Platz 9 - Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3
6:02
C&C: Alarmstufe Rot 3 - Test-Video zum Echtzeit-Strategiespiel
Release: Oktober 2008 | Plattform: PC, Xbox 360 | Entwickler: EA Los Angeles | Wertung: 86
Daniel Hartmann: Was soll man von einem Spiel halten, in dem David Hasselhoff der Vize-Präsident der Vereinigten Staaten ist? Alarmstufe Rot 3 ist der trashige Klischee-Gipfel der Reihe und nimmt sich an keinen Punkt selbst ernst.
Ein gigantischer Samurai-Mech, der über das Schlachtfeld pflügt? Check! Eine riesige Laserkanone, die aus dem Steinkopf von Teddy Roosevelt bei Mount Rushmore kommt? Check! Tim Curry als russischer General, der in jeder Zwischensequenz so wirkt, als würde nur ein letztes bisschen Professionalität ihn davon abhalten, laut loszulachen? Check!
Versteht mich nicht falsch, genau das liebe ich an Alarmstufe Rot 3 so sehr. Schauspieler wie Tim Curry, J.K. Simmons oder George Takei in diesen albernen Zwischensequenzen zu sehen, ist einfach mein Humor. Doch auch spielerisch hat Alarmstufe Rot 3 einiges zu bieten.
Die Kampagnen der drei Fraktionen konnten beispielsweise alle im Koop mit einem weiteren Spieler gespielt werden. Falls das Spiel den eigenen C&C-Gefährten zu bunt war, half ein KI-Commander aus. Die computergesteuerten Generäle waren nur, egal ob Freund oder Feind, nicht wirklich der Bringer, doch dafür gab es ja den Multiplayer.
Ich traue es mich kaum zu sagen, aber auf unseren LAN-Parties mauserte sich Alarmstufe Rot 3 tatsächlich zu einer Generals-Alternative. Außerdem legte Alarmstufe Rot 3 mehr Fokus auf den Kampf zu Wasser. Es gab mehr Einheiten und auch Produktions- und Verteidigungsanlagen, die auf Meeren und Flüssen gebaut werden konnten.
Alarmstufe Rot 3 ist für mich das letzte gute C&C. Ich weiß, keine besonders brillante Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass auf dieses Spiel Tiberian Twilight und Rivals folgten. Nein, es ist eher eine erschreckende Erkenntnis, denn damit ist das letzte gute C&C vor fast 15 Jahren erschienen. Schade.
Platz 8 - Command & Conquer 3: Tiberium Wars
12:20
Réne und Micha liefern sich ein Multiplayer-Duell in Command & Conquer 3: Tiberium Wars
Release: März 2007 | Plattform: PC, Xbox 360 | Entwickler: EA Los Angeles | Wertung: 89
Gerald Weßel: Es gibt Spiele, die binden einen auf ewig an Orte. Bei mir ist Tiberium Wars solch eines. Ich erinnere mich noch wie als wäre es gestern gewesen an die Partien mit Freunden auf einer von uns organisierten Lan-Party. Und dort gehörten etliche Runden zwischen GDI, Nod und Scrin zum festen Programm - und was für ein Spaß sind die Gefechte bis heute.
Denn abseits der verdient als ikonisch geltenden Singleplayer-Kampagnen gehören die Scharmützel ohne Rahmenhandlung für mich zu den Highlights der Serie und Tiberium Wars mischte das gewohnte Zwei-Fraktionen-Gameplay mit der fremdartigen Alienfraktion sinnvoll auf.
Tiberium Wars schaffte es sowohl im Einzel- als auch im Mehrspielermodus gekonnt, das traditionelle Gameplay in die Gegenwart zu befördern. Nicht nur grafisch wussten die erstmals in 3D ausgetragenen Kämpfe rund um Kanes Tiberium-Bessenheit zu begeistern; sie sehen bis heute noch ganz manierlich aus. Dank schnörkelloser Steuerung und Benutzeroberfläche ließen sich auch Dutzende Einheiten einfach herumkommandieren; ein Kunststück, das selbst heutigen Genre-Vertretern nicht immer gelingt.
Und dann waren da die drei Kampagnen, wovon eine sich erst spät offenbart. Diese Feldzüge sind für mich bis heute neben Tiberium Sun das beste, was die Serie je auf die Bühne gebracht hat. Toll war hierbei vor allem, dass sich die Geschichten nicht widersprachen, sondern einander sinnvoll zu einem kompletten Ganzen ergänzten.
Wer von den serientypischen Cutscenes noch mehr wollte, bekam mit Kanes Rache ein Addon, das bis heute unterschätzt wird. Auch wenn der Hauptteil seinem Anhängsel bis heute nach meiner Meinung überlegen ist, stellt das - verdient Kane in den Mittelpunkt rückende - Extrakapitel für Fans einen unverzichtbaren Part der Saga dar.
Was Tiberium Wars bis heute obendrein als Plattform aktuell hält, sind die Mods. Ich könnte wahrscheinlich ein Dutzend spannender Projekte nennen, doch greife ich exemplarisch Tiberium Essence und The Forgotten heraus.
Letztere bringt eine komplett neue Fraktion mitsamt Kampagne und Live-Action-Zwischensequenzen ins Spiel, während sich in Ersterer Einheitenklassiker aus Tiberian Sun während der bekannten Kampagnen- und Gefechtseinsätze unter ihre Artgenossen mischen. Beide Mods sind absolut empfehlenswert. Doch auch ohne: Wer klassisches Command & Conquer will, kann Tiberium Wars immer noch bedenkenlos installieren. Es ist gut gealtert und macht Spaß wie bei Release.
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