Eine eigene mittelalterliche Burg zu errichten und sie gegen alle Feinde zu verteidigen: Stronghold machte aus einem Kindheitstraum eine süße, nervenaufreibende und nostalgische Videospiel-Realität. Die Strategie-Reihe hat nur einen entscheidenden Fehler gemacht, von dem viele Entwickler nur träumen können: Sie war am Anfang zu perfekt.
Seit Stronghold Crusader schafft es Entwickler Firefly Studios einfach nicht mehr, seinem eigenen Ruf gerecht zu werden – und wir sprechen hier von 22 Jahren und sieben Nachfolgern, die mit Kritik bombardiert wurden. Einen davon könnte man gar als »Verräter« der Reihe bezeichnen, denn mit Stronghold 2 kam die 3D-Grafik, mit Stronghold 2 veränderte sich das Spielprinzip.
Kurz: Als Stronghold 2 im April 2005 erschien, ging es mit der Reihe bergab. Oder zeigte es nur einen neuen Weg auf, der nie vollständig beschritten werden durfte? Wir befragen einen, der es wissen muss - und der überraschenderweise nicht Heiko »Ich hab' GTA 3 ignoriert« Klinge heißt.
Unser Gesprächspartner
Udwin spielt seit über zehn Jahren RTS-Spiele aller Art auf YouTube. Wenn es in all dieser Zeit aber eine Konstante gab, dann heißt diese Stronghold. Solange er sich hierbei nicht gerade selbst in den Kampf stürzt, lässt er modifizierte KIs in Kämpfen aufeinandertreffen.
Das missverstandene Aufbauspiel
»Der größte Fehler von Stronghold 2 war es, zu sehr wie Stronghold 1 sein zu wollen und gleichzeitig dann doch viel mehr«, erklärt uns Strategie- und Stronghold-Experte Udwin. »Stronghold 2 hat die große Frage, was eigentlich ein Stronghold-Spiel ist, nicht falsch, sondern nur anders beantwortet. Denn hier lag und liegt immer noch viel Potenzial für eine vollkommen andere Stronghold-Reihe vergraben.«
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