Taktik-Shooter im Weltraum wurde kurz zur Genre-Hoffnung, zieht jetzt den Stecker und alles endet in einer Schlammschlacht

Ein innovatives Shooter-Konzept und hohe Steam-Spielerzahlen reichten am Ende nicht für Boundary.

Für Boundary sieht es düster aus: Um den Zero-G-Shooter entbrennt ein Disput zwischen Publisher und Entwickler. Für Boundary sieht es düster aus: Um den Zero-G-Shooter entbrennt ein Disput zwischen Publisher und Entwickler.

Eigentlich hatte Boundary die Zutaten, der nächste große Shooter-Hit zu werden. Doch nun kommt es anders: In einer »End of Service Notice« verkündet der Hersteller das Aus.

»Nach reiflicher Überlegung hat Skystone entschieden, die Vertriebsrechte an Boundary Ende Juni aufzugeben«, heißt es.

Publisher beschuldigt Devs …

Der Publisher Skystone war 2020 zu dem vielversprechenden Projekt gestoßen, das zu diesem Zeitpunkt bereits mit ersten Trailern und Videos für viel Aufmerksamkeit in der Shooter-Szene gesorgt hatte.

Zum Beispiel mit diesem Trailer, der hunderttausende Aufrufe verzeichnete:

Boundary - Weltraum-Ego-Shooter zeigt beeindruckende Physik- + Raytracing-Effekte Video starten 2:32 Boundary - Weltraum-Ego-Shooter zeigt beeindruckende Physik- & Raytracing-Effekte

Jetzt erhebt Skystone jedoch schwere Vorwürfe gegen den Entwickler Surgical Scalpels, wie PC Gamer berichtet:

In den letzten Monaten gab es signifikante Verzögerungen und kaum neuen Content für Boundary. Trotz unseres Einsatzes und viel Unterstützung konnten die Entwickler nicht die nötigen Updates und Verbesserungen liefern, um das Spiel lebendig zu halten.

Der Publisher sieht also die Schuld ganz klar beim Entwicklerstudio. Man teile die Frustration der Fans und bedauere die Entscheidung von Surgical Scalpels, das Spiel nach dem Abtritt von Skystone nicht mehr weiter laufen zu lassen, so das Statement.

… Entwickler feuert zurück

Doch die Entwickler sehen die Sache offenbar ganz anders: Man sei von der plötzlichen Entscheidung des Publishers überrumpelt worden, Boundary nicht mehr vertreiben zu wollen. Man habe versucht zu verhandeln, aber sei auf taube Ohren gestoßen.

»Wir arbeiten hart daran, die Rechte an Boundary zurück zu erhalten, Daten zu sichern und eventuell einen Relaunch auf eigene Faust starten zu können«, so die Antwort von Surgical Scalpels.

Man habe außerdem rechtliche Schritte eingeleitet, um ausstehende Profite durch Boundary vom Publisher ausgezahlt zu bekommen. Es geht also auch um Geld, das Skystone mutmaßlich nicht an das Studio ausgezahlt hat.

Der Weltraum-Shooter Boundary versprach im Launch-Trailer schwerelose Action Video starten 0:33 Der Weltraum-Shooter Boundary versprach im Launch-Trailer schwerelose Action

»Nicht kaufen«, sagen Fans

Während sich Entwicklerstudio und Publisher gegenseitig beschuldigen, entlädt sich die Wut der verbliebenen Boundary-Spieler auf Steam: Durch Review Bombing ist die Bewertung des Shooters inzwischen auf »Äußerst negativ« gerutscht.

»Das Spiel ist tot, Server sind offline, nicht kaufen«, schreibt ein User. Boundary ist indes nach wie vor für 24 Euro im Early Access erhältlich.

Angefangen hatte es für Boundary eigentlich richtig gut: Mit seinem innovativen Konzept von Infanterie-Gefechten in Schwerelosigkeit konnte der Titel bis zu 25.000 Spieler gleichzeitig anlocken. In den ersten 24 Stunden nach Release verkaufte sich Boundary über 100.000 Mal.

Das Konzept von Boundary ist besonders und galt für eine Weile als großer Genre-Hoffnungsträger: Spieler kämpfen als schwer bewaffnete Astronauten in Umgebungen ohne Gravitation, wodurch die Level kein festes Konzept von oben und unten mehr haben.

Es gibt sechs Klassen mit unterschiedlichen Spezialisierungen, anpassbare Waffen, verschiedene Munitionstypen und taktische Gadgets. Ob und in welcher Form der Shooter wieder zurückkehren wird, bleibt unklar.

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