Occupy Mars ist eine fast unspielbar harte Weltraumsimulation

Es gibt knallharte Weltraum-Simulationen, in die man sich viele Stunden reinfuchsen muss - und es gibt Occupy Mars. Der Endgegner für alle Marsianer-Fans.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Wolltet ihr nicht immer schon mal mutterseelenallein auf dem Mars stranden und tagein, tagaus in der trostlosen Ödnis ums Überleben bangen? Wie der Marsianer von Andy Weir? Jeden Tag gegen das Ersticken kämpfen, Essen und Wasser zusammenklauben? Nein? Gut, ich auch nicht - zumindest nicht im echten Leben. Aber Occupy Mars macht diese Science-Fiction-Fantasie zumindest in Spielform möglich.

Und das »Hard« in »Hard Sci Fi« wird hier so groß geschrieben, dass ihr's wahrscheinlich von der Erde aus sehen könntet. Occupy Mars ist eine unglaublich fordernde Survival-Simulation, die eben all das von euch verlangt, was auch Mark Watney in Der Marsianer leisten muss - nur dass ihr wahrscheinlich weder ausgebildete Astronauten, noch studierte Botaniker seid.

Was ist Occupy Mars für ein Spiel?

Ich erwähne jetzt nicht noch ein drittes Mal den Marsianer, aber Fans dürfte die Ausgangslage bekannt vorkommen: Ihr seid auf dem Mars gestrandet (auch wenn es keine Strände gibt) und müsst aus Ego-Sicht mit einem Mars-Rover, einer dysfunktionalen Forschungsstation und jeder Menge Felsbrocken auskommen. Das Ziel scheint simpel: überleben. Ihr kümmert euch um Sauerstoffvorräte, Nahrung sowie Wasser und manipuliert die Umgebung idealerweise so, dass ihr nicht erstickt. Fast wie auf einem Festival.

So entspannt, wie es hier zugeht, ist der Alltag in Occupy Mars sehr, sehr selten. So entspannt, wie es hier zugeht, ist der Alltag in Occupy Mars sehr, sehr selten.

Occupy Mars sieht sich selbst als gnadenlose Survival-Simulation für Tüftler. Ihr werdet kaum bei der Hand genommen, müsst Zusammenhänge und Gameplay-Möglichkeiten selbst herausfinden. Es gibt zwar ein rudimentäres Tutorial, aber erhofft euch davon bloß nicht, am Ende jeden Aspekt des Spiels zu beherrschen. Stattdessen müsst ihr die Arme hochkrempeln, euch in die Funktionen des 3D-Druckers einarbeiten und überlegen, wofür man einen Stromgenerator denn hier überhaupt brauchen könnte.

Ihr könnt das alles übrigens jetzt schon kostenlos ausprobieren. Es gibt einen spielbaren Prolog von Occupy Mars auf Steam. Der eigentliche Early Access soll irgendwann 2021 starten. Bis zum fertigen Spiel ist es also noch ein weiter Weg. Der Prolog wird allerdings regelmäßig überarbeitet.

Für wen eignet sich Occupy Mars?

Falls es zwischen den Zeilen noch nicht klar genug zu lesen war: Occupy Mars ist hart, selbst für eine Survival-Simulation. Ihr solltet das Spiel eher als eine Art Wissenschaftsbaukasten begreifen, in dem ihr erstmal nach Werkzeugen und Blaupausen wühlen müsst. Occupy Mars frisst nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch jede Menge Hirnkapazität.

Euer Rover ist euer wichtigstes Hilfsmittel beim Durchqueren der Mars-Ödnis. Euer Rover ist euer wichtigstes Hilfsmittel beim Durchqueren der Mars-Ödnis.

Wer wirklich mal Lust auf eine Marsianer-Simulation hat, bekommt genau das geboten. Aber plant euch am besten vorher eure Zeit so ein, dass ihr hierfür auch die entsprechende Geduld mitbringt. Alternativ gibt's von Entwickler Pyramid Games seit Dezember 2020 auch den Rover Mechanic Simulator, der sich deutlich geruhsamer spielt.

Was gefällt uns bisher? Was ist noch unklar?

Was uns bisher an Occupy Mars gefällt?

  • Die Prämisse: In der heutigen Gaming-Landschaft gibt es fast für jede spezielle Fantasie das passende Spiel. Statt euch in die Weiten des Weltraums zu katapultieren, bekommt ihr hier eine sehr spezifische Mars-Erfahrung geboten.
  • Für Tüftler: Mit dem Mars Rover Ressourcen abzutragen, mit dem Printer zu experimentieren, über die ganzen Mechaniken nachzudenken - Occupy Mars hat jetzt bereits spannende Gameplay-Ansätze.
  • Die Fantasie: Alleine auf dem Mars gestrandet zu sein, ist eine unheimlich eindringliche Science-Fiction-Fantasie, die jetzt bereits eine beklemmende, aber faszinierende Atmosphäre erzeugt.

Was ist noch unklar?

  • Wird daraus je ein fertiges Spiel? Entwickler Pyramid Games hat aktuell acht Spiele in Entwicklung, die allesamt irgendwann erscheinen sollen. Uff. Ich bleibe skeptisch, ob das Studio sich mit so vielen Baustellen nicht übernimmt.
  • Findet Occupy Mars seine Balance? Occupy Mars dürfte im aktuellen Zustand wirklich nur einem sehr speziellen Publikum Spaß machen. Auch für Enthusiasten gibt es eine Grenze. Ich bin gespannt, wie die finale Balance des Spiel aussehen wird.

1 von 2

nächste Seite


zu den Kommentaren (63)

Kommentare(58)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.