»Alle haben es gehasst« - Nach Jahren der Kritik legt CoD bei seiner umstrittensten Mechanik plötzlich alle Karten auf den Tisch

Der Forschungsstand von Activision soll belegen, dass die meisten Spieler ohne SBMM schnell frustriert abschalten.

Lange Zeit wurde SBMM vom CoD-Hersteller gar nicht thematisiert. 2024 lüftet sich der Schleier. Lange Zeit wurde SBMM vom CoD-Hersteller gar nicht thematisiert. 2024 lüftet sich der Schleier.

Seit vielen Jahren lodert unter Fans von Call of Duty eine Debatte um das kontroverse, oft missverstandene und beinah schon sagenumwobene Skillbased Matchmaking, meist abgekürzt als SBMM.

Vereinfacht gesagt, verbirgt sich hinter SBMM eine unsichtbare Metrik, die Spielern in öffentlichen Lobbys stets ähnlich starke Kontrahenten zuweist – was zwar der Fairness dient, aber wiederum eine ganze Menge neuer Probleme mit sich bringt.

Warum SBMM für Spieler ein so wunder Punkt ist, könnt ihr hier genauer nachlesen:

Jetzt geht Activision in eine Info-Offensive und enthüllt ein Dokument mit dem Titel »Matchmaking Series: The Role of Skill in Matchmaking«.

In diesem 25 Seiten starken Bericht wird das Skill-Konzept innerhalb von SBMM genauer erläutert und wie es wirklich zum Einsatz kommt.

Ein besonders spannender Aspekt ist die Dokumentation eines groß angelegtes Experiments. Dabei wurde SBMM massiv heruntergefahren – mit teils drastischen Auswirkungen.

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Weniger SBMM, mehr Frust

Der Entwickler und Branchen-Berater Rami Ismail fasst die Erkenntnisse aus Activisions SBMM-Experiment so zusammen:

Sie haben heimlich das SBMM ausgeschaltet und die Verhaltensweisen überwacht. Wie sich nun rausstellt, haben es alle gehasst. Es wurden Matches häufiger abgebrochen, insgesamt weniger gespielt und Runden verliefen oft extrem einseitig.

Was war passiert? Im Jahr 2024 wurde in Modern Warfare 3 für bestimmte Regionen das SBMM zeitweise massiv reduziert.

Tausende Spieler waren also ohne ihr Wissen plötzlich ohne die Skill-Einschränkungen unterwegs und landeten ist nahezu zufälligen Gruppen. Das Ergebnis ist laut Activision eindeutig:

  • 90 Prozent der Spieler starteten das Spiel seltener
  • 80 Prozent der Spieler brachen Matches vorzeitig ab

Laut Activision sorgten die Multiplayer-Runden in Call of Duty ohne SBMM also für deutlich mehr Frust und senkten das generelle Interesse, das Spiel zu starten. Vor allem User im »niedrigen und mittleren Skill-Bereich« seien davon betroffen, so das Dokument.

Ping bleibt King

Das Paper fasst die Erkenntnisse aus dem SBMM-Experiment so zusammen:

Gegen einen überlegenen Kontrahenten zu spielen, fördert zwar den Drang sich selbst zu verbessern. Werden Spieler aber sehr stark dominiert, neigen sie dazu das Match zu verlassen oder den Multiplayer nicht (mehr) zu starten.

Gleichzeitig betont man, dass Skill nicht die einzig entscheidende Metrik bei der Auswahl von Lobbys sei. Das Matchmaking ziehe beispielsweise mit höchster Priorität die geografische Lage der Spieler in Betracht, um eine gute Verbindung zu gewährleisten.

Erst dann werde Skill, das verwendete Eingabegerät und andere Faktoren berücksichtigt. Das Argument, SBMM sorge für schlechtere Pings und Lags beim Spielen, scheint damit also zumindest vom Tisch zu sein.

Was haltet ihr vom SBMM-System und der plötzlichen Transparenz-Offensive der CoD-Macher? Schreibt es uns gern unten in die Kommentare!

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