart Pen 70 Euro.
Die flotte Performance
Bei einem Tablet mit 120 Hertz ist ein halbwegs performanter Prozessor wichtig. Was bringt es euch, wenn euer Bildschirm eine so hohe Bildwiederholrate unterstützt, aber beim Scrollen dennoch ruckelt und hängt?
Im Inneren des Redmi Pad Pro werkelt der Qualcomm Snapdragon 7s Gen2, der im Alltag erfreulicherweise für eine flüssige Performance sorgt. Das Öffnen und Bedienen von Apps geht flott vonstatten. Nur sehr selten konnte ich Ruckler feststellen.
In meinem getesteten Modell sind 6 GByte Arbeitsspeicher verbaut. Ich habe jedoch keine nennenswerten Nachteile deswegen feststellen können. Eine Version mit 8 GByte gibt es auch, wobei die kleine Variante für die meisten ausreichen wird.
HyperOS auf Tablets
Normalerweise bin ich kein großer Fan von Android auf Tablets, weil es sich immer so angefühlt hat, als hätte man einfach den Bildschirm von einem Android-Smartphone großgezogen.
HyperOS, das Betriebssystem vom Redmi Pad Pro, basiert auf Android 14, erinnerte mich in der Bedienung jedoch mehr an Desktop-Betriebssysteme.
Am unteren Bildschirmrand gibt es eine Leiste, auf der ihr die wichtigsten Apps platzieren könnt. Optisch ähnelt sie der von MacOS.
Einen App-Drawer gibt es standardmäßig nicht. Neue Apps werden auf dem Home-Bildschirm abgelegt. Damit trotzdem kein Chaos entsteht, könnt ihr wie üblich Ordner erstellen.
Apps lassen sich einfach im Splitscreen-Modus darstellen, weshalb ich mit dem Tablet unterwegs auch produktiv arbeiten konnte.
Die lange Akkulaufzeit
Großes Tablet, großer Akku: Das Redmi Pad Pro ist mit einem 10.000 mAh-Akku ausgestattet und kann mit 33 Watt aufgeladen werden.
Während meines Testzeitraums habe ich das Tablet nur etwa alle drei Tage aufgeladen, wobei ich es jeden Abend nach der Arbeit verwendet habe. Leider ist kein USB-Netzteil dabei, nur ein USB-C-Kabel.
Die Frontkamera
Mir hat die Frontkamera des Tablets gut gefallen, aber nicht unbedingt wegen der Qualität – die ist bestenfalls Durchschnitt.
Ich finde es sehr gut, dass Xiaomi ein Ultraweitwinkel-Objektiv verbaut hat.
So sehen Gesprächspartner bei Videotelefonaten oder Meetings mehr von eurer Umgebung oder es passen mehrere Personen auf das Bild.
Das sehr gute Zubehör
Das Tastatur-Case ist trotz der dünnen Bauweise ziemlich robust und selbst die Tasten fühlen sich beim Tippen gut an. Der Aktivierungsweg der Tasten ist in etwa so lang, wie ihr es womöglich schon von Laptop-Tastaturen gewohnt seid.
Das Tablet wird zuerst in das Case gesteckt und dann mit recht starken Magneten fixiert. Der Halt ist kräftig genug, sodass ich diese Tablet-Tastatur-Kombination auch auf dem Schoß bedienen konnte. Leider gibt es jedoch nur einen Betrachtungswinkel.
Auch der Stift macht einen sehr guten Eindruck. Er liegt prima in der Hand und beim Schreiben und Zeichnen habe ich keine nennenswerte Latenz feststellen können. Es werden insgesamt 4.096 Druckstufen erkannt. In der Praxis fand ich die Druckempfindlichkeit sehr präzise und genau.
Beide Accessoires sind optional verfügbar und müssen zusätzlich gekauft werden, wenn sie euch interessieren.
Was mir nicht gefallen hat
Ich muss zugeben: Es gab nicht sonderlich viel, was mir an dem Tablet nicht gefallen hat. Klar könnten die Kameras besser sein, wobei ich sie bei so einem Gerät für nicht so wichtig halte. Trotzdem gibt es zwei kleine Dinge, für die ich eine halben Stern von der Gesamtwertung abziehe.
Keine Mobilfunk-Version
Das Redmi Pad Pro ist nur mit Wi-Fi verfügbar. Es ist also nichts für euch, wenn ihr auch unterwegs (und ohne Smartphone) damit online sein wollt.
Keine IP-Zertifizierung
Tablets wie dieses könnten sich gut für das Entspannen am Strand oder sogar für die Badewanne eignen. Leider gibt es keinen Schutz gegen das Eindringen von Staub oder Feuchtigkeit.
Solltet ihr euch das Redmi Pad Pro kaufen?
Das Redmi Pad Pro könnte sich für euch lohnen, wenn …
- … ihr ein großes Android-Tablet sucht, mit dem ihr auch arbeiten könnt.
- … ihr das Tablet für Musik, Videos und Social Media verwenden wollt.
- … wenn euch das Fehlen einer Mobilfunkanbindung und IP-Zertifizierung nicht wichtig ist.
- … wenn euch ein iPad Pro zu teuer ist.
Mögliche Alternativen zum Redmi Pad Pro:
Doogee T30 Max: Dieses Tablet kostet knapp 340 Euro und ist somit etwas teurer als das Redmi Pad Pro. Dafür ist es mit einer Bildschirmdiagonale von 12,4-Zoll sogar noch etwas größer und besitzt ein 4K-IPS-Display. Auch hierfür gibt es optional einen Stift und ein Tastatur-Case. Dieses Tablet teste ich aktuell auch. Der Artikel folgt in den nächsten Wochen.
Lenovo Tab P12: Dieses Lenovo-Tablet ist nochmal ein kleines Stück größer. Der Bildschirm hat eine Diagonale von 12,7-Zoll und eine 2944x1840-Auflösung. Mit einem Preis von knapp 360 Euro ist es auch nur geringfügig teurer. Optional gibt es auch hierfür Stift und Tastatur.
Preis-Leistung: Im Bereich der Budget-Tablets ist das neue Redmi Pad Pro beim Preis-Leistungs-Verhältnis nur schwer zu schlagen.
Ihr bekommt für nur 250 Euro ein flottes Tablet mit einem sehr guten Bildschirm. Mit den optional verfügbaren Accessoires lässt es sich auch gut damit arbeiten.
Wer auf der Suche nach einem großen Tablet ist, sollte sich dieses Gerät genau ansehen.
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