Nubert nuPro AS-2500 im Test: Die erste Soundbar, die mich überzeugt hat

Soundbars und ich werden keine Freunde mehr - dachte ich bisher.

Ich habe Nuberts erste »echte« Soundbar getestet. Ich habe Nuberts erste »echte« Soundbar getestet.

Ich bin kein Fan von Soundbars, das habe ich bereits in mehreren Artikeln zum Ausdruck gebracht. Doch auf der IFA 23 war ausgerechnet eine Soundbar mein Highlight. War das ein Zeichen, meine Meinung zu überdenken?

Die Nubert nuPro AS-2500 hatte ich nun zwei Wochen bei mir und habe sie ausgiebig Probe gehört, vermutlich auch deshalb, weil ich skeptisch war, dass eine Soundbar so unverschämt gut klingen kann.

Nubert hat mir ein Testgerät gestellt, das ich bei mir Zuhause im Wohnzimmer unter den wohnüblichen Bedingungen getestet habe. Der Hersteller selbst hatte keinen Einfluss auf die Wertung.

Preis-Leistungs-Tipp
Nubert nuPro AS-2500
Nubert nuPro AS-2500
Die Nubert nuPro AS-2500 brilliert in fast allen Aspekten. Ein wunderbar dezentes Design trifft auf die gewohnt hohe Verarbeitungsqualität. Ein bisschen wuchtig ist die Soundbar schon, aber das muss sie auch für ihren guten Klang.

Klanglich ist die Soundbar die beste Stange, die ich bisher am Ohr hatte. Bass ist in der Standardeinstellung angenehm reguliert, aber vor allem bei Höhen und Gesang brilliert das Gerät. Klar differenzierte Mitten sorgen vor allem für Spaß bei anspruchsvollen Songs. 

Der dynamische Modus hat sprichwörtlich Luft nach oben, weil für die Simulation einfach Lautsprecher an den Seiten und/oder der Gehäuseoberseite fehlen - aber irgendwo muss bei 500 Euro ja Schluss sein.
  • Großes Chassis
  • Hochwertige Verarbeitung (auch bei der Fernbedienung)
  • Zweimal 3-Wege-System
  • Alle Kabel im Lieferumfang enthalten
  • Einfaches Handling
  • Unverschämt guter Klang für eine Soundbar mit sehr klaren Höhen und Stimmen
  • Side-Firing-Lautsprecher wären besser für Surround-Sound
  • Keine Streaming-Optionen außer Bluetooth
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Warum ist die nuPro AS-2500 Nuberts erste »echte« Soundbar?

Die Kommentare unter meinem IFA-Artikel behaupteten, dass es gar nicht stimme, dass dieses Modell die erste Soundbar der Schwaben sei.

Ja und nein.

Es gibt die nuPro AS-3500, die der Hersteller als »Soundbar deluxe« verkauft. Der erste Blick verrät es: Das Gerät ist eigentlich mehr ein Sounddeck. Auch die nuBox AS-225, die dem Begriff Soundbar noch am nächsten kommt, ist für eine solche zu tief.

Demnach ist die nuPro AS-2500 die erste Klangstange von Nubert mit den handelsüblichen Maßen, daher mein bewusst gewähltes Prädikat echt.

Verarbeitung und Technik

Nubert genießt Ansehen und das nicht nur, weil die Audioschmiede ihren Sitz in Deutschland hat. Die Soundqualität der Schwäbisch Gmünder überzeugt, aber auch die Verarbeitung ist erster Güte, das ist unter Enthusiasten bekannt.

Mit seinen Maßen von 73 mm x 1.050 mm x 125 mm und einem Gewicht von 7 Kilogramm ist die nuPro AS-2500 nicht unbedingt klein - und das ist gut so. Volltönerner Klang braucht einen robusten Resonanzkörper und der ist hier gegeben.

Mit Abdeckung Mit Abdeckung ist die Soundbar nur ein schwarzer Block.

Ohne Abdeckung Nimmt man die Front ab, präsentieren sich Mittel- und Hochtöner sowie die Steuerung.

Natürlich bekommt man bei Nubert keinen Plastikbomber. MDF (mitteldichte Holzfaser) kommt zum Einsatz und hat ein Lack-Finish bekommen. Sieht gut aus, fast sich gut an und ist hochwertig.

Optisch übt sich die Soundbar in Zurückhaltung und reiht nahtlos in den Rest der Produkte des Herstellers ein. Abgerundete Ecken sind da das Höchste der Gefühle. Somit passt der Riegel auch in jedes Wohnzimmer (zumal es ihn wahlweise in Schwarz oder Weiß gibt).

Durch zwei Ösen an der Gehäuserückseite könnt ihr das Gerät auch an der Wand aufhängen. Entsprechende Dübel und Schrauben werden gleich mitgeliefert.

Sechs Tipps, wie ihr eure Soundbar aufbaut und einrichtet, habe ich für euch in diesem Artikel zusammengefasst:

Technisch gibt’s ebenfalls fast nichts zu mäkeln:

Konstruktion3-Wege-Aktiv-Soundbar
Ausgangsleistung160 Watt
Max. Sampling-Leistung96 kHz / 24 Bit
Frequenzgang60 Hz bis 22 kHz
Eingänge1x HDMI (CEC/eARC), 1x Coax, 1x Optisch, 1x Line (analog), Bluetooth 5.0 (aptX, AAC)
Ausgänge1x USB Typ A, Subwoofer
LieferumfangFernbedienung, Standfüße, Wandmontage-Kit, Netzkabel, Optokabel, Toslink-Adapter, USB-A-auf-USB-C-Kabel, Klinken-RCA-Kabe, Klinken-Mono-Cinch-Kabel, HDMI-Kabel

Wenn man hier wirklich das Haar in der Suppe suchen möchte, dann, dass es keine Streaming-Möglichkeiten abseits von Bluetooth gibt. Dass Nubert für diesen Preis zusätzlich etliche Kabel mit in den Lieferumfang packt, ist fast schon unverschämt.

Beim Liferumfang kann man echt nur anerkennend pfeifen. Beim Liferumfang kann man echt nur anerkennend pfeifen.

Wenn’s an die Lautsprecher selbst geht, lässt sich Nubert natürlich nicht lumpen. Das zweimal 3-Wege-System setzt auf folgende Komponenten:

  • Zwei Hochtöner aus Seidengewebe, jeweils 25 mm Durchmesser
  • Zwei Mitteltöner aus Nomex-Material, jeweils 66 mm Durchmesser
  • Zwei Tieftöner aus Propylen, jeweils 90 mm Durchmesser

Letztere sitzen an der Unterseite mit dem Bassreflex und feuern in Richtung Boden. Insgesamt sind vier Endstufen im nuPro AS-2500 verbaut.

Clever: Hinter der aufgesteckten Abdeckung verbergen sich nicht nur die Lautsprecher, sondern auch die Steuerung (für die ich stets die Fernbedienung benutzt habe). 

Die LEDs an der Vorderseite zeigen an, welches Preset gewählt ist, die Farben, welche Eingang gerade angesprochen wird, und die Anzahl in Ringform, wie laut die Soundbar gerade brüllt.

Die Steuerung an der Soundbar selbst habe ich kaum benutzt, dazu war die Fernbedienung zu gut. Die Steuerung an der Soundbar selbst habe ich kaum benutzt, dazu war die Fernbedienung zu gut.

Wie klingt die nuPro AS-2500?

Wenn es ans Klangkostüm geht, hat mich bisher noch keine Soundbar so richtig überzeugen können. Wieso? Zu schwachbrüstig, zu flacher Sound, Mitten, die verkleben: Die Gründe sind mannigfaltig, aber oft auf den Formfaktor zurückzuführen.

Die schiere Größe der Klangstange hat mich bereits vorab hoffen lassen. Eben schnell angeschlossen - was kinderleicht ist - und los geht’s.

Und meine Hoffnung wurde nicht enttäuscht.

Mein erster Stresstest bei den meisten Audiogeräten ist Turbo Killer von Carpenter Brut. Hier kommt nicht nur wummernder Bass zum Einsatz, sondern gleichzeitig viele Mitteltöne, die von hohen Tönen flankiert werden, plus entfremdeter Gesang.

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Die nuPro AS-2500 gibt sich keinerlei Blöße. Wo schlechtere Audiogeräte den Gesang regelmäßig verschlucken und die Mitten sich geradezu zu einem Brei vermischen, ist hier alles knusprig klar.

Klarer Gesang ist eine der Stärken der Soundbar - und das ganz ohne dediziertes Preset. Juliet von Sonata Arctica ist sehr auf die Stimme von Tony Kakko ausgelegt. Er kommt auch mit den einsetzenden Chören wunderbar über die Runden und säuselt einem ins Ohr.

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Apropos Chöre: Der bombastische Soundtrack von Final Fantasy 16 zeichnet sich durch einen gänsehauterzeugenden Einsatz derer aus. Ich hab natürlich gleich die Soundbar damit gefüttert:

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Hoher Gesang und hohe Töne verschmelzen nicht. Das ist der Verdienst der Schmiedekunst Nuberts. Die vielen Kanäle und hochwertigen Materialien gehen hier einen ganz weiten Weg.

Das stark differenzierte Klangbett kommt natürlich auch Filmen zu Gute. VFX-Effekte wie zischende Kugeln, dröhnende Helikopter oder knirschendes Blech kommen spitz ans Ohr, ohne der Hintergrundmusik im Weg zu stehen - und das ohne dedizierte Side- oder Up-Firing-Lautsprecher, Respekt!

Allerdings stolpert hier Nuberts erste echte Soundbar das einzige Mal. Die Weit-Funktion, die den Klang hörbar auffächert, wäre besser bedient gewesen, gäbe es zumindest Lautsprecher an der Seite.

An der Stelle hätte ich auf beiden Seiten gerne Lautsprecher für besseren Raumklang. An der Stelle hätte ich auf beiden Seiten gerne Lautsprecher für besseren Raumklang.

Durch dieses Feature wirkt der Klang dynamischer und räumlicher. In Wirklichkeit werden die Tieftöne zurückgefahren, die Mitten weiter auseinandergeschoben und die hohen Töne klarer herausgehoben. Besonders gut hört man das bei orchestraler Musik.

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Mir persönlich ist das zu luftig, zu simuliert und damit zu steril. Es ist auf jeden Fall beeindruckend, wie sehr Nubert hier mit den Muskeln spielt, denn dass dieser Effekt so diffizil zum Einsatz kommt, zeigt das Können und Verständnis der Schwaben. Meiner Frau zum Beispiel hat es gefallen.

Mich hat der dynamische Klang nicht überzeugt, aber das heißt nicht, dass es euch nicht taugen kann. Ich lasse den Modus einfach aus und höre Stereo.

Hinweis

Ich hatte leider ein Montagsmodell erwischt. Beim Quellwechsel am Fernseher begann die nuPro AS-2500 auf einmal wie aus einem MG zu rattern.

Nubert versicherte mir, dass das eine Art von Spulenfiepen sei, das nicht oft vorkomme. Man sei sich des Problems aber bewusst.

Die Lösung, wenn ihr dasselbe Problem haben solltet: Ladet euch die nuService-App herunter und spielt ein Software-Update auf. Allerdings gibt es die App nur für Android. Beim Verbinden hab ich dann auch ein ums andere Mal geflucht, bis es endlich geklappt hat.

Da der Hersteller bereits Abhilfe geschafft hat, fließt dieses Manko nicht mit in die Wertung ein (auch, weil das Problem nur vereinzelt auftritt). An der App muss Nubert aber definitiv noch schrauben und sie auch für iOS verfügbar machen.

Fazit

Maxe Schwind

Im Titel meines IFA-Artikels habe ich gemutmaßt, dass Nubert mir meinen Groll gegen Soundbars nehmen könnte - und ja, das haben sie.

Die Nubert nuPro AS-2500 brilliert in fast allen Aspekten. Ein wunderbar dezentes Design trifft auf die gewohnt hohe Verarbeitungsqualität, was auch für die Fernbedienung gilt. Ein bisschen wuchtiger ist die Soundbar schon, aber das muss sie auch für ihren guten Klang.

Ebenfalls aller Ehren wert: Im Lieferumfang sind Schrauben und Dübel für die Wandmontage enthalten sowie allerhand Kabel.

Klanglich ist die Soundbar die beste Stange, die ich bisher am Ohr hatte. Im normalen Stereogebrauch verhaspelt sie sich nicht einmal. Bass ist in der Standardeinstellung angenehm reguliert, aber vor allem bei Höhen und Gesang zeigt das Gerät, was es kann.

Klar differenzierte Mitten sorgen vor allem für Spaß bei anspruchsvollen Songs. 

Der dynamische Modus hat mir persönlich nicht so gut gefallen, weil für die ordentliche Simulation einfach Lautsprecher an den Seiten und/oder der Gehäuseoberseite fehlen - aber irgendwo muss bei 500 Euro ja Schluss sein.

Insgesamt ist diese Soundbar unverschämt fair bepreist. Wer den Platz für einen 105-Zentimeter-Riegel hat, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Und meine Aussagen über Soundbars und Sounddecks muss ich auch noch mal überdenken …

In diesem Artikel lest ihr, wieso Sounddecks eine hervorragende Alternative zu den Stangen sind. Mein Kollege Patrick Poti wollte wissen, ob die Sonos Beam sein Heimkino retten kann. Es gibt da übrigens noch eine wunderbare dritte Alternative für den Fernseher.

Nubert hat mich mit seiner ersten »echten« Soundbar überzeugt: Ja, es gibt wirklich gut klingende Exemplare. Eventuell muss ich den Sounddecks doch abschwören. Was habt ihr daheim, um euch Kinoklang ins Ohr zu blasen? Schwört ihr auf Soundbars? Oder kommt nur ein ganzes System ins Haus? Verratet uns euer Setup in den Kommentaren.

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