»Feigling« - Destiny-Entwickler feuert 220 Leute, Wut von Fans und Angestellten richtet sich gegen CEO

Bei Bungie sind über 200 Angestellte vor die Tür gesetzt worden. Viele geben daran dem CEO des Studios die Schuld.

Das Team hinter Destiny 2 und Marathon wird kleiner, Bungie wirft fast ein Fünftel der Angestellten raus. Das Team hinter Destiny 2 und Marathon wird kleiner, Bungie wirft fast ein Fünftel der Angestellten raus.

Wieder wirft ein großes Entwicklerstudio hunderte Angestellte raus, diesmal trifft es Bungie, vor allem bekannt für Destiny 2. Das gab das Unternehmen in einem offiziellen Statement bekannt. Angestellte wie Fans lassen ihrem Frust über diese Entscheidung freien Lauf.

Kündigungen wegen finanzieller Schieflage

Im Statement (hier in voller Länge nachzulesen) werden die Kündigungen mit finanziellen Schwierigkeiten begründet:

(...) Unsere schnelle Expansion stieß im Jahr 2023 frontal auf eine allgemeine wirtschaftliche Abschwächung, einen starken Abschwung in der Spieleindustrie, unseren Qualitätsmangel bei Destiny 2: Lightfall und die Notwendigkeit, sowohl The Final Shape als auch Marathon die nötige Zeit zu geben, um sicherzustellen, dass beide Projekte die Qualität liefern, die unsere Spieler erwarten und verdienen.

Wir waren zu ehrgeizig, unsere finanziellen Sicherheitsmargen wurden in der Folge überschritten, und wir begannen, rote Zahlen zu schreiben. 

Nachdem dieser neue Kurs deutlich wurde, wussten wir, dass wir unseren Kurs und unser Tempo ändern mussten, und wir haben alles getan, um das heutige Ergebnis zu vermeiden. Trotz intensiver Bemühungen unserer Führungs- und Produktteams, unsere finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, reichten diese Schritte einfach nicht aus.   

Diese Erklärung kommt bei vielen Fans und gekündigten Angestellten nicht gut an. Ihre Wut richtet sich vor allem gegen Bungie-CEO Pete Parsons. Er soll sich im vergangenen Jahr für 2,4 Millionen US-Dollar Luxusautos gekauft haben. Für viele passt das nicht mit finanzieller Schieflage seines Studios zusammen.

Sam Bartley, selbst von Bungies Stellenabbau betroffen, schreibt dazu bei X (früher Twitter):

Feigling. Du hast das getan. Du hast dich dafür entschieden.

Ich stehe bereits auf der Liste derer, mit denen man nicht zusammenarbeiten sollte, und es ist mir egal. Du hast mir ins Gesicht gelogen. Direkt ins Gesicht. Du hast mich auch eingeladen, deine neuen Autos zu sehen, ZWEI TAGE bevor du mich entlassen hast. Zwei. Verdammte. Tage. 
Geh. Jetzt.

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Bungie teilte das Statement zu den Entlassungen auch auf der eigenen X-Seite, die Reaktionen darunter fallen extrem kritisch aus. Mehrere Kommentare fordern die verbleibenden Angestellten auf, eine Gewerkschaft zu gründen, wie kürzlich bei Blizzard geschehen. 

Andere beklagen, dass die Kündigungen ausgerechnet jetzt ausgesprochen werden, nachdem das Studio mit der letzten Destiny-2-Erweiterung The Final Shape große Erfolge erzielte. Twitchy Animation schreibt etwa:

Endlich gute Inhalte machen
Alle Beteiligten feuern
Gut gemacht, Jungs, ich bin sicher, das bedeutet die Zukunft von Destiny wird besser denn je

Ein weiterer Ex-Entwickler von Bungie, Griffin Bennet, greift ebenfalls direkt den CEO an:

Übernimmt die Chef-Etage Verantwortung dafür oder heißt es immer noch nur »Boni werden zurückgehalten« und »das wird intern geregelt«?

Miese Führung hat eins der besten Entwicklerstudios aller Zeiten zerstört. Geh in den Ruhestand, Pete.

Warum brennt die Spieleindustrie? Video starten 1:31:39 Warum brennt die Spieleindustrie?

Auch auf anderen Plattformen wie Reddit macht sich Empörung breit. Viele fordern, dass CEOs Konsequenzen tragen müssten, wenn ihr Unternehmen in finanzielle Schieflage gerät, statt massenhaft Angestellte zu feuern, die kaum Einfluss auf strategische Entscheidungen haben.

Reddit-User SplashDmgEnthusiast bekommt etwa viel Zuspruch für diesen Kommentar:

Wenn die Unternehmensleitung zu viel ausgibt und das Unternehmen in die roten Zahlen treibt, dann muss die Unternehmensleitung Gehaltskürzungen oder Kündigungen erhalten. Die Führung muss für schlechte Geschäftsentscheidungen verantwortlich gemacht werden, nicht die Arbeitskräfte, die da gar nichts zu sagen haben.

220 gekündigte Angestellte entsprechen etwa 17 Prozent der gesamten Studiogröße von Bungie. Bereits im Oktober 2023 hatten rund 100 Mitarbeitende ihren Job im Studio verloren, das inzwischen zu Sony gehört. In Zukunft wolle man die Integration in den Mutterkonzern noch weiter vorantreiben, heißt es ebenfalls in dem Statement.

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