Auf den ersten Blick ist Legend in the Mist ein weiterer Klon von Dungeons & Dragons. Aber auch wirklich nur auf den ersten Blick, denn hinter diesem Tabletop-Rollenspiel steckt eine kleine Revolution. Wir erklären, wie es ganz ohne Charakterwerte und ohne festes Setting funktionieren soll.
Was Legend in the Mist anders machen will
Charaktere: Anstelle von Statistiken, die zum Beispiel Stärke oder Intelligenz unserer Figuren verraten, setzt das Regelwerk ausschließlich auf »Keywords«. Wir verleihen unserem Charakter damit Stärken und Schwächen, Attribute, Hintergrundinfos und so weiter. Die wiederum gewähren dann bei passenden Proben Boni – ein studierter Charakter wird historische Ereignisse besser kennen, ein ehemaliger Dieb stellt sich beim Schlossknacken geschickter an.
Das ändert alles bei der Charaktererstellung, die quasi nur aus der Beschreibung unserer Figur besteht. Jeder Charakter bekommt außerdem bestimmte Motivationen mit auf den Weg, die im Laufe der Story wichtig werden. Womit wir zum zweiten großen Feature von Legend in the Mist kommen.
Story im Fokus: Klar, die Geschichte ist in vielen TTRPGs wichtig, aber hier wird das auf die Spitze getrieben. Das Wichtigste sind die persönlichen Story-Arcs der Figuren, etwa wenn wir ein wichtiges persönliches Ziel erfüllen oder unserem Erzfeind begegnen. Nicht so sehr sie klassische D&D-Spirale aus Erkunden, Kämpfen, Looten, vielmehr ein narratives Erlebnis, wie es seit Critical Role sehr beliebt ist.
Balancing: Eine weitere Grundregel vieler TTRPGs lautet, dass alle Spielercharaktere ungefähr gleich stark sind, natürlich auf unterschiedliche Arten. Diese Art von Balancing gibt es in Legend in the Mist nicht, stattdessen sollen die Figuren »narrativ gleichbedeutend« sein. Als Vergleich geben die Entwickler Herr der Ringe an: Gandalf war ungleich mächtiger als Frodo, aber beide waren für die Geschichte von höchster Bedeutung.
Setting: Noch eine Besonderheit – es gibt kein festes Setting. Stattdessen wird Legend in the Mist ein Regelwerk, das sich für zahlreiche Welten eignen soll, nicht nur klassische D&D-Fantasy. Es wird aber auch ein Setting-Buch geben, in dem ihr eine passend ausgearbeitete Welt findet.
Wann könnt ihr das spielen?
Das Regelwerk und das Setting-Buch sind noch nicht in den Druck gegangen, das Projekt wird erst noch über Kickstarter finanziert. Es gibt gute Gründe für Optimismus: Die Macher Son of Oak Game Studio haben mit City of Mist bereits ein erfolgreiches TTRPG-System erschaffen, das ebenfalls via Kickstarter finanziert wurde und mechanisch als Grundlage für Legend in the Mist dient.
City of Mist bekommt auch eine deutschsprachige Version, die sich aktuell in Arbeit befindet – wir können uns also berechtigte Hoffnungen machen, dass auch Legend in the Mist übersetzt wird. Noch ist die Kampagne nicht gestartet, ihr könnt euch bei Kickstarter unverbindlich für Updates anmelden.
Was haltet ihr von den ersten Infos zu Legend in the Mist? Sind solche storyfokussierten Pen&Paper-Spiele genau euer Ding oder liebt ihr Charakterwerte, Attribute und harte Fakten bei der Heldenerstellung einfach zu sehr? Habt ihr den Vorgänger City of Mist schon mal ausprobiert oder plant es vielleicht noch? Lasst es uns gerne wissen!
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