So könnten Gebäude auf dem Mars aussehen. (Bildquelle: Adobe Firefly, KI-generiert)

Am 25. Juni 2023 startete die NASA ein Experiment, das für kommende, bemannte Raumfahrtmissionen zu unserem Nachbarplaneten Mars eine wichtige Rolle spielt. Es hört auf den Namen CHAPEA. Ausgesprochen steht das für Crew Health and Performance Exploration Analog.

Das meint ein Projekt, bei dem vier Teilnehmer, zwei Männer und zwei Frauen, mehr als ein Jahr in einer von der Umwelt fast völlig isolierten Umgebung leben.

Das Experiment soll dreimal durchgeführt. Vor Kurzem endete Phase eins mit der ersten Besatzung der rund 158 Quadratmeter großen und teils 3D-gedruckten Anlage namens Mars Dune Alpha.

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Genau 378 Tage lang mussten die Bewohner Lebensmittel rationieren und für sich selbst sorgen, ohne von außen mit Gütern wie Nahrung und Getränken ausgestattet zu werden.

Während der Zeit haben die vier Missionsteilnehmer, von denen keiner ein ausgebildeter Astronaut ist, aber nicht nur gearbeitet. Sie hatten auch viel Freizeit. Wie sie diese verbracht haben, verraten ein aktuelles Interview sowie ein Podcast, der zehn Tage vor dem Start der Mission aufgezeichnet wurde.

Die Freizeitaktivitäten sind dabei keine Nebensache, sondern wichtiger Bestandteil der Forschung. Denn die NASA möchte herausfinden, wie potenzielle Marsreisende in Isolation auf engstem Raum am besten zurechtkommen.

Wie hat sich die Crew nun die Zeit vertrieben?

Anca Selariu, Mikrobiologin bei der US-Marine, verriet im Interview mit The Guardian, dass sie viel ferngesehen und gelesen hat. Außerdem habe sie versucht, ihre Fähigkeit zu zeichnen auszubauen.

Bereits vor dem Beginn hatte Missions-Commander und Biologin Kelly Haston verraten, dass es eine PlayStation in Mars Dune Alpha gibt.

Welches Modell es genau ist, geht aus dem Podcast nicht hervor, nur, dass einige PS4-Spiele mit dabei seien. Diese lassen sich auch auf einer PS5 spielen – die Konsole ist abwärtskompatibel mit der PS4. Zu den Spielen äußerte sich Haston wie folgt:

Es gibt eine ganze Reihe von Spielen, in denen es um den Aufbau von Welten geht, und dann gibt es noch ein paar andere, die mehr Standard sind, wie F1 und so weiter.

Kelly Haston

Was haben die Teilnehmer sonst gemacht?

Neben den Freizeitaktivitäten stand der Anbau von Lebensmitteln auf dem Programm, auch Spaziergänge auf der Marsoberfläche wurden simuliert. Dazu kamen mehrere wissenschaftliche Experimente.

Außerdem wurde das An- und Ausziehen der Spezialanzüge für den Mars immer wieder geprobt.

Wie realistisch das Experiment dabei gehalten wurde, zeigt unter anderem die Kommunikation mit dem NASA-Hauptquartier. Denn Gespräche wurden mit einer Verzögerung von jeweils 45 Minuten geführt. So lange braucht ein Funkspruch, um vom Mars zur Erde und wieder zurück zu gelangen – Selariu:

Ein Gespräch über 45 Minuten hin und her zu führen, bedeutet, dass man wirklich vorausdenken und die Kommunikation klar und gründlich formulieren muss. Es ist wirklich sehr schwer, das zu verinnerlichen.

Anca Selariu

War die Mission ein Erfolg?

Allein dass sie abgeschlossen wurde, ist schon ein großer Erfolg. Die NASA dürfte zudem jede Menge Daten erhoben haben, die für künftige Experimente und letztlich auch echte Missionen zum Mars wichtig sind.

Bereits im kommenden Frühjahr soll die zweite Crew in Mars Dune Alpha einziehen.

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CHAPEA ist im Übrigen nicht das erste Experiment dieser Art. Vom 3. Juni 2010 bis zum 4. November 2011 unternahmen die Weltraumagenturen Russlands, Chinas und Europas das Projekt Mars-500 mit sechs Teilnehmern aus unterschiedlichen Ländern.

Zwischen Juli 1999 und April 2000 wurde ebenfalls ein solches Experiment durchgeführt. Dabei kam es jedoch zu mehreren Zwischenfällen - unter anderem zu einer Schlägerei und einem sexuellen Übergriff.