Seite 2: Tormented Souls im Test: Wie Resident Evil und Silent Hill in ihren besten Zeiten

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Erst rätseln, dann schießen

In Ruhephasen zu extrem düsterer oder angenehm melancholischer Musik lösen wir in Tormented Souls zumeist aufwendig gestaltete Denkaufgaben. Zum Beispiel müssen wir anhand eines Schalterpuzzles einen Stromgenerator zum Laufen bringen oder nach dem »Senso«-Prinzip ein Grammophonrätsel entschlüsseln. Zuweilen wechseln wir per Wandspiegel auch die Zeitebene in Richtung Vergangenheit, was dem Rätseldesign zuträglich ist.

Mit dem Horror nimmt es Tormented Souls manchmal auch bei den Rätseln ernst. Zum Glück sind die wenigsten Knobeleien so unappetitlich wie diese. Rechts seht ihr das Inventar. Mit dem Horror nimmt es Tormented Souls manchmal auch bei den Rätseln ernst. Zum Glück sind die wenigsten Knobeleien so unappetitlich wie diese. Rechts seht ihr das Inventar.

Analog zum Spielfortschritt gestalten sich die Tüfteleien zunehmend schwieriger und auch die Konfrontationen mit fleischigen Monstrositäten werden häufiger. Das Gros der Gegner kommt ganz ohne Beine aus, einige davon schwingen ihre verwesenden Torsi in Rollstühle. Die ganz Harten haben sich sogar sprichwörtlich an den Tropf gehängt und schlagen wie wild mit langen Krücken um sich.

Klingt witzig? Das täuscht! Denn sobald wir mit einer unserer Waffen (Nagelpistole, Schrotwumme und Elektroschocker) auf den Gegner zielen, war's das für uns mit dem Bewegen. Retten können wir uns allenfalls mit einem Ausweichschritt nach hinten, doch der ist behäbig - und die Feinde sind schnell. Und manchmal auch ein bisschen dumm.

»Halbe Portionen« wie diese bewegen sich überraschend schnell. Oft müssen wir während des Schießens einen Ausweichschritt zurück machen. »Halbe Portionen« wie diese bewegen sich überraschend schnell. Oft müssen wir während des Schießens einen Ausweichschritt zurück machen.

Dennoch: Die Tatsache, dass Munition und Heilmittel rar gesät sind, macht die Gegner sehr bedrohlich. Die Entwickler lassen uns zwar nie im Regen stehen, doch schlechtes Ressourcen-Managment vonseiten des Spielers führt dazu, dass Kampfsituationen nur mit guten Ideen zu bewältigen sind.

Mit seiner beklemmenden bis in Kämpfen zutiefst feindlichen Atmosphäre (es gibt industrielle Klänge à la Silent Hill) macht sich Tormented Souls selbst unter der Haut von langjährigen Horrorfans bemerkbar. Wem das zu weit geht, der kann übrigens mit unseren Tipps seine Angst vor Gruselspielen überwinden. An den Nerven zehren aber auch die anfangs spärlich verteilten Tonbänder, die zum Speichern des Spiels benötigt werden. Wer Tormented Souls spielen möchte, muss so für die erste Session zwingend zwei bis drei Stunden einplanen. Insgesamt unterhält das Spiel rund acht Stunden lang.

Was uns hier im Rollstuhl entgegenkommt, zählt zu den gefährlichsten Gegnern des Spiels. Denn die Arme dieser Kreatur sind lang – und sehr stark. Was uns hier im Rollstuhl entgegenkommt, zählt zu den gefährlichsten Gegnern des Spiels. Denn die Arme dieser Kreatur sind lang – und sehr stark.

Fazit: »Schöner« Retro-Horror mit Macken

Tormented Souls hat fast alles, was Fans von klassischem Survival-Horror erwarten: eine spannend erzählte Story, anspruchsvolle Rätsel, Ressourcen-Managment und packende Oldschool-Gunfights gegen abstoßende Gegner.

Tormented Souls - Screenshots aus dem Horrorspiel ansehen

Demgegenüber stehen unpassend betonende Synchronsprecher, ein eher schwaches Finale sowie technisch unausgegorene Cutscenes. Eine kräftige Finanzspritze hätte hier wohl einiges bewirkt, doch angesichts des 20-Euro-Preisschildes (Steam) wollen wir uns nicht weiter beschweren. Denn damit verkauft sich Tormented Souls unter Wert.

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