Phasmophobia lehrt euch das Fürchten, selbst wenn ihr zu viert seid

Phasmophobia mausert sich zum neuesten Horror-Hit auf Steam. Wir haben es gespielt und erklären euch, warum der Titel das vielleicht gruseligste Koop-Spiel aller Zeiten ist.

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Endlich ist es wieder soweit: Der Herbst hat begonnen, die Nächte werden wieder länger und der Oktober steht vor der Tür. In den USA beginnt nun die »Spooky Season«, in Deutschland sprechen Horror-Fans auch gerne mal vom »Schocktober« - denn die Zeit rund um Halloween eignet sich bestens, um sich ein paar gruselige Filme mit seinen Freunden reinzuziehen.

Wenn ihr allerdings zu den ganz Mutigen gehört und euch kein Horrorstreifen mehr schocken kann, solltet ihr euch mal das kürzlich erschienene Phasmophobia vom neuen Indie-Entwicklerstudio Kinetic Games anschauen. In dieser Spielvorstellung klären wir, warum euch hier eins der gruseligsten Koop-Spiele überhaupt erwartet.

Was macht Phasmophobia besonders?

In Phasmophobia betätigen wir mit bis zu drei tapferen Freunden als Geisterjäger. Mit dem Kultfilm aus den 1980er Jahren hat dies allerdings nur wenig zu tun - statt mit einem Protonenstrahler rüsten wir uns vor jedem Auftrag mit allerhand Werkzeugen wie Taschenlampen, Kruzifixen, Ouija-Brettern oder überdimensionierten Salzstreuern aus.

Bevor es dann schließlich losgehen kann, müssen wir noch unseren favorisierten Einsatzort wählen: Vom kleinen Wohnhaus (inklusive besonders gruseligem Kinderzimmer) bis zur weiträumigen Irrenanstalt dürfte hier für jeden etwas dabei sein.

Aus der mobilen Einsatzzentrale schauen wir unseren Kameraden per Kamera zu. Aus der mobilen Einsatzzentrale schauen wir unseren Kameraden per Kamera zu.

Die Missionen sind prozedural generiert und verlaufen jedes Mal unterschiedlich, letztlich geht es aber immer darum, vier verschiedene Aufgaben zu lösen. Mal sollen wir paranormalen Aktivitäten wie einem plötzlichen Temperatursturz auf den Grund gehen, ein anderes Mal ein Foto von herumspukenden Geistern aufnehmen. Das klingt jetzt erstmal nicht sonderlich Angst einflößend, ist aber aufgrund der unheimlich dichten Atmosphäre eine echte Herausforderung.

Wir begeben uns also in das verfluchte Anwesen und machen uns auf Spurensuche: Unsere Truppe stapft durch spärlich beleuchtete Zimmer, platziert Überwachungskameras und probiert, Kontakt mit der verlorenen Seele aufzunehmen. Dazu nutzen wir die sogenannte »Spirit Box«, das mit Abstand coolste Tool in unserem Repertoire.

Denn wenn wir dieses Gerät auspacken, das ein wenig an ein Taschenradio erinnert, können wir sogar mit dem Geist reden! Ein Headset ist also absolutes Muss für Phasmophobia, auch weil der Austausch mit unseren Kameraden unabdingbar ist.

Da die Verstorbenen offenbar nur Englisch sprechen, stehen wir also irgendwo in einer düsteren Hütte und rufen: »Robert White! Are you there? Robert White! Show yourself! Robert White! Give us a sign!«. Anfangs kommt man sich da oft schon ziemlich doof vor. Doch dann: Das Licht geht aus. Der Fernseher geht an. Der Spuk geht los.

Die Geister hinterlassen Abdrücke, die wir mit einer UV-Lampe aufdecken können. Die Geister hinterlassen Abdrücke, die wir mit einer UV-Lampe aufdecken können.

Oder auch nicht - falscher Alarm, es ist nur die Sicherung rausgeflogen. Aber Moment mal, warum hat sich dann der Fernseher eingeschaltet? Egal, wir machen weiter mit der Spurensuche. Trotzdem war dieser Vorgeschmack schon aufregend genug, um uns für einen kurzen Moment in Schockstarre verfallen zu lassen.

Während unsere Freunde die oberen Etagen durchkämmen, suchen wir alleine im Keller nach Hinweisen und stolpern plötzlich über Knochenreste. Auf einmal hören wir etwas: Eine montone Stimme dringt aus der Ghost Box. Sofort rufen wir unsere Freunde per Funkgerät zur Hilfe. Mit der UV-Lampe entdecken wir Fußspuren, Robert White war also wirklich hier.

Unsere Freunde zünden Kerzen an, streuen Salz auf den Boden und machen Messungen mit dem EMF-Scanner. Was genau das alles bringen soll, müssen wir übrigens größtenteils in harter Arbeit selbst herausfinden. Zwar gibt es ein Tutorial, so richtig erklärt wird vieles aber trotzdem nicht. In Phasmophobia ist viel »learning by doing« angesagt.

Hat sich der Geist manifestiert und greift uns an, hilft nur noch verstecken. Hat sich der Geist manifestiert und greift uns an, hilft nur noch verstecken.

»Robert White! Fuck You!«, ruft einer unserer Kumpanen. Das war keine gute Idee. Wir hören Schritte in der Etage über uns. Schnelle Schritte. Die Kellertür knallt lautstark zu, wir kommen hier jetzt nicht mehr raus. Als irgendetwas oder irgendjemand die Treppe herunterkommt, bricht Panik aus. Glühbirnen zerplatzen. Leute fangen an zu kreischen. Hektisch probieren wir ein Foto der Erscheinung zu erhaschen, während sich unsere Kameraden in einer dunklen Ecke verkriechen. Doch das hilft ihnen nicht: Der erzürnte Geist hat sich eines unserer Teammitglieder gepackt und ihm das Genick gebrochen.

Hilfe, so eine Heidenangst hatten wir selten in einem Spiel! Fix und fertig packen wir unsere wertvolle Ausrüstung zusammen und sehen zu, dass wir hier schnellsten verschwinden. Zurück in unserer mobilen Einsatzzentrale überprüfen wir unsere Missionsziele und sehen, dass wir für allerlei Sachen Geld und Erfahrungspunkte bekommen haben - ein gutes Argument, um sich nach ein paar Minuten Verschnaufpause vielleicht doch direkt ins nächste Spiel zu stürzen.

Wenn uns einer der 13 verschiedenen Geister so nah kommt, ist es in der Regel schon zu spät. Wenn uns einer der 13 verschiedenen Geister so nah kommt, ist es in der Regel schon zu spät.

Für wen ist Phasmophobia geeignet?

Wer Phasmophobia spielen will, muss unbedingt Multiplayer mögen, denn alleine kommen wir hier nicht weit. Im Idealfall spielen wir mit drei Freunden, es steht aber auch eine Spielersuche zur Verfügung, die unsere Lobby füllt. Aktuell funktioniert diese aber noch nicht sonderlich gut, was daran liegt, dass wir unseren Raum nicht mit einem Passwort versehen können. Deshalb platzen wir ständig in Sitzungen von Gruppen herein, die uns umgehend wieder kicken.

Der Horror!
Gruselspiele erlebten einen rasanten Aufschwung, einen tiefen Fall und in den vergangenen Jahren ein Comeback - doch was steckt dahinter? Wir sprechen im GameStar-Podcast über Horror-Spiele!

Ansonsten gibt uns das Spiel mit seinen verschiedenen Voice-Chat-Modi aber alles an die Hand, um auch mit zufälligen Mitspielern effektiv zusammenspielen zu können. Nur schüchtern darf man hier nicht sein, einen Textchat gibt's nämlich ebensowenig wie ein HUD - das würde allerdings auch die irre Atmosphäre dämpfen.

Wer auf der Suche nach einem neuen Koop-Spiel für sich und seine Freunde ist und Spaß daran hat, sich mal wieder ordentlich zu gruseln, sollte unbedingt einen Blick riskieren. Besonders im optionalen VR-Modus bietet uns Kinetic Games hier das wohl aktuell schaurigste Koop-Spiel auf dem Markt.

Übrigens: Wie uns gute Horror Games eigentlich so richtig schön Angst machen, haben wir im Video-Special bei GameStar Plus erforscht:

So geht guter Horror in Games - Wie uns Spiele so richtig Angst machen Video starten PLUS 11:36 So geht guter Horror in Games - Wie uns Spiele so richtig Angst machen

Was gefällt uns und was nicht?

Stärken von Phasmophobia

  • Bislang noch nie dagewesenes Spielprinzip
  • Zig verschiedene Werkzeuge und Wege, um seinen Auftrag zu erfüllen
  • Gameplay-Mechaniken greifen super ineinander, sobald man sie verstanden hat
  • Unheimlich dichte Atmosphäre mit nervenzerreißenden Schockmomenten
  • Optionale VR-Unterstützung sorgt für noch mehr Stimmung

Schwächen von Phasmophobia

  • Sehr steile Lernkurve für Anfänger
  • Gelegentlich noch nervige Bugs
  • Hakelige Steuerung im VR-Modus
  • Fehlende Optionen bei der Spielersuche

Phasmophobia ist seit dem 18. September 2020 auf Steam erhältlich und während der Early-Access-Phase zum reduzierten Preis von rund 11 Euro verfügbar. Der finale Release ist für 2021 (mit mehr Ausrüstung, Maps und Geistern) geplant.

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