Cities: Skylines 2: Ich wollte eine Stadt ohne Autos und erschuf eine Diktatur

Unser Autor fragt sich: Geht Cities: Skylines auch ohne Autos? Wie würde eine lebenswerte Stadt aussehen, in der alle zu Fuß gehen müssen?

Als Bürgermeister dieser Stadt kappe ich zunächst die Straßen. Ja, das klingt drastisch, ist aber unbedingt notwendig, wenn man Cities: Skylines 2 ohne Autos spielen will. Wir wissen: Die Menschen biegen sonst überall ohne zu blinken mit ihren Autos ab, und wenn man sie erwischt, lamentieren sie noch. Es ist also meine Pflicht als ihr Bürgermeister, alles, was uns mit der Außenwelt verbindet, zu trennen. Nein, das ist keine Ökodiktatur hier. Und wenn, dann nur ein ganz bisschen.

Man muss die Menschen eben vor sich selbst beschützen und ihnen Angebote machen. Für die Autos endet meine Stadt an einem gigantischen Hub aus Parkplätzen sowie vollautomatischen Parkhäusern, denn Geld und Freischaltungen spielen hier keine Rolle. Wer ernsthaft eine Utopie plant, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger – und dafür stehe ich mit meinem Namen – der kann, nein, der darf nicht mit der Schuldenbremse kommen. Auch Leihfahrräder sind nicht umsonst.

Eine autofreie Stadt erfordert bei Cities: Skylines 2 einiges an Planung. Nämlich gar keine. Einfach die Verbindungsstraße kappen, reicht fast. Eine autofreie Stadt erfordert bei Cities: Skylines 2 einiges an Planung. Nämlich gar keine. Einfach die Verbindungsstraße kappen, reicht fast.

Um eine lebenswerte Umgebung zu schaffen, ist es mir, ihrem Bürgermeister, ein persönliches Anliegen, vielleicht eine Pflicht, das Abwasser nicht in den Fluss zu leiten. Wo sollen die Leute den Stand-up-Paddling machen? Wo sich für Instagram im Gegenlicht fotografieren? Das Abwasser leiten wir in eine extra geterraformte Sickergrube außerhalb der Stadt.

Ja, sie mag gigantische Ausmaße haben – kein Gott, kein Staat, nur der Mönch von Lützerath! Das sieht keiner, das ist auf seine Umweltverträglichkeit hin geprüft. Sollte sich in Jahren herausstellen, dass dem nicht so ist und wichtige Unterlagen fehlen, werde ich mich an nichts mehr erinnern.

Alexander Krützfeldt
Alexander Krützfeldt

Alexander Krützfeldt, 37, hat die letzten Tage im Rathaus und bei einem Freund in der Baubehörde verbracht. Während er seine Stadt in Cities: Skylines 2 geplant hat, und bei vielen Versuchen gescheitert ist, hat er doch zwei Dinge festgestellt: Wie einfach es in dem Spiel ist, eine Utopie zu erschaffen. Aber wie schwer gleichzeitig, die Leute davon zu überzeugen.

Unsere gemeinsame Utopie ist es, eine Stadt zu schaffen, in der es – im Einklang mit der Natur! – an nichts mangelt. Eine Stadt, in der sich niemand an die Straße kleben muss, weil es a) keine regulären Straßen und b) keine Autos gibt. Es ist die brillanteste Lösung gegen Klimakleber, die mir eingefallen ist.

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