Lootboxen - Australische Studie sieht "räuberische Glücksspielmethoden"

Eine Studie der Universität von Adelaide kommt zu dem Schluss, dass Lootboxen sich räuberischer Glücksspielmethoden bedienen und warnt vor ihnen.

Lootboxen bleiben weiter ein heißes Thema. Lootboxen bleiben weiter ein heißes Thema.

In einer neuen Studie übt die Universität von Adelaide harte Kritik an Geschäftspraktiken mit Lootboxen. Sie seien räuberisch und kämen echtem Glücksspiel sehr nahe. Aktuell untersuchen die australischen Behörden ohnehin das Geschäft mit den Beutekisten. Die Ergebnisse der Studie sind Wasser auf die Mühlen der Kritiker von Mikrotransaktonen.

Letztere waren das eigentliche Thema der Studie, doch die Wissenschaftler betonten, dass Lootboxen ein signifikantes finanzielles Risiko für Spieler darstellen, die anfällig für die potenziell süchtig machenden Eigenschaften des Produkts sind. Sie seien nur noch darauf aus, Lootboxen zu kaufen und zu öffnen, um ein wertvolles Produkt zu erhalten, das den Kauf rechtfertigt.

Dr. Daniel King von der Fakultät für Psychologie an der Universität Adelaide äußerte sich wie folgt:

"Diese Methoden könnten einige Spieler dazu bewegen, mehr Geld auszugeben, als sie wollen oder sich leisten können. Vor allem wenn sie Kreditkarten und virtuelles Geld nutzen, das es schwierig macht, seine Ausgaben im Blick zu behalten."

Lootboxen in Overwatch sind unter Gamern vergleichsweise akzeptiert. Sie bieten keine Gameplayvorteile Lootboxen in Overwatch sind unter Gamern vergleichsweise akzeptiert. Sie bieten keine Gameplayvorteile

Fiese Preisanpassungen

Was die Praktiken »räuberisch« mache, seien die Anpassungen der Verkaufspraktiken an das Spielerverhalten. Je nachdem, wie Spieler sich verhalten, verändern sich die Preise, um sie dazu zu ermuntern, Geld für Lootboxen auszugeben. Zudem wenden einige Hersteller Druckmittel an, wie Countdowns, die limitierte Angebote suggerieren.

Das führe zu einer Falle und einem Teufelskreis, in dem Spieler das Gefühl bekommen, dass sie schon so viel Geld ausgegeben haben, dass es nun keinen Sinn mache auszusteigen. Sie machen also weiter, auch wenn das zusätzliche Kosten bedeutet.

Laut Professor Delfabbr ist der Markt mit Lootboxen weder reguliert noch eingeschränkt. Da viele junge Spieler derartige Titel spielen, seien sie besonders anfällig für die Methoden und haben nicht die Selbstbeherrschung, die es benötige, um sich ihnen zu verweigern.

Es wird spannend zu sehen, ob die Studie der Hochschule die Gesetzgeber in Australien dazu bringt, Lootboxen einzuschränken oder - wie in den Niederlanden geschehen - komplett zu verbannen.

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