Zu Hause möchte ich meine Wisch- und Staubsaugroboter nicht mehr missen – sie zählen für mich zu den besten Haushaltsanschaffungen der letzten Jahre.
Doch wie sinnvoll ist ein Fensterputzroboter?
Diese Frage hat meine Kollegin Alana bereits letztes Jahr in ihrem Test zum Ecovacs Winbot W1 beantwortet und kam zum Fazit: Das kommt ganz auf euch an.
Denn eines ist klar: Ein Fensterputzroboter fliegt nicht selbstständig von Scheibe zu Scheibe, sondern fordert immer wieder euren Einsatz. Wie sinnvoll das ist, hängt von eurer jeweiligen Situation ab. Und natürlich von eurem Budget.
Ich wollte es jetzt selbst wissen und habe mir mit dem Liectroux YW509 ein Modell herausgesucht, das mit ca. 140 Euro zu den günstigeren auf dem Markt zählt. Und für diesen Preis hat mich das Gerät positiv überrascht.
Transparenzhinweis: Geekmaxi hat mir den Liectroux YW509 für den Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Anbieter hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt und bekam keine Einsicht vor Erscheinen des Tests. Es bestand keine Verpflichtung zu einem Testbericht.
Wenn ihr den Putzroboter bei Geekmaxi kauft, könnt ihr mit dem Code "5WCNB9I8
" den Preis auf 129 Euro senken.
Lieferumfang, Design und Verarbeitung
Der YW509 von Liectroux ist sehr gut verarbeitet. Das Wischtuch an der Unterseite hält per Klettband bombenfest. Er ist mit 23 mal 23 Zentimeter relativ kompakt und lässt sich dadurch leicht anheben.
Im Lieferumfang enthalten sind:
- Der Fensterputzroboter
- 2 Wischtücher
- 1 Fernbedienung
- 1 Nachfüllflasche für Wasser
- 1 Sprühflasche für Scheibenreiniger
- 1 Netzteil + Verlängerungskabel
- 1 Sicherheitsleine
- 1 Anleitung
Das Design ist schlicht, aber zweckmäßig. Ich persönlich bin kein Fan vom weißen Klavierlack, da er Staub anzieht wie ein Magnet. Allerdings ist das bei einem Fensterputzroboter weniger tragisch, da er vermutlich selten offen in eurer Wohnung herumliegen dürfte.
Der kleine Helfer ist schnell einsatzbereit: Aufs Knöpfchen drücken, ans Fenster setzen und binnen weniger Sekunden hat sich der Roboter ans Fenster gesaugt. Oder an den Spiegel. Oder an Fliesen. Der YW509 ist nämlich nicht nur für Glasoberflächen geeignet.
So habe ich getestet
Für den Test konnte ich den Liectroux YW509 etwa acht Wochen testen. In dieser Zeit habe ich meine großen Fenster dreimal vollständig von dem Putzroboter reinigen lassen, darunter eine dreifache Terrassen-Front sowie sechs bodentiefe Fenster. Darüber hinaus habe ich meine Step-Through-Duschwand mit dem Roboter geputzt.
Spezifikationen
- 3.000 Pa Saugkraft
- 3 Reinigungsmodi (N/Z/N+Z-Muster)
- 4 Sensoren
- Dreifacher Wasserstrahl
- Sicherheitsleine
- 6,2 Meter langes Netzteilkabel inkl. Verlängerung
- Optische Sensoren
- Stromausfallschutz
Preis und Verfügbarkeit
Der Liectroux YW509 ist bereits seit 2023 verfügbar, jedoch immer mal wieder ausverkauft. Der Preis schwankt je Anbieter zwischen 130 und 300 Euro.
Liectroux YW509 in der Praxis: Das Ergebnis überrascht
Einmal aufgebracht, fährt der Putzroboter komplett automatisch in einem vorgegebenen Muster (N, Z oder eine Kombination aus beidem) die Scheibe entlang. Währenddessen muss er am Stromnetz hängen, das Kabel ist aber extra gesichert und auch lang genug.
Der Robo sprüht in regelmäßigen Abständen Wasser aus seinen beiden Seitentanks, Glasreiniger müsst ihr bei härteren Verschmutzungen jedoch selbst aufbringen. Der Hersteller rät zumindest davon ab, diesen in die Tanks zu füllen, da sonst die Düsen verkleben könnten. Probiert habe ich es daher nicht.
Ihr könnt mit der Fernbedienung jederzeit die Steuerung übernehmen, einen Grund sah ich aufgrund der hervorragenden automatischen Pfaderkennung dafür aber nicht.
Generell hat mich das Ergebnis überrascht. Ja, der YW509 hinterlässt selbst im kombinierten N+Z-Modus Schlieren, die allerdings nur gegen das Licht erkennbar sind.
Egal ob Staub, Asche vom Grillen oder verklebende Pollen – der Roboter sorgte jederzeit für eine gute Grundsauberkeit. Für den Preis für mich nicht selbstverständlich. Wer es noch sauberer haben will, muss locker das Doppelte bis Dreifache zahlen.
Der Sinn und Unsinn von Fensterputzrobotern
Für meine bodentiefen Fenster braucht der YW509 ungefähr sechs Minuten pro Glasfläche, danach muss ich ihn auf die nächste Scheibe setzen. Dafür reicht ein kurzer Knopfdruck, um den Vakuummotor zu stoppen. Nach wenigen Sekunden kann der Roboter erneut angebracht werden. Das addiert sich schnell zu vielen kleinen Handgriffen – und kann entsprechend flott nerven.
Scheibe einsprühen, Roboter anbringen, Knöpfchen drücken, warten. Und wieder von vorn. Das ist was ganz anderes, als ein Saugroboter, der komplett selbstständig seine Runden dreht und wieder zur Station zurückkehrt.
Ob sich das für euch lohnt, hängt von euch ab. Habt ihr viele oder große Fenster? Rückenbeschwerden oder andere Einschränkungen? Angst, aus dem Fenster zu fallen? Ja, dann kann sich so ein Gerät durchaus lohnen.
Übrigens: Aus Sicherheitsgründen sollten Fensterputzroboter immer mit einem beiliegenden Sicherheitsseil befestigt werden. Notwendig war das zwar nicht, sicherer ist es aber allemal – erhöht aber nochmals den Aufwand.
Cool: Im Falle eines Stromausfalls klebt der YW509 übrigens dank seines integrierten Akkus noch bis zu 20 Minuten an der Scheibe. Im Gegensatz zu Premiumgeräten wie dem Winbot Omni W2 reicht der Akku jedoch nicht für den steckerlosen Betrieb aus.
Im folgenden Kurzvideo zeige ich euch die Sprühfunktion. Außerdem könnt ihr euch einen Eindruck von der Lautstärke machen, die mit 71 Dezibel aus einem Meter Entfernung und rund 66 Dezibel aus fünf Metern Entfernung relativ hoch, aber noch im Rahmen ist.
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Fensteroutzroboter Liectroux YW509 - Lautstärke & Sprühfunktion
Solltet ihr den Liectroux YW509 kaufen?
Der Fensterputzroboter lohnt sich für euch, wenn:
- ihr mehrere größere Fenster oder eine besonders große Fensterfront reinigen müsst
- ihr nicht gerne Fenster putzt oder währenddessen (in der Nähe) etwas anderes machen wollt
- ihr aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht selbst Fenster putzen könnt
Habt ihr besonders große Fensterfronten oder wollt mehrere große Flächen reinigen, ist der Liectroux YW509 aufgrund seiner kleinen Wassertanks eventuell nicht geeignet. Sie reichen für circa 30 Quadratmeter.
Mögliche Alternativen zum Liectroux YW509:
- Der Mamibot W120-T mit einem ähnlich guten Preis-Leistungs-Verhältnis, aber mit App-Unterstützung
- Der Hutt W8, der sich mit seinem großen Wassertank auch für größere Flächen in einem Durchgang eignet
- Der Ecovacs Winbot W2 Omni, wenn ihr ein Gerät mit separatem Akku, starker Reinigungsleistung und maximaler Flexibilität wollt und das nötige Budget habt
Letztendlich kommt es sehr auf eure individuellen Bedürfnisse an, ob sich ein Fensterputzroboter wie der YW509 lohnt.
Für unter 200 Euro ist er aber allemal einen Blick wert, wenn ihr keine Lust aufs Fensterputzen habt oder aufgrund von Einschränkungen Unterstützung benötigt.
Habt ihr Fragen zum YW509 von Liectroux? Stellt sie in den Kommentaren!
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