Prognosen zum Spielemarkt 2022 - PC schlägt Konsolen, Mobile schwebt über allem

Das Marktforschungsunternehmen Digi-Capital sagt bis 2022 eine zunehmende Bedeutung von PC-Hardware und -Spielen für das Wachstum der Videospielindustrie voraus.

Geht es nach Digi-Capital, wird PC-Gaming in den kommenden fünf Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Geht es nach Digi-Capital, wird PC-Gaming in den kommenden fünf Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.

Das Marktforschungsunternehmen Digi-Capital hat in seinem vierteljährlich erscheinenden Games Report eine Prognose zur Entwicklung des Spielemarktes bis zum Jahr 2022 abgegeben. Darin sagen die Analysten voraus, dass die gesamte Branche 2022 über 230 Milliarden Dollar Umsatz generieren wird. Für das Jahr 2018 schätzen sie die Einnahmen noch auf circa 165 Milliarden Dollar.

Interessant wird es, wenn Digi-Capital die verschiedenen Subsparten der Branche auseinanderfächert. Dann zeigt sich, dass gerade PC und Mobile für das Wachstum verantwortlich sein sollen. Die traditionellen Verkäufe von Spielen in Läden werden dabei aber nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.

PC und Smartphones sind die Wachstumstreiber

2017 war Mobile bereits der größte Umsatzfaktor, gefolgt von PC-Hardware und Online-Einnahmen aus PC-Spielen. Letztere setzen sich zusammen aus DLCs, In-App-Käufen und Abos. Wie Digi-Capital berichtet, könnten in den nächsten fünf Jahren alleine Mobile, PC-Hardware und die Online-Einnahmen aus PC-Titeln satte drei Viertel des Gesamtumsatzes der Branche ausmachen. Konsolenspiele sollen weniger als ein Sechstel des Umsatzes beisteuern.

Verlaufsprognose der Umsätze von Software/Hardware bis 2022. Verlaufsprognose der Umsätze von Software/Hardware bis 2022.

Konkret sagt Digi-Capital Mobile-Umsätze von 55 bis 60 Milliarden Dollar für 2018 voraus, die bis 2022 auf bis zu 95 Milliarden ansteigen könnten. Bei PC-Hardware sollen dieses Jahr bis zu 35 Milliarden Dollar umgesetzt werden. 2022 könnte die Marke von 45 Milliarden erreicht werden. PC-Spiele im Online-Vertrieb könnten einen Sprung von 20 bis 25 Milliarden in diesem Jahr auf 25 bis 30 Milliarden im Jahr 2022 machen.

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Was ist mit VR, AR und E-Sport?

Vergleichsweise wenig Einfluss auf das Umsatzwachstum haben der VR- und AR-Bereich, E-Sport und Konsolenverkäufe aus Hardware und Spielen. Gerade das Thema E-Sport sieht Digi-Capital mit unter einem Prozent des Branchenumsatzes eher als Marketing-Maschine und weniger als relevante Umsatzquelle. AR-Games sollen jedoch, verglichen mit der aktuellen Größe des Marktes, das signifikanteste Wachstum der nächsten Jahre aufweisen.

Marktanteile und Wachstum des Spielemarktes bis 2022 nach Sektoren. Marktanteile und Wachstum des Spielemarktes bis 2022 nach Sektoren.

Die Analysten werfen auch einen Blick auf die weltweiten Verkaufsterritorien und sehen weiterhin China, die USA, Japan und Südkorea als umsatzstärkste Gebiete, welche diesen Status bis 2022 weiter halten werden und zu diesem Zeitpunkt zwei Drittel der weltweiten Einnahmen ausmachen sollen. Auch am aktuellen Kräfteverhältnis der Märkte wird sich laut Digi-Capital nichts ändern. Asien bleibt vor Nordamerika an der Spitze, dahinter folgt Europa. Hinter Südkorea folgen Großbritannien, Deutschland und Frankreich.

Umsätze bis 2022 nach Ländern. Umsätze bis 2022 nach Ländern.

Starke Wachstumsmärkte der kommenden Jahre sind laut des Berichts Thailand, Indien, die Türkei und Russland. Sie bleiben aber in absoluten Zahlen vorerst eher klein. Digi-Capital schreibt, dass einige der am schnellsten wachsenden Märkte die Top 10 der umsatzstärksten Regionen in den nächsten fünf Jahren nicht erreichen werden. Dennoch bergen laut Bericht gerade einige osteuropäische Länder, die Region Latein-/Mittelamerika und der Bereich Mittlerer Osten sowie einige afrikanische Staaten großes Potenzial.

Wachstum und Marktanteile im Spielesektor bis 2022. Wachstum und Marktanteile im Spielesektor bis 2022.

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