Marvel Rivals solltet ihr nicht ignorieren: Der kostenlose Shooter spielt sich klasse!

Marvel Rivals besticht mit ransantem Gameplay und großer Heldenauswahl.

Bevor Marvel Rivals überhaupt richtig loslegen konnte, war es bereits groß in den Schlagzeilen – und das nicht wegen seines Gameplays. Ein Skandal um Influencer-Verträge, die negative Äußerungen über das Spiel untersagten, sorgte für Aufregung und breite Kritik.

Streamer wie Brandon Seagull Larned brachten die umstrittenen Vertragsbedingungen ans Licht und lösten damit eine Welle der Empörung aus. Entwickler NetEase sah sich gezwungen, sich öffentlich zu entschuldigen und die Bedingungen zu überarbeiten.

Dennis Zirkler

@Mantateller

Denninger war lange Zeit Overwatch-Fan, verbrachte hunderte Stunden mit Blizzards Shooter und schaffte es vor acht Jahren sogar unter die Top 500. Mit der Veröffentlichung von Overwatch 2 hat sich das jedoch schlagartig geändert. Marvel Rivals weckt jetzt schöne Erinnerungen.

Dabei wären doch all die Vorsicht und Knebelverträge gar nicht nötig gewesen, denn trotz des Skandals zeigt sich Marvel Rivals überraschend stark: Die Leute reißen sich aktuell um Zugänge zur geschlossenen Beta, auf Steam sind zeitweise bis zu 50.000 Spielerinnen und Spieler gleichzeitig online.

Auch wir haben einen Blick in die Closed Beta geworfen und für euch herausgefunden, dass sowohl Marvel-Fans und Shooter-Veteranen ihr dieses Spiel unbedingt im Auge behalten sollten.

1:57 Marvel Rivals: Kostenloser Superhelden-Shooter mit zerstörbarer Umgebung enthüllt

Overwatch mit Marvel-Flair

Wer das Spiel noch nicht kennt: Marvel Rivals ist ein 6v6 Third-Person-Shooter, in dem man aus derzeit 21 verschiedenen Marvel-Charakteren wählen kann. Die Auswahl reicht von bekannten Helden wie Spider-Man und Magneto hin zu weniger bekannten Charakteren wie Peni Parker und Luna Snow.

Die Charaktere sind, wie beim offensichtlichen Vorbild Overwatch, in drei Klassen unterteilt: Tank, Schaden und Support. Jeder Charakter verfügt über einzigartige Fähigkeiten, die auf die jeweilige Charakter-Lore abgestimmt sind.

Als Iron Man lasern wir Punisher problemlos aus dem Weg.

So fliegt Iron Man über das Schlachtfeld und schießt mit Raketen, Lasern und Energiekugeln auf seine Feinde, während Hulk sich kraftvoll ins Getümmel stürzt - und sich wieder in Dr. Bruce Banner verwandelt, wenn er zu viel Schaden genommen hat.

Wir haben für euch eine komplette Ranglistenpartie aus der Closed Beta aufgezeichnet, in der wir unter anderem als Iron Man unterwegs sind:

15:47 Marvel Rivals: Der GameStar-Iron-Man macht kurzen Prozess

Wie ihr im Video sehen könnt, sind die Ähnlichkeiten mit Overwatch nicht von der Hand zu weisen: Die Karten-Layouts, die Heldenfähigkeiten und sogar einige Soundeffekte erinnern stark an Blizzards Helden-Shooter. Doch Marvel Rivals bringt glücklicherweise genug eigene Elemente mit, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Was gefällt uns? Was nicht?

Das Gameplay von Marvel Rivals zeichnet sich durch eine flüssige und reaktionsschnelle Steuerung aus, die das Kämpfen zu einem echten Vergnügen macht. Jede Partie fühlt sich dynamisch und spannend an, was nicht zuletzt an der Vielfalt der zur Verfügung stehenden Helden liegt.

Besonders beeindruckend ist das Zusammenspiel von Helden mit synergetischen Fähigkeiten, die dem Spiel zusätzliche strategische Tiefe verleihen. Zum Beispiel werden Rocket Raccoon und Groot fast unaufhaltsam, wenn sie zusammen kämpfen, und Scarlet Witch kann Magneto (ihrem Vater in den Comics) ein Schwert geben, das er sonst nicht hätte.

Es gibt aber auch Schwächen: Einige Charaktere sind noch nicht gut ausbalanciert, was aber in einer Beta-Version nicht ungewöhnlich ist. So ist Venom nahezu unbesiegbar, während Black Panther leider kaum zu gebrauchen ist. Auch die Maps lassen noch zu wünschen übrig. Die aktuellen Maps sind teilweise unübersichtlich und führen zu chaotischen Kämpfen.

Im ersten Alpha-Test waren Helden wie Spider-Man und Iron Man noch weitgehend nutzlos. Doch nun sind beide überaus schlagkräftig, da die Entwickler auf das Feedback reagiert und das Spiel entsprechend ausbalanciert haben.

Dies ist zumindest eine vielversprechende Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung des Spiels, da es zeigt, dass die Entwickler aktiv auf die Community hören und kontinuierlich Verbesserungen vornehmen.

Das größte Fragezeichen steht jedoch hinter der Monetarisierung.

Da es sich um ein von NetEase entwickeltes Spiel handelt, gibt es berechtigte Bedenken, wie das Spiel letztlich finanziert wird. Die bisherigen Erfahrungen mit NetEase-Titeln wie Diablo Immortal zeigen, dass es dort häufig Lootboxen und unverschämte Mikrotransaktionen gibt, die bei vielen Spielern zurecht auf große Ablehnung stoßen.

Obwohl die Entwickler versichert haben, dass es keine Pay2Win-Elemente geben soll, bleibt abzuwarten, wie die Ökonomie des Spiels tatsächlich gestaltet sein wird. Sind alle Helden kostenlos spielbar? Oder wird hier endloser Grind oder Echtgeldeinsatz nötig sein?

Auch die Preise für kosmetische Gegenstände könnten ein Thema werden, da hohe Kosten, ähnlich wie bei Overwatch 2, abschreckend wirken könnten – der Blizzard-Shooter hat er kürzlich einen Waffenskin für 40 Euro veröffentlicht.

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Marvel Rivals mag viele Elemente von Overwatch übernehmen, bringt aber genug eigene Ideen und vor allem den unverwechselbaren Marvel-Charme mit, um sich davon abzuheben. Wer auf der Suche nach einem neuen, kostenlosen Shooter und gleichzeitig Marvel-Fan ist, sollte Marvel Rivals auf jeden Fall im Auge behalten.

Das flotte Gameplay und die große Auswahl an Helden begeistern jedenfalls jetzt schon. Bleibt zu hoffen, dass das Free2Play-Modell die Vorfreude nicht trüben wird.