PlayStation-Boss schießt scharf gegen Xbox: »Kein einziger Publisher kann den Game Pass leiden«

Im eskalierenden Streit zwischen Microsoft und Sony attackiert PlayStation-CEO Jim Ryan den Game Pass scharf.

Jim Ryan begann seine Karriere bei Sony 1994, seit 2019 ist er Präsident und CEO von Sony Interactive Entertainment. Jim Ryan begann seine Karriere bei Sony 1994, seit 2019 ist er Präsident und CEO von Sony Interactive Entertainment.

Gerade erst rechnete Xbox-Chef Phil Spencer vor Gericht gnadenlos mit PlayStation ab, da geht der Rivale in die verbale Gegenoffensive: Die Verhandlungen um die Activision-Blizzard-Übernahme durch Microsoft eskalieren immer weiter.

Jetzt behauptet der PlayStation-Chef Jim Ryan, die Branche stünde geschlossen gegen das Modell des Xbox Game Pass. The Verge zitiert den CEO im Rahmen einer Anhörung mit der US-Handelskommission FTC folgendermaßen:

Ich habe mit allen Publishern gesprochen und kein einziger kann den Game Pass leiden. Sie lehnen ihn allesamt ab, weil das Modell sehr wertzerstörend ist.

Auf die Rückfrage des Anwalts, ob er wirklich mit allen Publishern gesprochen habe, antwortete Ryan, er spreche ständig mit Publishern und die Ablehnung des Game Passes ziehe sich nun mal quer durch die Gaming-Landschaft.

Game Pass: Erfolgsgarant oder Geldgrab?

Er habe deshalb keinen Grund zur Annahme gehabt, dass Call of Duty künftig im Game Pass erscheine, sollte der Deal platzen, so Ryan. Bereits im März hatte Sony schwere Vorwürfe erhoben, dass Microsoft Call of Duty nach der Übernahme von Activision-Blizzard absichtlich sabotieren werde.

Stimmen Ryans Aussagen? Tatsächlich gab es in der Vergangenheit Kritik von Herstellerseite am Game Pass. Sogar Microsoft hatte im Februar zugegeben, dass das Modell die Verkaufszahlen von Spielen kannibalisieren und so den Profit senken kann.

Doch es gibt auch prominente Gegenstimmen: Der Entwickler Mike Rose beschrieb den Game Pass 2022 sogar als einen »Garant für den Erfolg von dutzenden Indie-Entwicklern am Spielemarkt«.

Sein Argument: Da das Finanzielle vor dem Release im Game Pass mit Microsoft ausgehandelt wird, sind Releases quasi risikofrei. Vor allem kleinere Studios genießen durch den Launch ihrer Spiele im Game Pass zudem viel mehr Aufmerksamkeit.

Das Microsoft-Business

Stand heute ist der Game Pass das zentrale Business-Modell der Xbox-Sparte und erreichte im vergangenen Jahr 25 Millionen zahlende Abonnenten. Im Juli sollen für sie die Preise erhöht werden.

Laut Microsoft spielen Game-Pass-User 40 Prozent mehr Spiele und geben 50 Prozent mehr Geld aus als Nicht-Abonnenten, wovon Publisher profitieren würden.

Der PlayStation-Boss Jim Ryan sieht das anders: Microsoft verliere mit dem Game Pass bares Geld und habe seine Ziele bislang ganz klar verfehlt.

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