»Früher bekam man einen Award, heute wär's das Karriere-Ende« - Legendärer Baldur's-Gate-Entwickler über Veränderung der Branche

Brian Fargo zeigt seine größten Erfolge, deren Verkaufszahlen heute nicht mehr viel wert wären.

Brian Fargo zeichnet unter anderem für das erste Baldurs Gate und Planescape: Torment verantwortlich. Brian Fargo zeichnet unter anderem für das erste Baldur's Gate und Planescape: Torment verantwortlich.

Brian Fargo, ein echter Veteran der Videospielindustrie und Schöpfer von Klassikern wie Fallout und Wasteland, blickte kürzlich in einem Tweet auf seine vergangenen Erfolge zurück. Doch er stellt auch fest, dass seine großen Erfolge in den 80er- und 90er-Jahren heute nichts mehr wert wären.

100.000 verkaufte Exemplare waren damals ein riesiger Erfolg

Fargo, der seine Karriere mit der Veröffentlichung eines Text-Adventures im Jahr 1981 begann, kann auf eine beeindruckende Sammlung von Auszeichnungen zurückblicken, die er in seinem Tweet zeigt:

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Er zeigt unter anderem Gold-Auszeichnungen für 100.000 verkaufte Exemplare von Stonekeep aus dem Jahr 1995 und Battle Chess aus dem Jahr 1988 - seinem ersten Spiel, das er bei Interplay Productions entwickelte.

Besonders spannend sind auch die Platinauszeichnung für 150.000 verkaufte Exemplare des ersten Baldur's Gate aus dem Jahr 1998 und eine Auszeichnung für 100.000 verkaufte Exemplare des Sci-Fi-Shooters Descent – viele von euch dürften mit diesen Titeln aufgewachsen sein.

Doch Fargo selbst erinnert daran, dass Verkaufszahlen von 50.000 oder 100.000 Einheiten früher zwar als großer Erfolg galten, heute aber »das Ende deiner Karriere« bedeuten könnten.

Fargos meint damit den drastischen Wandel in der Spieleindustrie. Waren sechsstellige Verkaufszahlen früher ein Grund zum Feiern, sind sie heute für AAA-Entwickler der sichere Weg ins Aus.

Das liegt primär an den gestiegenen Produktionskosten und den enormen Erwartungen, die an moderne Blockbuster-Spiele gestellt werden. Spieleserien wie Diablo, Assassins's Creed oder Call of Duty wären für die großen Publisher katastrophal, wenn sie sich »nur« 100.000 Mal verkaufen würden.

Diese Zahlen sind jedoch relativ. Für kleinere Indie-Studios und Solo-Entwickler wären 100.000 verkaufte Einheiten immer noch ein Riesenerfolg – wie für die Brüder Zach und Tarn Adams, die seit dem Steam Release von Dwarf Fortress inzwischen sogar 800.000 Einheiten verkaufen konnten.

Ein Vergleich mit den heutigen Spitzenreitern verdeutlicht den Wandel erneut: Baldur's Gate 3 verkaufte sich beeindruckende 15 Millionen Mal – ein hundertfacher Erfolg im Vergleich zu den Zahlen, die Fargo einst Platin für das erste Baldur's Gate einbrachten.

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