Zählen wir doch erst einmal ganz nüchtern die Fakten auf, bevor wir emotional werden: Bei Flatout 3sitzen nicht mehr die finnischen Serienvätern und Zerstörungsexperten von Bugbear am Steuer, sondern die niederländischen Team 6 Game Studios, die sich hierzulande einen Namen mit Perlen wie Taxi Raser(GameStar-Wertung: 36) oder Call A Pizza Dude(GameStar-Wertung: 8) gemacht haben. Publisher des actionlastigen (!) Rennspiels (!!) ist Strategy First (!!!). Dass ein Flatout 3 überhaupt in Entwicklung ist, wurde erst eine Woche vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin bekannt gegeben. Wir waren also durchaus misstrauisch und auf einiges gefasst. Dann haben wir angefangen zu spielen...
Flatout 3: Chaos & Destruction - Screenshots ansehen
Steam-Pflicht
Flatout 3 gibt es glücklicherweise nur bei Steam und nicht im Laden. Durch die Kontobindung können Sie das Spiel aber dummerweise nicht zurückgeben, falls Sie es aus Versehen gekauft haben sollten.
Glorreiche Vergangenheit
So, jetzt können wir emotional werden: Haben die Schöpfer dieses Machwerks eigentlich noch alle Latten im Zaun? Was uns hier für 30 Euro als dritter Teil einer ruhmreichen Rennspiel-Serie verkauft werden soll, ist ein respektloser Schlag ins Gesicht jedes Flatout-Fans.
Wir erinnern uns: Die Vorgänger Flatout 2und Flatout: Ultimate Carnagegenießen deshalb Kultstatus, weil sie knallharte Tür-an-Tür-Duelle mit einer komplett zerstörbaren Streckenumgebung kombinierten. Je mehr wir demolierten und randalierten, desto mehr Boost konnten wir sammeln, was die Rennen trotz aller Action erstaunlich taktisch machte - zumal sich durch unsere Abrissarbeiten auch ständig die Ideallinie änderte. Dazu gab's die Komplettbedienung an Spielmodi vom einfachen Rennen bis zum Destruction Derby, zusammengehalten von einer motivierenden Karriere mit Preisgeldern und Tuning. Das Sahnehäubchen waren die aberwitzigen Stunt-Minispiele, in denen wir Crash Test Dummies durch unsere Windschutzscheibe in Basketballkörbe oder Fußballtore schleuderten.
Traurige Gegenwart
Warum wir so in der Vergangenheit schwelgen? Weil die Gegenwart so unfassbar traurig ist! Auf der verzweifelten Suche nach einer motivierenden Karriere stoßen wir lediglich auf einen so genannten Challenge-Modus, der uns vollkommen linear und ohne jegliche Wahlmöglichkeiten durch 50 scheinbar willkürlich zusammengewürfelte Aufgaben prügelt.
Das Unfassbare: Weiter geht es nur, wenn wir die gestellte Mission perfekt erfüllen, also in einem Rennen mit 16 Teilnehmern erster werden oder beim Stunt die Maximalpunktzahl erreichen. Wenn es uns in der letzten Kurve von der Ziellinie zerbröselt, heißt das »Pech gehabt, nochmal von vorn anfangen«. Fehlt nur noch höhnisches Gelächter aus den Lautsprechern.
Apropos Hohn: Von den zehn Challenges, durch die wir uns zum Wohle dieses Tests gequält haben, war die erste -- ein Rennen auf einer Strecke namens »Karpatische Holzfäller« -- mit Abstand die schwerste. Ein Glück, dass wir einmal absolvierte Aufgaben nicht mehr wiederholen dürfen! Ach, und freigeschaltet wird natürlich auch nichts. Das geht nämlich nur über die Einzelrennen. Wahrscheinlich weil wir hier ausnahmsweise Gegnerzahl und Schwierigkeitsgrad festlegen dürfen und somit theoretisch bessere Siegchancen haben. Dachten wir zumindest...
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