Mitten in der Wüste Sahara züchten Menschen Algen mit einem Ziel: CO2 aus der Atmosphäre zu binden

Das Start-up Brilliant Planet züchtet Algen in der Wüste, um Kohendioxid aus der Atmosphäre zu binden. So soll der Klimawandel gestoppt werden.

Meerwasser-Becken mit Algen in der Wüste (Quelle: Brilliant Planet) Meerwasser-Becken mit Algen in der Wüste (Quelle: Brilliant Planet)

Auf den ersten Blick wirkt die Tätigkeit des Londoner Unternehmens Brilliant Planet etwas befremdlich: Das Start-up züchtet Algen in Salzwasserbecken in der Wüste, um sie dann, vom Salzwasser getrennt, im Sand zu vergraben. Der Clou: Die Algen binden Kohlendioxid und wirken so dem Klimawandel entgegen.

Wie funktioniert die Kohlendioxid-Bindung durch Algen

Mikroalgen brauchen Kohlendioxid, chemisch CO₂, um wachsen zu können. Unsere Meere haben bereits viel CO₂ gespeichert und beginnen zu versauern. Deshalb pumpt die Firma Brilliant Planet laut der Website Xataka Salzwasser aus der Tiefsee in große Becken mit Algen, die nun das Kohlendioxid aus dem Wasser binden und sich vermehren.

Das vom Kohlendioxid befreite Salzwasser wird in Küstennähe zurück ins Meer gepumpt und die Algenbiomasse zum Trocknen in einen Turm geleitet. In diesem Turm werden die Algen mit heißer Wüstenluft besprüht, sodass sie zu getrockneten Flocken werden. Und diese getrockneten Algen mit dem gespeicherten Kohlendioxid vergräbt Brillant Planet dann in der Wüste, weit weg vom Meer.

Bild: Brilliant Planet Bild: Brilliant Planet

Und warum trocknet man Algen und vergräbt sie im Sand?

Die Bindung von Kohlendioxid ist nötig, um den Klimawandel und die damit einhergehende Erderwärmung aufzuhalten. Wir müssen bis 2050 jedes Jahr zwischen 5.000 und 10.000 Millionen Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre entfernen, um die größten Auswirkungen des Klimawandels aufzuhalten.

Hierbei helfen uns die im Labor von Brilliant Planet gezüchteten Algen, denn sie betreiben ähnlich wie Bäume ebenfalls Fotosynthese beim Wachstum, um so das klimaschädliche CO₂ in Biomasse umzuwandeln. Und beim Speichern von Kohlendioxid sind Algen dem Start-up aus London zufolge deutlich effizienter als Landpflanzen.

Eine Anlage von Brilliant Planet am Meer (Quelle: Brilliant Planet) Eine Anlage von Brilliant Planet am Meer (Quelle: Brilliant Planet)

„Küstenalgenblüten sind für 20 Prozent des globalen Kohlenstoffkreislaufs verantwortlich und in Bezug auf die Produktivität zwischen 10 und 50 Mal effizienter bei der Bindung von CO₂ als Landpflanzen pro Flächeneinheit“

Brilliant Planet

Das gebundene Kohlendioxid kann durch den dreistufigen Prozess von Anbau, Trocknung und Vergraben in der Wüste für Tausende von Jahren der Atmosphäre entzogen werden. Und die Manager von Brilliant Planet sagen auch, dass ihre neue Technologie 30 Mal mehr Kohlendioxid pro Hektar aufnehmen kann als ein Wald.

Was denkt ihr über den Klimawandel und die Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre? Was haltet ihr von dem innovativen Verfahren, das klimaschädliche CO₂ mit Hilfe von Algen zu binden und in der Wüste zu vergraben? Tut ihr auch etwas gegen den Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung? Teilt uns eure Meinung in den Kommentaren mit, wir freuen uns auf euer Feedback zu diesem Thema!

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