Netflix: Eine 55 Millionen Dollar teure Sci-Fi-Serie wird nie erscheinen und die Geschichte dahinter ist absurd

Eigentlich sollte Carl Rinsch die nächste große Sci-Fi-Serie für Netflix ins Leben rufen. Doch offenbar hat der Regisseur Teile des Budgets für Kryptowährungen und Luxusautos verballert.

Der Regisseur von 47 Ronin sollte Netflix eigentlich die nächste große Sci-Fi-Serie bescheren. Bildquelle: Universal Pictures Der Regisseur von 47 Ronin sollte Netflix eigentlich die nächste große Sci-Fi-Serie bescheren. Bildquelle: Universal Pictures

The Conquest sollte das nächste große Ding für Netflix a lá Strangers Things werden. Nicht nur eine TV-Serie war geplant, sondern auch mehrere Spin-Offs, Sequels und Prequels. Das hat sich Netflix sogar einiges kosten lassen und in einem Bieterwettstreit um die Rechte sogar Amazon ausgestochen.

Doch aus der 55 Millionen US-Dollar teuren Serie wird jetzt definitiv nichts mehr - bereitet euch auf einen wilden Ritt vor!

Die New York Times hat der bizarren Geschichte einen ausführlichen Hintergrundartikel gewidmet. Demzufolge hat Netflix für Conquest den Regisseur Carl Rinsch beauftragt, der bisher mit dem Kinoflop 47 Ronin nur einen einzigen Film herausgebracht hat. 2020 machte sich Rinsch dann mit einem Budget von 44,3 Millionen US-Dollar an die Arbeit.

Dogecoin, Luxusautos, Verschwörungstheorien

Doch kurz darauf ging Rinsch offenbar das Geld aus und er verlangte von Netflix zusätzliche elf Millionen, ansonsten müsse er die Produktion abbrechen. Netflix kam dieser Forderung nach, allerdings wurde das Geld nicht in Conquest, sondern Rinschs private Investitionen ausgeben.

Der NY Times zufolge hat Rinsch mit insgesamt 10,5 Millionen Dollar an der Börse gespielt und dabei 5,9 verloren. Bei seiner Investition in Kryptowährungen war der Regisseur wiederum erfolgreicher und konnte mit dem Kauf von Dogecoin aus vier sogar 27 Millionen machen. Mit seinem Gewinn leistete er sich teure Designerwaren und Luxusautos - unter anderem mehrere Ferraris und Rolls-Royces, wie die NY Times berichtet.

Schon davor soll Rinsch am Set seiner TV-Serie durch erratisches Verhalten negativ ausgefallen sein. Während COVID-19 habe sich das dann verschlimmert, als Rinsch demnach Verschwörungstheorien verbreitete, tagelang nicht geschlafen und seine damalige Ehefrau eines Mordkomplotts verdächtigt hat.

Eine fertige Folge von den insgesamt 13 geplanten Episoden hat Netflix übrigens nie zu sehen bekommen. Zwar wurde an Orten wie Brasilien, Uruguay und Ungarn gedreht und es sollen sogar Folgen fertiggestellt worden sein. Allerdings ist das Material nie bei Netflix angekommen, wie die NY Times berichtet.

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Netflix vs. Carl Rinsch

Jetzt streiten sich Netflix und Carl Rinsch vor Gericht: Der Streamingdienst wirft dem Regisseur Vertragsbruch vor und fordert sein Geld zurück. Rinsch bezichtigt Netflix ebenfalls Vertragsbruch und will nun 14 Millionen Dollar Schadenersatz. Der Filmemacher argumentiert, dass Luxuseinkäufe für den Dreh waren und er ohnehin dafür sein eigenes Geld verwendet hätte.

Die NY Times hatte auch Rinsch um eine Stellungnahme gebeten, die der Regisseur aber ablehnte. Auf Instagram begründete er später diese Entscheidung, dass er davon ausgehe, der Artikel werde sowieso inakkurat sein.

Fest steht zumindest schon einmal: Aus The Conquest wird definitiv nichts mehr. Dem Sprecher Thomas Cherian von Netflix zufolge hat der Streamingdienst die TV-Serie abgeschrieben. Cherian zufolge sei mittlerweile klar, dass Rinsch nie die Absicht hatte, sein Projekt zu beenden. Bis jetzt soll das Debakel Netflix insgesamt 55 Millionen Dollar gekostet haben.

Was haltet ihr von der bizarren Geschichte der gescheiterten Sci-Fi-Serie von Netflix, in die circa 55 Millionen US-Dollar investiert wurde? Hättet ihr euch das finale Produkt interessiert oder schrillen bei schon wegen 47 Ronin die Alarmglocken? Was glaubt ihr, wie der Gerichtsstreit Rinsch vs. Netflix ausgeht? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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