Diese smarten Kontaktlinsen werden mit euren Tränen aufgeladen

Die Entwicklung smarter Kontaktlinsen ist in vollem Gange: Eine neuartige Batterie soll nun auf ungewöhnlichem Wege aufgeladen werden.

Eine neue Batterie soll smarte Kontaktlinsen mit Tränen aufladen können. (Quelle: NTU via YouTube) Eine neue Batterie soll smarte Kontaktlinsen mit Tränen aufladen können. (Quelle: NTU via YouTube)

Wenn ihr wie ich Probleme mit eurer Sehstärke habt - meine -4 Dioptrien lassen grüßen -, dann habt ihr beim Optiker generell die Wahl zwischen einer Brille und Kontaktlinsen.

Nun sind in der Welt der VR- und AR-Technik nahezu ausschließlich Brillen zu finden, doch in den vergangenen Jahren arbeitet die Forschung auch an smarten Kontaktlinsen.

Ein erster Prototyp wurde 2022 bereits in Form der Mojo Lens gezeigt, der euch unter anderem Leistungsdaten beim Sport anzeigen kann.

Das Problem bei den smarten Kontaktlinsen: Wie soll die Batterie geladen werden, ohne eine potenzielle Gesundheitsgefahr für den menschlichen Körper darzustellen? Schließlich verwenden herkömmliche Akkus metallische Teile, die definitiv nicht in die Nähe des Auges gelangen sollten.

Forscher der NTU Singapur (Nanyang Technological University) wollen nun die Antwort auf des Rätsels Lösung gefunden haben.

In einem Forschungspapier spricht das Team rund um Assoc. Prof. Lee Seok Woo von einer flexiblen Batterieform, die eben gänzlich ohne solche Metalle auskommt. Stattdessen setzen die Wissenschaftler auf eine biokompatibel Lösung mit einer Beschichtung auf Glukosebasis.

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Diese Glukosebeschichtung kann mit in Wasser vorkommenden Natrium- und Chloridionen reagieren, die auch in unseren Tränen vorkommen.

Die Batterie selbst ist dünner als ein Millimeter und kann laut durchgeführten Experimenten etwa 45 Mikroampere an Strom sowie eine Leistung von 201 Mikrowatt erzeugen.

Damit soll eine smarte Kontaktlinse je nach Anwendungsszenario etwa einen Tag lang durchhalten können. Zudem sind die Linsen aufgrund der Batteriebasis aus Wasser und Glukose sicher für Mensch und Umwelt, wie es im Forschungspapier weiterhin heißt.

Anstelle von Tränen sei auch eine klassische Salzlösung zum Aufladen denkbar, wie sie bereits zum Reinigen herkömmlicher Kontaktlinsen genutzt wird.

Insgesamt soll die flexible Batterie etwa 200 Ladezyklen durchstehen können, ehe gewechselt werden muss. Derzeit arbeitet das NTU-Team daran, diese Anzahl ebenso zu erhöhen wie die abgegebene Strommenge - bis zur Marktreife wird es also noch einige Zeit brauchen.

Woher ihr die Tränen nehmt, überlasse ich im Übrigen - aus rechtlichen Gründen möchte ich aber darauf hinweisen, dass ihr im Fall der Fälle möglichst Selbstproduzierte hernehmt.

Smarte Kontaktlinsen - ist das die Zukunft der Augmented Reality? Wofür würdet ihr solche Linsen verwenden? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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