Gestern hat Nintendo die Online-Services der Wii U abgeschaltet. Ein trauriger Tag für die Fans der Konsole, aber auch der Moment, um auf ihre bittersüße Geschichte zurückzublicken. Denn die Wii U blieb weit hinter den finanziellen Erwartungen von Nintendo zurück und gleichzeitig war sie ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Nintendo Switch.
Warum war die Wii U so wichtig? Nintendo hat mit ihr erkannt, dass es einen Markt für hybride Konsolen gibt und ein Gerät geschaffen, das sowohl als Handheld als auch als Heimkonsole verwendbar ist.
Ich erinnere mich, wie mein Bruder und ich Bayonetta 2 auf der Wii U durchgespielt haben. Die Möglichkeit zwischen dem Spielen auf dem großen Fernseher und dem Gamepad als Handheld zu wechseln, war ein absoluter Game-Changer!
Wenn der Fernseher mal wieder nicht so lange von uns belegt werden sollte, konnten wir ihn mit der Wii U einfach wieder freimachen.
Mit dem Tablet-Controller, dem Wii U-GamePad, bot sie ein einzigartiges Spielerlebnis, das es so zuvor noch nicht gegeben hatte.
- Spieler konnten die Spiele auf dem Fernseher oder direkt auf dem GamePad zocken
- Spiele konnten mit Touchscreen, Bewegungssensoren oder sogar mit mehreren Bildschirmen in Multiplayer-Sessions gespielt werden.
Warum war die Wii U dann ein Flop? Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen war das Marketing der Konsole katastrophal. Nintendo schaffte es nicht, die einzigartigen Features der Wii U klar zu kommunizieren, sodass es selbst bei Händlern zu Verwirrung kam.
- Viele Konsumenten hielten die Wii U nur für ein Accessoire für die Nintendo Wii und nicht für einen echten Nachfolger der äußerst erfolgreichen Konsole.
- Es fehlte an hochkarätigen Spielen. Während die Wii eine riesige Auswahl an Third-Party-Titeln hatte, war die Spielebibliothek der Wii U vergleichsweise mager.
2013 machte Nintendo etwa 220 Millionen Euro Verlust, was den damaligen Nintendo-Chef Satoru Iwata dazu verleiten ließ, sein Gehalt für das erste halbe Jahr von 2024 zu halbieren. Auch die Vorstandskollegen von Iwata nahmen Gehaltskürzungen in Kauf, um die schwachen Verkaufszahlen der Wii U aufzufangen.
Laut Statista hat sich die Konsole nur 13,56 Millionen mal verkauft und ist damit weit hinter dem Vorgänger mit mehr als 100 Millionen Verkäufen gelandet. Dennoch schrieb das Unternehmen seit 2015 wieder schwarze Zahlen, weshalb vermutet wird, dass die Wii U zumindest nicht unprofitabel war.
Die Wii U war ein Fehltritt, den Nintendo eingehen musste. Ohne die Wii U gäbe es die Nintendo Switch nicht. Und so bleibt die Wii U in Erinnerung als eine gescheiterte Konsole, die gleichzeitig den Weg für eine der besten Konsolen aller Zeiten geebnet hat.
Die Wii U war ein Experiment, das schiefgegangen ist, aber eines, von dem Nintendo viel gelernt hat. Und das ist vielleicht das Wichtigste.
Weitere Flops in der langen Historie von Nintendo haben wir euch in einem anderen Special zusammengefasst.
Wie habt ihr die Nintendo Wii U in Erinnerung? Habt ihr selbst eine besessen und seid damit zufrieden gewesen? Habt ihr gerne den Handheld-Modus der Konsole verwendet? Wie hätte Nintendo aus der Konsole einen Erfolg machen können? Welche waren eure Lieblingsspiele auf der Konsole? Schreibt uns eure Geschichten zur Nintendo Wii U in die Kommentare!
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