Das größte Ärgernis der EM: Macht nicht denselben Fehler wie ich beim Achtelfinale, wenn ihr das Viertelfinale schauen wollt

Fußball zu gucken macht viel weniger Spaß, wenn man gnadenlos gespoilert wird. Doch es gibt Wege, das zu verhindern.

Unser Autor Nils hofft, beim Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien nicht wieder wegen des falschen TV-Signals viel später zu jubeln als andere. (Bild: stock.adobe.com - Vitaly Krivosheev, Asman Eman) Unser Autor Nils hofft, beim Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien nicht wieder wegen des falschen TV-Signals viel später zu jubeln als andere. (Bild: stock.adobe.com - Vitaly Krivosheev, Asman Eman)

Samstag, 29. Juni 2024, kurz nach 21:00 Uhr in Düsseldorf: Das EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark läuft seit wenigen Minuten und schon fängt eine Menschenmenge lauthals an zu jubeln.

In einer anderen Menschenmenge ein paar Meter weiter schauen mein Bruder und ich uns dagegen im ersten Moment nur vielsagend an.

Das liegt nicht etwa daran, dass die falsche Mannschaft ein Tor geschossen hat, ganz im Gegenteil: Nach einem frühen Eckstoß ist das (vermeintliche) 1:0 für Deutschland gefallen, worüber wir uns grundsätzlich sehr freuen.

Aber während im vollen Lokal nebenan alle längst Bescheid wissen, ist Toni Kroos auf unserem Beamer-Bild noch nicht mal in der Nähe der Eckfahne. Spoiler-Alarm!

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Das falsche Signal ist schuld

Wo das Problem liegt, ist spätestens durch das Aufkommen von IP-TV keine Unbekannte mehr: Je nach Quelle erreicht das TV-Bild den Fernseher oder Beamer unterschiedlich schnell.

Beim Schauen von Fußball ist es potenziell ein sehr großer Störfaktor, hinterherzuhinken. Für mich stellt es bisher sogar das größte Ärgernis der EM dar, weil dadurch jede Spannung zerstört wird (und weil ich bisher selten mit der Deutschen Bahn fahren musste).

Mein Rat an euch lautet deshalb: Wollt ihr auswärts das Viertelfinale schauen, macht nicht den gleichen Fehler wie ich beim Achtelfinale und informiert euch stattdessen im Vorfeld, woher das TV-Signal in der Location eurer Wahl kommt.

Ich hätte dafür zugegebenermaßen sensibilisiert sein müssen, weil mich dieses Problem auch zu Hause plagt. Deswegen habe ich mir jetzt für knapp 30 Euro einen DVB-T2-Receiver gekauft.

Dass solche Maßnahmen auch bei euch nötig sind, ist dagegen glücklicherweise eher unwahrscheinlich, wie wir gleich noch sehen werden. Aber was für ein Signal ist überhaupt die beste Wahl?

Die Signale mit der geringsten (und höchsten) Verzögerung

Wie aktuelle Messungen von Heise.de zeigen, ist das TV-Signal via Kabel und Satellit am schnellsten unterwegs, dicht gefolgt von DVB-T2.

Abgeschlagen ist dagegen meist wenig überraschend jede Form von IP-TV beziehungsweise Videostream über das Internet.

Ein wichtiger Tipp dabei: Muss es doch das Online-Streaming sein, empfiehlt es sich, auf die Mediatheken-Apps von ARD und ZDF beziehungsweise auf ihre Browser-Streams auszuweichen, statt allgemeine TV-Anbieter wie Waipu TV zu nutzen.

Unterschätzt den obigen Tipp nicht, denn der Unterschied ist in der Tat groß. Mit der ZDF-App bin ich auf meinem Fire TV-Stick stolze 20 Sekunden schneller unterwegs als mit o2 TV, wo Waipu TV dahintersteckt.

Aber schnell genug ist das noch nicht, denn mein Nachbar jubelt trotzdem immer noch klar früher als ich.

Mein geliebter alter Fernseher wird zum Problem

Um das Problem möglichst unkompliziert zu lösen und mit deutlich geringerer Verzögerung als bisher unterwegs zu sein, habe ich mir den besagten DVB-T2-Receiver gekauft. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:

  • Mein alter Fernseher unterstützt nur DVB-T, das bereits im April 2019 abgeschaltet wurde und nicht den Nachfolger DVB-T2.
  • Für Kabelfernsehen zahlen wir im Zuge der jüngsten Gesetzesänderung nicht mehr (siehe auch die Link-Box oben), weil wir bereits o2 TV haben. Es ist zwar möglich, dass der Anschluss bisher nicht final abgeschaltet wurde. Zur Nutzung berechtigt sind wir aber seit 1. Juli nicht mehr.
  • Eine Satellitenschüssel zu besorgen und anzubringen, ist zu guter Letzt teurer und aufwendig. Zumal es sich schwierig gestalten kann, einen passenden Standort dafür zu finden.

Ich habe nachgemessen, wie viel langsamer meine alten Lösungen zum TV-Schauen im Vergleich sind und das Ergebnis kann sich sehen lassen:

SignalquelleVerzögerung
DVB-T2 (Basiswert)0 Sekunden
Mediathek-App via Fire TV-Stick4 Sekunden
o2 TV (Waipu TV)19 Sekunden

DVB-S und DVB-C kann ich aktuell nicht testen, sie wären aber voraussichtlich nochmal um etwa zwei, drei Sekunden schneller als DVB-T.

Für euch gibt es aber gute Nachrichten. Solange ihr nicht so wie ich mit einem hoffnungslos veralteten Fernseher von 2010 unterwegs seid, sondern auf ein halbwegs aktuelles Modell setzt, stehen die Chancen sehr gut, dass euer TV-Gerät bereits einen DVB-T2-Receiver integriert hat.

Denkt allerdings daran, dass ihr für möglichst guten Empfang auch eine Antenne benötigt. Oder schaut ihr ohnehin via Kabel oder Satellit fernsehen? Verratet es mir gerne in der folgenden Umfrage!

Mal ganz unabhängig von der Quelle hätte ich gerade jetzt zur EM gerne noch den 4K-Beamer daheim, den ich kürzlich ausprobiert habe. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

Nach 14 Jahren habe ich meinen Full-HD-Fernseher gegen einen 4K-Beamer getauscht - Mein Fazit nach vier Wochen

Zu guter Letzt bin ich schon sehr gespannt, wie viel besser es in Sachen Spoiler mit meinem neuen DVB-T2-Receiver im Vergleich zu meinen Nachbarn beim Viertelfinale wird.

Sollten manche von ihnen per Kabel oder Satellit schauen, sind sie mir zwar immer noch ein kleines Stück voraus. Aber mit zwei, drei Sekunden Rückstand kann ich deutlich besser leben als mit sechs, sieben Sekunden oder gar über 20 Sekunden.

Wurdet ihr während der EM auch schon von störenden Spoilern geplagt, sei es daheim oder beim Public Viewing? Und glaubt ihr, dass Deutschland das Halbfinale erreicht oder ist gegen Spanien Schluss? Schreibt es gerne in die Kommentare!

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