Mit der neuen Geforce RTX 4060 aus diesem Test greift Nvidia einmal mehr sich selbst an. Eines der selbst erklärten Ziele: Die immer noch zahlreichen Besitzer des ewigen Dauerbrenners Geforce GTX 1060 aus dem Jahr 2016 endlich zum Aufrüsten bewegen. Der Release der RTX 4060 erfolgt am 29. Juni 2023.
Die GTX 1060 stand jahrelang in der Hardware-Umfrage von Steam auf Platz eins und findet sich dort immer noch auf Platz zwei wieder. Auf den Plätzen drei und vier folgen dicht dahinter die RTX 3060 und die RTX 2060.
Wir schauen uns in diesem Test mit Benchmarks an, wie gut die neue RTX-Grafikkarte mit einer UVP von 329 Euro ist, vor allem im Vergleich zum direkten Vorgänger RTX 3060 mit 4,0 GByte mehr VRAM. Eine Founders Edition von Nvidia gibt es diesmal nicht, stattdessen testen wir die MSI RTX 4060 Ventus 2x.
Wollt ihr direkt zum entscheidenden Punkt springen, geht es hier zum Preis-Leistungsverhältnis mit anschließendem Fazit.
Technische Daten im Überblick
Beim Blick auf die technischen Daten gilt Ähnliches wie bereits im Falle der RTX 4060 Ti. In manchen Bereichen schneidet die RTX 4060 also schlechter ab als ihr direkter Vorgänger.
Das gilt etwa für die maximale Speichermenge (8,0 statt 12,0 GByte), die Shader-Einheiten (3.072 statt 3.584) und die Speicherbandbreite (272 GByte/s statt 360 GByte/s).
Für mehr Leistung als beim Vorgänger sollen gleichzeitig die deutlich höhere Taktrate (2.460 MHz statt 1.780 MHz) und der üppigere L2-Cache sorgen (24,0 MByte statt 3,0 MByte), und das alles bei klar niedrigerer Verlustleistung (110 Watt statt 170 Watt).
RTX 4060 | RTX 3060 | RTX 4060 Ti | |
---|---|---|---|
Shader-Einheiten | 3.072 | 3.584 | 4.352 |
Boost-Taktrate | 2.460 MHz | 1.780 MHz | 2.535 MHz |
Speicher | 8,0 GByte GDDR6 | 12,0 / 8,0 GByte GDDR6 | 8,0 GByte GDDR6 |
Speicherbandbreite | 272 GByte/s | 360 GByte/s | 288 GByte/s |
L2-Cache | 24,0 MByte | 3,0 MByte | 32,0 MByte |
TGP | 110 Watt | 170 Watt | 160 Watt |
Frame Generation | Ja | Nein | Ja |
Theoretische Rechenleistung (FP32) | 15,1 TFLOPS | 12,74 TFLOPS | 22,06 TFLOPS |
Spiele-Benchmarks der RTX 4060
In unseren Spiele-Benchmarks ohne Upscaling-Techniken wie DLSS und FSR platziert sich die RTX 4060 insgesamt sehr knapp vor AMDs etwas günstigerer Radeon RX 7600.
Gegenüber der RTX 3060 hat sie einen Vorsprung von etwa 13 Prozent, was für einen direkten Nachfolger kein hoher Wert ist. Die RTX 4060 Ti ist gleichzeitig ungefähr 25 Prozent schneller als die RTX 4060.
Spiele ohne Upscaling: Insgesamt
Durchschnitt aus A Plague Tale Requiem, Anno 1800, CoD Modern Warfare 2, und Hogwarts Legacy (DirectX 12)
- 1920x1080 (Ø FPS)
- 2560x1440 (Ø FPS)
- 3840x2160 (Ø FPS)
- 0,0
- 32,0
- 64,0
- 96,0
- 128,0
- 160,0
Die 8,0 GByte VRAM der RTX 4060 können demnach grundsätzlich ausreichend für das Spielen in Full HD sein. In besonders fordernden und VRAM-hungrigen Titeln kann es aber zu Problemen wie niedrigeren durchschnittlichen FPS, spürbaren Rucklern und/oder spät nachladenden beziehungsweise unscharfen Texturen kommen.
In solchen Fällen empfiehlt sich das Reduzieren der Grafikdetails und insbesondere der Texturqualität. Auch Raytracing abzuschwächen oder ganz auszuschalten kann beim VRAM-Bedarf helfen.
RTX 4060: DLSS und Frame Generation
In den nächsten Messungen kommt die Upscaling-Technik DLSS (Nvidia) beziehungsweise FSR (AMD) hinzu. Dabei wird das Bild intern in einer niedrigeren Auflösung berechnet und anschließend möglichst effizient und optisch überzeugend wieder hochskaliert.
Bei DLSS (Nvidia-exklusiv) geschieht das mit zusätzlich KI-Recheneinheiten. Bei der Frame Generation (RTX-4000-exklusiv) werden sogar komplette Bilder per KI generiert, statt vorhandenes Datenmaterial mit möglichst hoher Qualität hoch zu skalieren.
Mit Blick auf die Performance verändert sich das Bild in den Benchmarks durch Upscaling deutlich, zumindest im Falle der Frame Generation. Sie wird aber nicht in allen Spielen unterstützt.
Spiele mit Upscaling: CoD: Modern Warfare 2
Extrem, DLSS/FSR Qualität
- 1920x1080 (Ø FPS)
- 2560x1440 (Ø FPS)
- 3840x2160 (Ø FPS)
- 0,0
- 62,0
- 124,0
- 186,0
- 248,0
- 310,0
Die RTX 4060 kann sich zwar dank neuerer Tensor-Cores für KI-Berechnungen auch mit DLSS ohne Frame Generation tendenziell etwas stärker von der RTX 3060 absetzen als ohne. Kommt aber wie in Hogwarts Legacy und in Plague Tale Requiem die Frame Generation hinzu, wächst der Abstand stark an.
Doch die Frame Generation hat Haken: Einerseits wird sie bislang nur in einer überschaubaren Anzahl von Titeln unterstützt. Andererseits bringt sie eine gewisse Eingabeverzögerung mit sich. Wie stark man Letztere wahrnimmt, variiert von Spiel zu Spiel und je nach subjektiver Wahrnehmung.
Wie effizient und laut ist die MSI RTX 4060?
Effizienz (Watt pro FPS)
Durschnitt aus Anno 1800, CoD: Modern Warfare 2, Hogwarts Legacy und Plague Tale Requiem, Upscaling aus
- 1920x1080
- 2560x1440
- 3840x2160
- 0,00
- 1,80
- 3,60
- 5,40
- 7,20
- 9,00
Wie schon für die anderen RTX-4000-Grafikkarten gilt gleichermaßen für die RTX 4060, dass es sich um eine sehr effiziente Grafikkarte handelt. Auch ihr Vorgänger RTX 3060 muss sich in diesem Punkt deutlich geschlagen geben.
Es könnte allerdings sein, dass die Effizienz der RTX 4060 schlechter ausfällt als gedacht. Wie Computerbase berichtet, weichen die grundsätzlich zuverlässigen Angaben aus Telemetrie-Software bei der 4060 von Messwerten direkt am PCI-Express-Slot um etwa zehn bis 15 Watt ab. Nvidia kennt das Problem, sollte es neue Erkenntnisse dazu geben, aktualisieren wir den Test.
Geht es um die Lautstärke, schneidet unser Testmodell in Form der MSI RTX 4060 Ventus 2X dagegen nur passabel ab. Mit etwa 41 dB(A) drehen die beiden Axial-Lüfter zwar nicht sehr laut auf. In Anbetracht der geringen Leistungsaufnahme der GPU hätten wir uns aber einen noch leiseren Betrieb erhofft.
Das wird vor allem am Vergleich mit Nvidias eigenen Founders Editions der RTX 4060 Ti und der RTX 4070 deutlich. Sie sind beide klar schneller als die RTX 4060, gehen aber dennoch ein gutes Stück leiser zu Werke als das Testexemplar von MSI.
RTX 4060: Wie gut ist das Preis-/Leistungsverhältnis?
Preis-/Leistungs-Verhältnis: Insgesamt
Stand der Preise: 28. Juni 2023
- Euro pro FPS
- 0,00
- 4,00
- 8,00
- 12,00
- 16,00
- 20,00
Schaut man sich das Preis-/Leistungsverhältnis an, gilt zunächst die altbekannte Weisheit: Je teurer eine Grafikkarte, desto schlechter schneidet sie in diesem Punkt tendenziell ab.
Bei unserem Testfeld bildet die RTX 3080 hier ein gewisse Ausnahme, da sie nur noch gebraucht zu haben ist - das aber zu einem guten Preis. Die neue RTX 4060 muss dagegen zunächst zu ihrer UVP von 329 Euro antreten und macht dabei keine allzu gute Figur.
Das gilt zwar auch für den Vorgänger in Form der RTX 3060, der immerhin 4,0 GByte VRAM mehr zu bieten hat. Bemerkenswert ist allerdings gleichzeitig, dass die schnellere und teurere RTX 4060 Ti beim Preis-/Leistungsverhältnis jeweils besser abschneidet.
Das hat die 4060 Ti vor allem dem Umstand zu verdanken, dass sie bereits ein gutes Stück unterhalb ihrer UVP zu haben ist. Über kurz oder lang dürfte das immerhin auch für die RTX 4060 gelten. Ihr Preis-/Leistungsverhältnis wird sich also noch verbessern.
Fazit der Redaktion
![](http://images.cgames.de/images/gamestar/238/nils-raettig-autorenkasten_6219626.jpg)
Nils Raettig
@nraettig
Mit der neuen RTX 4060 aus diesem Test dürfte Nvidias RTX-4000-Generation bald erstmals unterhalb von 300 Euro zu haben sein. Ob das ein gutes Angebot für euch darstellt, hängt aber einmal mehr stark davon ab, welche Grafikkarte ihr momentan besitzt und was für Ansprüche ihr habt.
Im Vergleich mit dem direkten Vorgänger hält sich der Performance-Gewinn abseits der Frame Generation sehr in Grenzen. Dass sogar die nochmal deutlich ältere RTX 2060 Super nur recht knapp geschlagen wird, zeigt klar, wie wenig Bewegung in den niedrigeren Preisklassen derzeit stattfindet.
Nimmt man das Spielen mit Raytracing und vor allem Titel mit Unterstützung für die Frame Generation hinzu, verändert sich das Bild deutlich. Gleichzeitig Ist die Effizienz der neuen RTX-4000-Grafikkarten erfreulich hoch.
Wenn Raytracing aber keine hohe Priorität für euch darstellt und euch die Zahl an Spielen mit Frame Generation nicht hoch genug ist (beziehungsweise sie nicht schnell genug steigt), dann muss eure Grafikkarte schon ein gutes Stück älter sein, um die RTX 4060 wirklich attraktiv zu machen.
Für Besitzer einer GTX 1060 stellt die RTX 4060 in der Tat ein sehr großes Update dar. Alles andere wäre in Anbetracht der seit Release der GTX 1060 vergangenen Zeit aber auch eine große Enttäuschung.
Für Begeisterung sorgen kann die RTX 4060 mit weniger VRAM als ihr Vorgänger deshalb bei mir insgesamt nicht, auch wenn es sich grundsätzlich um eine gute Gaming-Grafikkarte handelt.
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