Das sieht nicht gut aus: The Witcher galt mal als die Vorzeige-Serie von Netflix (neben Stranger Things und Wednesday natürlich), doch mittlerweile hat sich deren Image stark gewandelt: Die Fan-Wertungen sind eingekracht, die Zuschauer laufen weg und wegen dem Weggang von Henry Cavill müssen sich die Verantwortlichen so einiges anhören.
Doch die Witcher-Serie steht ebenfalls in der Kritik, weil sich die Adaption mal weniger, aber vor allem mehr von der direkten Buchvorlage entfernt und ihr eigenes Ding macht. Kenner der Romane finden das gar nicht gut - vor allem, weil auch Henry Cavill persönlich als großer Liebhaber der Bücher gilt und sich angeblich vehement dafür eingesetzt hat, dass sich die Netflix-Serie daran orientiert.
Warum sich The Witcher nicht an die Bücher hält
Das sagt ein Verantwortlicher der Witcher-Serie: Im Interview mit der polnischen Seite Wyborcza (übersetzt von Redanian Intelligence) erklärt nun Produzent Tomasz Baginski, warum er das Abweichen von der Buchvorlage als schmerzhaft, aber notwendig erachtet:
Wenn du eine Serie für so eine breite Masse gestaltest, die alle einen anderen Hintergrund haben und von der ganzen Welt kommen und ein großer Teil davon aus Amerikanern besteht, dann machen die Vereinfachungen [der Vorlage] nicht nur Sinn, sie sind notwendig.
Das ist auch für uns schmerzhaft, aber die höhere Level von Nuancen und Komplexität haben eine kleinere Reichweite und erreichen keine Leute. Manchmal geht das vielleicht zu weit, aber wir müssen diese Entscheidungen treffen und auch akzeptieren.
Baginski zieht bei seiner Erklärung einen konkreten Vergleich zu seinem gescheiterten Projekt Hardkor 44, welche die sich den Warschauer Aufstand während des Zweiten Weltkriegs als Vorlage genommen hätte:
Ich versuchte dabei zu erklären: Es gab einen Aufstand gegen Deutschland, bei dem sich die Russen jenseits des Flusses befinden, aber dort, wo die Deutschen waren, auch Soldaten aus Ungarn oder der Ukraine sind.
Für Amerikaner war das komplett unverständlich und zu kompliziert, weil sie vor einem ganz anderen historischen Kontext aufgewachsen sind, wo alles klar vor ihnen ausgelegt wurden: Amerika sind immer die Guten, alle anderen die Bösen. Und komplizierter wird es nicht.
Social Media soll ebenfalls Schuld sein
So äußert sich der Produzent zur Zielgruppe: Redanian Intelligence merkt an, dass Baginski nicht zum ersten Mal Kommentare dieser Art abgibt. Letztes Jahr diskutierte er auf dem YouTube-Kanal Imponderabilia die zweite Staffel von The Witcher und knöpfte sich dabei speziell die Social Media-Plattform TikTok vor:
Wenn es um TV-Serien geht und je jünger das Publikum dabei ist, desto unwichtiger wird die Logik der Handlung. [...] [Es gut um] Emotionen. Einfach nur reine Emotionen. [...] Diese Leute wachsen auf YouTube und TikTok auf und springen von Video zu Video.
Bei dem Interview wird Baginski darauf hingewiesen, dass er selbst gerade mit einer Social Media-Plattform spricht, die ein junges Publikum bedient. Darauf erwidert der Produzent von The Witcher:
Zeit, ernst zu werden. Liebe Kinder, was ihr tut, macht euch weniger empfänglich für langen Content, für lange und komplizierte Ketten von Ursache und Wirkung.
25:21
Wie gut ist The Witcher Season 2? (Spoilerfreie Kritik)
So geht es mit The Witcher auf Netflix weiter
Für The Witcher ist aktuell eine vierte und fünfte Staffel geplant, bei denen Liam Hemsworth in die Fußstapfen von Henry Cavill tritt. Außerdem soll es ein Spin-Off um Freya Allen als Ciri, sowie einen zweiten Animationsfilm geben. Mehr dazu erfahrt ihr unter den folgenden Links:
Was haltet ihr von den Aussagen des Witcher-Produzenten? Wie gut hat euch die dritte Staffel der Netflix-Serie gefallen? Werdet ihr den neuen Folgen mit Liam Hemsworth als Geralt eine Chance geben oder habt ihr mit dem Ausstieg von Henry Cavill mit The Witcher abgeschlossen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
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