Seite 2: Kingdom Under Fire 2 im Test: Stellenweise unterhaltsamer als Keuchhusten

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Vor allem werde ich jetzt aber mit Latsch- und Laber-Quests bombardiert, bei denen ich zu irgendwelchen NPCs rennen und mir deren Lebensgeschichte anhören muss. Das ist noch viel nerviger, als es klingt: Zum Ansprechen aktiviert man einen Charakter mit der F-Taste. Der schwafelt dann irgendwas, da klickt man sich durch, dann schließt sich der Dialog wieder. Je nach Quest aktiviert man jetzt denselben NPC noch mal, um den nächsten Teil des Dialogs zu starten. Oder man aktiviert einen Charakter, der direkt neben der ersten Labertasche rumsteht.

Viele Quests laufen tatsächlich so ab, dass man mehrmals zwischen verschiedenen NPCs hin und herklickt, die alle am selben Fleck herumstehen. Doch keine Sorge, das wird später noch besser. Dann stehen die NPCs deutlich weiter voneinander weg und man rennt für Gespräche und Dienstbotengänge mehrmals hintereinander die halbe Karte ab.

Doof: Von riesigen Belagerungsschlachten zur Hirschjagd. Darauf haben wir so gar keine Lust. Doof: Von riesigen Belagerungsschlachten zur Hirschjagd. Darauf haben wir so gar keine Lust.

Es gibt aber auch Action. Also im weitesten Sinne. Ich soll drei Riesenspinnen töten. Das ist etwas weniger spektakulär als die riesige Schlacht im Tutorial. Tatsächlich halten die Viecher kaum mehr als zwei Treffer aus. Außerdem benutze ich für eine Quest ein paar Spinnennester mit der F-Taste. Ich langweile mich. Ob vor meinem Haus noch der Tod auf mich wartet? Aber sei's drum. Nach dieser unsagbar öden MMO-Einlage gibt's endlich wieder Spaß: Eine Stadt wurde von Monstern überrannt und die darf ich jetzt säubern!

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Hier gibt's wieder haufenweise Soldaten und Monster, jetzt kloppe ich wieder ganze Heere weg, jetzt macht Kingdom Under Fire 2 wieder Laune. Wirklich fordernd oder sogar anspruchsvoll ist es nicht. Meine Gegner haben absolut keine Chance. Wunderschön ist das Spiel auch nicht. Die Action sieht zwar schick aus, die Einheiten sind cool in Szene gesetzt, aber die Umgebungstexturen sind grottenhässlich.

Voll ausgezoomt spielt sich Kingdom Under Fire 2 wie ein (recht simples) Echtzeitstrategiespiel. Voll ausgezoomt spielt sich Kingdom Under Fire 2 wie ein (recht simples) Echtzeitstrategiespiel.

Die Musik rockt hart. Ich mag Mucke in koreanischen Onlinespielen schon seit Ragnarok Online. Dafür lässt die Qualität der Soundeffekte zu wünschen übrig. Alles sehr durchwachsen. In diesem Moment ist mir das egal, denn ich habe Spaß. Nichts am Spiel ist irgendwie großartig oder überragend - aber ich genieße das chaotische Gemetzel so, wie man auch Spaß an einem trashigen Film wie Sharknado oder Birdemic haben kann.

Und wieder Gelaber

Nach der Action sind wieder Dienstbotengänge angesagt. Zig Mal irgendwelche NPCs anquatschen, mit Gegenständen interagieren, sinnlos die Karte ablatschen. Beschäftigungstherapie. Wo ich eben noch ganze Armeen ausradiert habe, jage ich jetzt Hirsche, Wölfe und Wildschweine. Ich spiele auf dem einzigen europäischen Server - im Chat wird durcheinander Französisch, Englisch und Deutsch gesprochen. Für erledigte Quests gibt's neue Ausrüstung als Belohnung - die ändert am Aussehen meines Helden absolut null. Zwar gibt es Kostüme zum Aufhübschen der Spielfiguren, die kosten aber echtes Geld.

Das finde ich weniger prall. Okay, zugegeben: Alles im Cash Shop ist rein kosmetisch und bringt keine Power. Aber in einem Buy2Play-MMO, in dem ich ständig von anderen Spielern umgeben bin, hätte ich gerne Gestaltungsmöglichkeiten für die Klamotten meines Charakters, die kein echtes Geld kosten. Tatsächlich erhalte ich nach rund zehn Spielstunden dann auch mal für den Abschluss einer sogenannten Höhepunkt-Mission mein erstes kostenloses Kostüm. Dass erbeutete Rüstungsteile keinerlei Einfluss auf den Look meines Helden haben, ärgert mich trotzdem. Dann wieder ein Highlight: Ich darf neben meiner Hauptfigur endlich Truppen befehligen. Und ich habe voll geile Truppen!

Erbeutete Rüstungsteile ändern das Aussehen eures Helden nicht. Dafür gibt’s den Cash Shop. Erbeutete Rüstungsteile ändern das Aussehen eures Helden nicht. Dafür gibt’s den Cash Shop.

Oger-Power

Statt ganz allein in die Schlacht zu ziehen, befehligt ihr im weiteren Spielverlauf auch einige Einheiten. Das fängt ganz harmlos mit Bogenschützen und schwertschwingenden Soldaten an und endet mit Belagerungsmaschinen, riesigen Monstern und allem dazwischen. Über 80 verschiedene Truppen! Tatsächlich überspringe ich die langweiligen Soldaten direkt, denn die Entwickler waren so nett und haben allen Spielern zu Weihnachten ein paar Einheiten in lila Qualitätsstufe in den Briefkasten gesteckt. So begleitet mich ab sofort ein Oger-Marodeur ins Abenteuer.

Der ist so groß wie ein Haus und prügelt feindliche Einheiten so locker weg, dass er mich eigentlich gar nicht braucht. Egal! Schwierig war das Spiel bisher sowieso nicht, da kommt's jetzt auch nicht mehr auf den viel zu starken Oger an.

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