Die PlayStation ist bekanntermaßen zum Spielen da. Aber wusstet ihr, dass damit sogar waschechte Supercomputer realisiert werden können?
So geschehen vor 14 Jahren. Damals baute die US Air Force eine Anlage aus 1.760 PlayStation 3 mit dem Spitznamen Condor Cluster
.
Einem Bericht von Cleveland.com zufolge lag der Rechner zu dieser Zeit sogar auf dem 33. Platz der schnellsten Supercomputer der Welt.
Was war die Aufgabe des PlayStation 3-Supercomputers?
Seine Aufgabe bestanden darin, hochaufgelöste Bilder zu analysieren. So wurden Milliarden von Pixeln pro Minute ausgewertet. Was damals eigentlich Stunden dauerte, wurde auf wenige Sekunden reduziert.
Ziel war die Identifizierung von im Weltall umherfliegenden Objekten.
Wie Der Standard berichtet, wurde der Condor Cluster aber auch für die Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie zur Unterstützung von Radarsystemen verwendet.
Billiger und dennoch schnell
Mit der Planung am PlayStation 3-Supercomputer wurde bereits im Jahr 2006 begonnen, also etwa zum Zeitpunkt des Erscheinens der Konsole in Japan und den USA - der Verkauf in Europa startete im Jahr 2007.
Der Bau begann im Jahr 2009. Ursprünglich waren 2.500 PlayStation 3-Konsolen vorgesehen, am Ende wurden es nur
1.760.
Der große Vorteil des Konsolen-Supercomputers bestand darin, dass die PS3 seinerzeit etwa 400 Dollar kostete (zum Launch wurden für die 60-GB-Variante 600 Dollar aufgerufen, für die 20-GB-Variante 500 Dollar), während Spezialkomponenten mit der gleichen Leistung mit etwa 10.000 Dollar zu Buche schlugen.
Der Condor Cluster nutzte natürlich nicht das normale Betriebssystem der Konsole. Stattdessen wurde eine Linux-Distribution entsprechend angepasst.
Mehr zur PlayStation 3 und dem Supercomputer:
- Die Hauptprozessor der PS3 wurde von Sony, IBM und Toshiba entwickelt und taktet mit 3,2 GHz.
- Der Grafikprozessor stammt von Nvidia und bringt es auf 500 MHz.
- Im Condor Cluster kamen neben den PlayStation-Konsolen auch noch 168 separate Grafikkarten sowie 84 Koordinationsserver zum Einsatz.
- Die Leistung des Clusters betrug 500 Teraflops.
Um das einmal einzuordnen: Im Jahr 2010 brachte es der Tianhe-1A-Supercomputer als schnellste Rechenmaschine der Welt auf 2.566 Teraflops. In der Spitze, also für wenige Sekunden, konnten es sogar 4.701 Teraflops sein.
Heutige Superrechner wie der Frontier in den USA bringen es auf über eine Million Teraflops.
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