Ich nutze seit fast 10 Jahren eine kostenlose Photoshop-Alternative, die nicht mal installiert werden muss – und nein, es ist nicht Gimp

Kolumne: Photopea ist einer meiner absoluten Favoriten unter den Web-Apps. Mehr dazu erzähle ich euch hier.

Meiner Meinung nach ist diese App einer der besten, die keine Installation benötigen – und sie wurde von nur einer Person entwickelt. Meiner Meinung nach ist diese App einer der besten, die keine Installation benötigen – und sie wurde von nur einer Person entwickelt.

Photoshop ist eines der bekanntesten und wohl auch eine der besten Bildbearbeitungs-Applikationen, die es gibt. Ist es also ein Muss für jeden von euch, wenn ihr mit Grafiken, Bildern und Fotos tagtäglich hantiert?

Ich sage: Nein! Es gibt viele gute Alternativen, die sogar ohne Abonnement nutzbar sind. Heute möchte ich eine von diesen vorstellen, die mein persönlicher Favorit ist und die ich schon jahrelang verwende. Nicht nur bietet die App die wichtigsten Tools von Photoshop, ihr müsst sie nicht einmal installieren und könnt sie komplett kostenlos verwenden.

Das ist Photopea

Die Benutzeroberfläche von Photopea. Die Benutzeroberfläche von Photopea.

Photopea ist eine Bildbearbeitungs-Software, die ähnlich ausgestattet ist wie Photoshop. Ich habe sie vor meiner Zeit bei GameStar sehr oft verwendet, weil sie die wichtigsten Werkzeuge für die Bildbearbeitung bietet, ohne auch nur einen Cent zu kosten. 

Dazu kommt, dass Photopea nicht einmal installiert werden muss. Nicht einmal ein Konto muss angelegt werden. Ihr ruft einfach die Webseite auf und legt los. 

Beim ersten Erstellen eines Projekts wird euch gleich auffallen, wie ähnlich die Benutzeroberfläche zu Photoshop ist.

Auch KI-Funktionen sind an Bord

Neben den grundlegenden Werkzeugen der Bildbearbeitung verfügt Photopea inzwischen sogar über ähnliche KI-Funktionen, wie ihr sie heute bei Photoshop findet.

Ihr könnt zum Beispiel mit »Remove BG« Objekte mit nur einem Klick freistellen. Das funktioniert meinem Empfinden nach sogar besser als bei Photoshop. Dort muss ich öfter, als mir lieb ist, beim Ergebnis nachbessern. 

Ein weiteres Beispiel: Mit dem Werkzeug »inhaltsbasiert verschieben« könnt ihr Objekte auf euren Fotos verschieben. Diese Funktion kennen wir zum Beispiel vom Magic Editor der Pixel-Handys. Es gibt noch viele weitere Tools, weshalb ich euch empfehle, einfach mal die App anzuschauen und sie selbst auszuprobieren. 

Die Qualität der Ergebnisse variiert je nachdem, wie genau ihr das zu verschiebende Objekt ausgewählt habt und wie komplex der Hintergrund ist. Ich habe diese Figur nur sehr grob ausgewählt. Die Qualität der Ergebnisse variiert je nachdem, wie genau ihr das zu verschiebende Objekt ausgewählt habt und wie komplex der Hintergrund ist. Ich habe diese Figur nur sehr grob ausgewählt.

Übrigens hat Photopea auch einen eigenen Guide, der sehr übersichtlich gestaltet ist und viele Funktionen detailliert erklärt. 

Es gibt allerdings auch Nachteile: Ganz perfekt ist die App leider nicht. Auf der rechten Seite ist ein dicker Werbebanner und die KI-Funktionen können von Gratis-Nutzern nur einmal alle zwei Stunden genutzt werden. 

Allerdings bietet euch Photopea zwei Workarounds an: 

  • Ihr schaut euch einen kurzen Werbeclip an, um die zwei Stunden zu überspringen
  • Ihr schließt ein Premium-Abo für 5 Dollar im Monat ab, um regelmäßig KI-Credits zu erhalten. 

Der Premium-Preis ist zwar ziemlich niedrig. Gratis-Nutzer haben jedoch Zugriff auf alle Funktionen. Der Premium-Preis ist zwar ziemlich niedrig. Gratis-Nutzer haben jedoch Zugriff auf alle Funktionen.

Ivan Kutskir ist der alleinige Entwickler von Photopea und er hätte die KI-Funktionen auch hinter die Paywall packen können. Aber stattdessen bietet er uns die Option, einen kurzen Werbeclip anzuschauen. Daumen hoch!

Übrigens: Unter »Fenster → Mehr → Text to Image« findet ihr sogar ein Tool, um Bilder per Textbefehl zu generieren. Dafür benötigt ihr die Mitgliedschaft oder ihr schaut euch zwei Werbeanzeigen an.

Pro
  • Kostenlos
  • Keine Installation notwendig
  • Ohne Benutzerkonto nutzbar
  • Viele Bildbearbeitungswerkzeuge
  • Einfache Benutzeroberfläche
  • Unterstützung vieler Dateiformate
  • RAW-Konvertierung
Contra
  • Werbung oder Wartezeit bei KI-Funktionen ohne Mitgliedschaft
  • Projektverlust, wenn der Browser oder Tab versehentlich geschlossen wird

Warum ein Wechsel von Photoshop infrage kommen könnte

Im Moment steht Adobe, das Unternehmen hinter Photoshop, in der Kritik. So wurde in den vergangene Wochen eine große Debatte über die Nutzungsrichtlinien der Bildbearbeitung entfacht, in der es hieß – oder zumindest so formuliert wurde –, dass Adobe die Werke seiner Nutzer für das Trainieren von KI verwendet. 

Inzwischen hat sich das Unternehmen für die missverständliche Formulierung entschuldigt und die Nutzungsbedingungen aktualisiert.

Obendrein werden sie aktuell von der FTC angeklagt, weil das Unternehmen den Kündigungsprozess unnötig erschwert und Zusatzgebühren bei vorzeitiger Kündigung berechnet. 

Und zu guter Letzt mein persönlicher Grund, warum Photopea meine Go-To-Alternative zu Photoshop ist: Ich will nicht noch ein Abonnement abschließen müssen. 

Bonustipp: Ihr könnt Photopea als Web-App auf eurem PC installieren, wenn der Browser es unterstützt. In Google Chrome müsst ihr dafür nur oben rechts in der Adresszeile auf das Symbol mit dem Bildschirm und den nach unten zeigenden Pfeil klicken. Dann könnt ihr Photopea einfach über euren Desktop oder eure Taskleiste aufrufen. 

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