Diablo 4 wird ein Hit und eines der besten und erfolgreichsten Spiele 2023, da bin ich mir sicher. Es ist intuitiv bis zur Idiotensicherheit, eine Machtfantasie, Hirn aus, rein in die Action, massenweise Viecher wegkloppen, Lootspirale, Level grinden, Selbstläufer.
Ich habe mich seit Diablo 3 in keinem anderen Spiel mehr dermaßen gelangweilt. Der Nachfolger sollte wieder anspruchsvoller und komplexer werden, wieder etwas mehr in Richtung Diablo 2, irgendwie das Beste aus beiden Welten vereinen, aber beim ersten geschlossenen Beta-Test bemerkte ich spieltechnisch noch nichts davon.
Das nächste Testwochenende fand zum Zeitpunkt meines Artikels noch nicht statt, das werde ich schon deshalb mitnehmen, weil ich den Druiden ausprobieren möchte. Wenn der mich nicht überraschend vollkommen umhaut, werde ich den Release aber erst mal ignorieren und habe in Post-Brexit-Nottingham fürs Erste genug Hölle.
Bei aller Begeisterung für die düstere Atmosphäre stört mich das langweilige, sterile UI. Die Musik gibt mir nichts, in den Städten flennen dauernd irgendwelche Geigen vor sich hin. Es gibt aber auch durchaus Dinge, die mir an der Beta gut gefallen. Die Inszenierung und das Storytelling sind gut, die Zwischensequenz mit dem Dorf, das komplett ausrastet, aber auch die Tatsache, dass der Spielercharakter wohl generell etwas mehr im Vordergrund steht als im dritten Teil.
Ich beobachte meine Figuren gerne dabei, wie sie agieren und sprechen, Teil der Handlung sind, statt immer nur zu beobachten und gelegentlich zu kommentieren. Die Kämpfe fühlen sich dank guter Physik und fliegender Ragdolls schön wuchtig an, was mir beispielsweise in Path of Exile seit langer Zeit sehr fehlt.
Ich war auch angenehm überrascht davon, dass auf dem Veteranen-Schwierigkeitsgrad der eine oder andere Boss durchaus etwas anspruchsvoller war und nicht einfach nur stupide umgekloppt werden konnte. Mir persönlich steht dem nur sehr viel gegenüber, was mir den Spaß am Spiel nimmt. Gleichzeitig bin ich mir aber auch bewusst, dass ich hier ganz klar die Ausnahme bilde, denn streng genommen macht das Spiel so ziemlich alles richtig für einen Hit.
Das Problem bin ich
Diablo 4 ist Popcorn-Unterhaltung. Hirn aus, Spiel an, kloppen. Ich habe Freunde (nein, ehrlich!), für die war genau das bereits die große Stärke am dritten Teil. Du kommst von der Arbeit nach Hause, willst dir nicht groß den Kopf über Charakterentwicklung oder irgendwelche schwerwiegenden Entscheidungen zerbrechen, einfach nur 138 Trilliaden Monster wegpompfen und dich wie ein Held fühlen.
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