Fan-Projekt von Valve zwangseingestellt, doch der Entwickler verteidigt den Steam-Riesen sogar

Manch einer würde ob der Zerstörung von Hunderten Stunden an Arbeit Valve zürnen, doch dieser Hobbyentwickler tut genau das Gegenteil: er verteidigt die Anwälte.

Auch die Liebe zu Portal hat die Portierung fürs Nintendo 64 nicht retten können, doch der Entwickler versteht Valves Schritt. Auch die Liebe zu Portal hat die Portierung fürs Nintendo 64 nicht retten können, doch der Entwickler versteht Valves Schritt.

Vor wenigen Tagen berichteten wir über das Ende zweier Fanprojekte durch Valves Eingreifen. Und obschon wohl nicht wenige nun wütend trommeln würden, um auf diese vermeintliche Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, bittet der Schöpfer von Portal 64 um Verständnis für den Entwicklerriesen.

Wir erklären euch die Hintergründe!

Angst vor Nintendo

Ich gebe ihnen keine Schuld, in keinster Weise. Und ich denke, ihr solltet das auch nicht tun. Seid bitte nicht wütend auf Valve. Das Projekt ist wahrscheinlich vom ersten Tag an zum Scheitern verurteilt gewesen.

Was meint der Programmierer James Lambert damit? Seine Portierung von Portal für das Nintendo 64 wurde nach Gesprächen mit Valve eingestellt. Hauptgrund hierfür ist seine Verwendung des Nintendo-eigenen SDKs für das Nintendo 64.

Laut ihm fürchte Valve einen rechtlichen Konflikt mit Nintendo, wenn sie dem Projekt nach dem kürzlich erfolgten Verlassen der Betaphase und der damit verbundenen Aufmerksamkeit ihren Segen erteilen würden - egal ob offiziell oder schlicht durch Hinnahme der weiteren Entwicklung.

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Alternative? Eine Möglichkeit sei eventuell, zur Open-Source-Alternative libdragon zu wechseln, doch wäre nicht nur Aufwand enorm, sondern bestünde auch in dem Fall ein handfestes Risiko, dass selbst dann Valve den Stecker zieht. Denn wie Lambert ausführt, habe er das Gefühl, dass Valve in keinster Weise bereit sei, für sein Projekt in irgendeine Art in juristischen Streitereien mit dem Soft- und Hardwareriesen aus Japan zu geraten.

Warum verhält sich Valve so? James Lambert vermutet, dass Valves geringe Bereitschaft, ihn zu unterstützen, recht simpel zu erklären sei. Denn er entwickle halt keine Mod für Half-Life oder Portal, sondern ein eigenes Spiel, das aber auf Valves IP basiert, für die Hardware eines Konkurrenten - auch wenn letztere uralt ist.

So könne Portal 64 im Gegensatz zu Black Mesa oder das unten im Video vorgestellte Portal: Revolution nicht auf Steam vertrieben werden, um die Verkäufe von eigenen Spielen zu fördern oder über Erlöse mitzuprofitieren.

Portal: Revolution macht der Knobelreihe alle Ehre Video starten 8:33 Portal: Revolution macht der Knobelreihe alle Ehre

Was hat James Lambert jetzt vor?

Ich denke derzeit, gerne ein eigenes Spiel entwickeln zu wollen - simultan für PC und Nintendo 64.

Letztlich würde ihm dann zumindest die Aufmerksamkeit dank Portal 64 langfristig helfen - auch wenn das Projekt alsbald in den Untiefen des Internets verschwinden wird.

Ist, was hier passiert ungewöhnlich? Nein, Valve handelt hier nicht anders, als es wahrscheinlich 99 Prozent aller Branchenvertreter handhaben würden. Jeder Entwickler, der ohne schriftliche Genehmigung aller Rechteinhaber mit urheberrechtlich geschützten Inhalten hantiert, riskiert, das Projekt nicht veröffentlichen zu dürfen. Hiervor schützt auch nicht per se - wie in diesem Fall - kein Geld damit zu verdienen.

Eure Meinung ist gefragt! Würdet ihr euch wünschen, dass er doch noch einen Versuch startet, das Projekt am Leben zu erhalten, oder versteht ihr sein Abwinken nur zu gut? Teilt uns eure Gedanken gerne in den Kommentaren!

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