Rollenspiele fortzusetzen, muss ein ziemlicher Albtraum sein - zumindest dann, wenn du alle Entscheidungen der Spielerinnen und Spieler irgendwie berücksichtigen willst. Manche Fortsetzungen entscheiden sich dann einfach für einen einzigen kanonischen Pfad (oder alle gleichzeitig, richtig, Deus Ex?), andere setzen auf einen Savegame-Import wie bei The Witcher 3.
Dragon Age: The Veilguard macht weder das eine, noch das andere. Stattdessen bekommt ihr direkt im Charaktereditor die Möglichkeit, vergangene Ereignisse und Entscheidungen nachzuholen. Das Spiel erklärt euch mittels Tarotkarten den Kontext, sodass ihr selbst ohne Vorkenntnisse einen groben Weg nachzeichnen könnt, auf dem die Story von Veilguard dann aufbaut.
Wie granular diese Übernahme ausfällt, wissen wir aktuell noch nicht. Schließlich haben sich über drei Serienteile sehr, sehr viele Entscheidungen angesammelt.
Was wir aber wissen: Bioware behandelt keinen Pfad besser
als den anderen. Ein offizieller Kanon existiert nicht.
Kein offizieller Kanon für Dragon Age: The Veilguard
In einem Interview mit TheGamer während der San Diego Comic-Con sprach Veilguards Game Director John Epler über genau diese Thematik:
Wir werden oft danach gefragt, denn sobald es Comics oder TV-Serien gibt, wollen die Leute wissen, was denn nun Kanon ist und was nicht. Und klar, für solche Dinge müssen wir uns dann festlegen, aber ich glaube, ganz generell gibt es keinen kanonischen Zustand der Dragon-Age-Welt. Ich glaube, manche Welten sind interessanter als andere - ich bin ein riesiger Fan der chaotischeren, merkwürdigeren Pfade durchs Spiel, aber nein, es gibt keinen Kanon. Es geht immer darum, was eure Welt von Thedas ist, was eure Leute getan haben, was euer eigener Kanon ist. Kanon ist eine sehr persönliche Angelegenheit in Dragon Age.
John Epler, Game DirectorHeißt konkret: Für Bücher, Serien und Comics legen sich die Macher zwar fest, aber letztlich sind diese Medien nur eine mögliche Interpretation, nicht die allgemein gültige. Ob Alistair nun als König durch Ferelden stolziert oder als Suffi durch die Spelunken - beides behandelt Bioware für The Veilguard als völlig legitimen Pfad.
Ebenfalls spannend: Offenbar könnt ihr im Spiel sogar euren Inquisitor aus Dragon Age: Inquisition nachbauen, um über den Ausgang von dessen Handlung zu entscheiden.
Wie viele etablierte Charaktere in The Veilguard auftauchen, wissen wir allerdings noch nicht - bestätigt sind Varric und Lace Harding, weil sie zu eurer Heldentruppe gehören. Zumindest anfangs. Und Solas ist als Gegenspieler natürlich ebenfalls ein alter Bekannter.
Wie The Veilguard darüber hinaus mit den Geschehnissen der Vergangenheit umgeht, erfahren wir spätestens bis Ende des Jahres 2024, wenn das neue Dragon Age hoffentlich ganz bestimmt und unter Garantie ohne Verschiebungen pünktlich erscheint, richtig? Richtig?
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