Warum eure Eltern gerade nach dem Wort »NPC« googeln

NPC ist als Jugendwort des Jahres 2023 nominiert. Der Begriff klingt harmlos, ist aber im Endeffekt ziemlich fies.

Digga, als ich gestern mit meinem Freund unterwegs war, zeigte er mir seinen neuen Rizz, während ein Kerl uns ein side eye zuwarf. Ich dachte nur "Darf er so?" und musste goofy lachen, denn trotz allem war es ein echter Slay-Moment, ganz im Yolo-Stil, und alles lief auf Lock, obwohl wir uns wie NPCs verhielten.

Nun. Wenn ihr kein Wort verstanden habt, seid ihr wahrscheinlich auch 30 oder älter - oder habt einfach noch nicht die neuen Nominierten zum Jugendwort des Jahres 2023 ausgecheckt.

Bei dieser jährlichen Wahl gibt's immer wieder kuriose Kandidaten. Letztes Jahr hat etwa smash gewonnen. Mit Super Smash Bros. hat das nichts zu tun, sondern, salopp gesagt, eher damit, einen wegzustecken.

Auch bei der Wahl zum Jugendwort 2023 steht wieder ein Kandidat zur Auswahl, den man leicht dem Gaming-Kosmos zuordnen könnte: NPC.

GameStar-Leser wissen natürlich, dass NPC eigentlich für Non-Player-Character steht. Damit sind alle Figuren in Spielen gemeint, die von der KI gesteuert werden und mit eurem Helden oder eurer Heldin interagieren, etwa ein Questgeber. In der Jugendsprache ist das Wort aber natürlich ganz anders gemeint.

Das bedeutet NPC im Mainstream

Wenn euch ein Teenager jemals NPC nennen sollte, bedeutet das leider nicht, dass ihr natürlich perfekt und cool seid (seid ihr natürlich trotzdem!), sondern das Gegenteil.

Vielmehr seid ihr für den jungen Rüpel dann nur ein unwichtiger Nebencharakter in seiner Welt, in der er offenbar der Main Character ist und stets im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Wie Teenager, die sich selbst zu wichtig nehmen, nun mal so sind.

Es gibt jedoch noch andere negative Aspekte, die mit dem Begriff NPC verbunden sind: NPCs denken nicht selbstständig, ihnen fehlt es an Charaktertiefe und sie entwickeln sich auch nicht wirklich weiter. Im Endeffekt ist NPC also schon eine ziemlich gemeine Beleidigung.

Die weiteren Nominierten für das Jugendwort des Jahres 2023

Falls ihr euch immer noch fragt, was der erste Absatz dieses Artikels bedeutet - das war der klägliche Versuch, alle nominierten Wörter für das Jugendwort 2023 in zwei Sätze zu dübeln.

Damit ihr es vielleicht besser machen könnt als wir, gibt's hier noch die Erklärung aller Begriffe:

  • Digga: Kumpelhafte Anrede für einen Freund, besonders in Hamburg und Umgebung beliebt.
  • Rizz: Die Fähigkeit, charizzmatisch zu flirten - wurde durch den Twitch-Streamer KaiCenat verbreitet.
  • Side Eye: Beschreibt einen missgünstigen Blick, etwa wie dieses Emoji: 😒
  • Darf er so?: Kann man sagen, wenn man überrascht oder verwundert wurde (sollte man aber vielleicht lieber sein lassen).
  • Goofy: Tollpatschig oder albern.
  • Slay: Wenn man etwas richtig toll gemacht hat. Dennis Zirkler hat etwa diesen Artikel total geslayed.
  • YOLO: Steht für You Only Live Once (Du lebst nur einmal) und war 2012 bereits zum Jugendwort des Jahres gewählt worden.
  • Auf Lock: Abkürzung für auf locker. Und auf locker bedeutet einfach nur ... locker.

Wenn ihr euch noch ansehen wollt, wie Tagesschausprecherin Susanne Daubner diese Begriffe vorträgt - bitte schön:

@tagesschau

Frau Daubner natürlich auch 2023 auf lock #jugendwort #tagesschau #nachrichten

♬ Originalton - tagesschau

So meine Diggis, jetzt seid ihr gefragt. Was haltet ihr von der Wahl zum Jugendwort des Jahres 2023? Ist das richtig slay, nur ein wenig goofy oder schon so cringe, dass ihr dem ganzen nur ein mieses side eye geben könnt? Schreibt es uns wie immer gerne in den Kommentarbereich. Und denkt selbstverständlich immer daran: YOLO!

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