Razer liefert mit dem Kishi Ultra das perfekte Gerät, um auf dem Handy zu zocken, denn es eliminiert die nervigen Touch-Controls und macht jedes Phone zum Gaming-Handheld.
Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Ihr könnt euer Handy oder Tablet in die Konstruktion einspannen und nach der Installation der Nexus App oder Steam Link sofort loszocken. Das gilt natürlich auch für den Xbox Game Pass.
Warum das Razer Kishi trotz des Lobes zumindest für Smartphones aus meiner Sicht nicht die optimale Lösung ist, lest ihr im Test.
Hinweis: Der Hersteller hat mir das Gerät für mehrere Wochen zum Test zur Verfügung gestellt. Razer hatte keinen Einfluss auf den Artikelinhalt oder das Ergebnis.
Razer Kishi Ultra: Verarbeitung
Was die Verarbeitung angeht, gibt sich das Gadget mit einem Gewicht von 266 Gramm keine Blöße.
Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorgänger Kishi V2 hat Razer die Qualität folgendermaßen noch mal ordentlich aufgebohrt.
- Größer und breiter
- Richtige Griffe
- 8-Wege-Steuerkreuz
- Längerer Schlitten zum Einspannen
Die Rückseite ist angeraut, was für richtig guten Grip sorgt. Auf dem obigen Bild erkennt man bereits, dass das Kishi in jeglicher Hinsicht ein Pfund draufgepackt habt. Super.
Was man im Bild nicht sieht: Die Haptik der Knöpfe und Sticks hat sich maßgeblich verbessert.
- Die Buttons und Schultertasten (abgesehen vom kleinen R4-Knopf) sind deutlich weniger clicky.
- Die Joysticks haben spürbar mehr Spiel und sind nach innen gewölbt für besseren Grip.
In folgendem Video könnt ihr allein am Klang erahnen, wie viel angenehmer die Schultertasten sich drücken lassen.
Ein kleiner Wermutstropfen: Das Steuerkreuz ist zwar insgesamt besser geworden, das Feedback ist hier aber »clickier« als beim Vorgänger. Kein Stimmungskiller, mir hat das bei V2 aber besser gefallen.
Unterm Strich ist das Gadget ein richtiger Controller. Dazu passt auch die Tatsache, dass man das Kishi Ultra per USB-C mit dem Rechner verbinden und zum Spielen verwenden kann.
Ein wichtiger Hinweis: Wenn ihr ein iPhone besitzt und das Gadget nutzen wollt, muss es mindestens ein iPhone 15 sein. Aufgrund des USB-C-Anschlusses funktioniert das Kishi Ultra nicht mit älteren Versionen mit Lightning-Port.
Razer Kishi Ultra: Wie spielt es sich?
Im Grunde genommen richtig gut! Ja, es ist kein Ersatz für einen »echten« Controller. Aber dafür, dass man lediglich sein Handy oder Tablet einspannt, kommt Razer ziemlich nah ans Optimum.
Die Knöpfe sind responsiv, das Kishi Ultra liegt gut in der Hand (besser als der Vorgänger) und man glaubt nicht, »nur« ein Rig in der Hand zu halten.
Viel näher an ein authentisches Controller-Gefühl kommt man meiner Meinung nach bei dieser Bauweise kaum heran.
Erwähnenswert: Je nach Gewicht eures mobilen Endgeräts wird’s zusammen mit Gadget recht schwer. Das könnte für den einen oder anderen auf Dauer zu viel sein. Ich habe recht große Hände und kam gut klar.
Im Test mit einem Samsung Galaxy S22 mit 167 Gramm Eigengewicht hielt ich am Ende insgesamt 433 Gramm zwischen den Fingern. Das ist ein Pfund, wortwörtlich.
Über die Razer Nexus-App könnt ihr nicht nur Spiele über einen zentralen Hub starten, sondern auch Gameplay streamen und Knöpfe frei belegen.
Sogar Deadzones lassen sich für das entsprechende Gerät und den PC anpassen. Hut ab!
Razer Kishi Ultra: Das große Aber
Bis auf ein paar winzige Kleinigkeiten bin ich mit dem Kishi Ultra von Razer sehr zufrieden.
Doch warum würde ich trotzdem zum Kishi V2 greifen?
Dafür gibt es einen Grund, der sich aus einigen Unzulänglichkeiten zusammensetzt: Das Kishi versucht, Tablet- und Handy-Nutzer unter einen Hut zu packen. Und das klappt in meinen Augen nur mit kleinen Abstrichen.
- Das Kishi Ultra fühlt sich zu groß an. Es sieht nicht zu groß aus, wenn das Handy eingespannt ist, aber man merkt, dass es auch für Tablets gemacht wurde und nicht nur für Smartphones (wie die vorherige Version).
- Der Einspannschlitten ist größer. Logisch, das Gerät muss sowohl Tablets als auch Handys halten. Allerdings saß das Samsung-Handy nicht so fest, wie es mein iPhone beim Kishi V2 tut.
- Der Formfaktor ist zu groß. Klar, beim Kishi Ultra hat man richtig was in der Hand, das fühlt sich toll an. Allerdings ist das Gadget fast schon zu groß, um es mal eben schnell mitzunehmen.
Meine Lösung ist gleichzeitig ein Wunsch: Ich hätte gerne zwei Versionen des Kishi Ultra. Einmal die jetzige für Tablets und dann noch mal eine kleinere und kompaktere für Handys.
Das wäre das Beste aus beiden Welten. Die hochwertige Verarbeitung und der gute Griff der Ultra-Variante und die Kompaktheit der V2-Version.
So habe ich getestet
Als Handy kam ein Samsung S22 zum Einsatz. Gespielt habe ich hauptsächlich Genshin Impact.
Technische Daten
- Anschlüsse: USB-C, Klinke
- Laden: USB-C-Passthrough
- Systemanforderungen: mind. Android 12/iOS 17
- Kompatibilität: Samsung Galaxy-Reihe, Google Pixel 6/7/8, iPhone 15-Reihe und iPad Mini (6. Generation), Windows 11 (via USB-C-Kabel)
- Größe in mm: Eingeklappt: 110,8 x 244,8 x 64,3, ausgeklappt: 110,8 x 334,8 x 64,3
- Gewicht: 266 Gramm
Preis und Verfügbarkeit
Preis: 169,99 Euro
Verfügbarkeit: ab jetzt
Sollte euch der Formfaktor davon abhalten, das Kishi Ultra mit eurem Smartphone zu nutzen? Nein, denn es ist unter anderem dafür gemacht, doch meinem Dafürhalten nach nicht für Handys optimiert.
Welche Alternativen gibt es?
- Backbone One (zu unserem Test)
- GameSir X2 Pro
- PowerA MOGA XP7-X
Wenn ihr einen Controller zum Zocken am PC sucht, lege ich euch unsere Kaufberatung nahe.
Zum Schluss verrate ich euch genauer, wieso ich beim Kishi V2 bleiben werde. Das Rig kommt bei mir hauptsächlich im Urlaub zum Einsatz. Da ist der Vorgänger des Ultra für mich einfach handlicher, auch wenn der Komfort spürbar niedriger ist.
Vielleicht bringt Razer ja irgendwann eine für Handys optimierte Ultra-Variante, dann werde ich ganz sicher zuschlagen.
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