Wir verraten euch 8 Tipps, damit ihr KI-Kunst leichter von Menschen gemachter unterscheiden könnt

Was ist mittels Prompt gemacht und was von Menschenhand? So leicht ist das oftmals nicht zu erkennen. Wir haben einige Hinweise, auf die ihr achten solltet.

Dieser Pirat und sein Äffchen stammen übrigens aus der Feder eines echten Menschen. (Bild: Schwarky Art) Dieser Pirat und sein Äffchen stammen übrigens aus der Feder eines echten Menschen. (Bild: Schwarky Art)

Letztes Jahr ging ein Bild des Papstes in weißer Daunenjacke viral. Natürlich war es ein KI-Fake, den geschulte Augen als solches enttarnt haben.

Doch nicht nur KI-Bilder mit echten Menschen sind allgegenwärtig. KI-Kunst findet sich mittlerweile in den sozialen Medien an jeder Ecke – und sie ist teilweise schwer als solche erkennbar.

Wir verraten euch 8 Tipps, woran ihr KI-Kunst in verschiedenen Stilen enttarnt, sowie zwei Links, die euch helfen, wenn ihr nicht sicher seid.

Wollt ihr wissen, wie ihr echte manipulierte Fotos erkennt, schaut gerne in unseren Guide.

Hinweis

Für das Erstellen der Bilder haben wir Adobe Firefly benutzt. Adobe nutzt seine eigenen Bilder zum Trainieren der künstlichen Intelligenz.

Wir bedanken uns bei Illustratorin und Zeichnerin Johanna Schmidt, auf Instagram Schwarky.Art, und Mangaka PENGU für das Beisteuern ihrer Kunstwerke.

Achtet auf diese 8 Dinge

Eine generelle Handreichung zum Anfang. Wenn ihr über ein Kunstwerk stolpert, bei dem ihr euch nicht sicher seid, ob es KI ist, stellt euch folgende Frage:

Hätte ein Künstler das wirklich so gezeichnet?

Hände

Dieser Tipp gilt sowohl für Bilder mit echten Menschen als auch für Kunst. Gibt es Hände zu sehen, schaut sie euch genau an, denn die gelten als das am schwersten zu zeichnende Körperteil – auch für KI.

  • Wie viele Hände sind zu sehen?
  • Sind es zwei linke oder zwei rechte Hände?
  • Wie viele Finger hat eine Hand?
  • Gehen Finger ineinander über?
  • Fehlen die Daumen?

So sieht es von einem echten Menschen aus:

Detail Bild: Schwarky.Art

Original Bild: Schwarky.Art

Haare

Sobald KI viele kleine Details herausarbeiten muss, wird es sprichwörtlich haarig. Das setzt voraus, dass eine gezeigte Person oder Kreatur auch lange Haare hat. Oft schlagen Haarsträhnen auch unlogische Bögen und verbinden sich mit sich selbst, anstatt zum Kopf zurückzugehen.

  • Gehen Linien oder Strähnen ineinander über?
  • Stehen einzelne Haare oder Strähnen ab?
  • Fließen Haare oder Strähnen unlogisch?

So sieht es von einem echten Menschen aus:

Detail Bild: PENGU

Original Bild: PENGU

Muster und Falten

KI ist nicht gut darin, gleichmäßige Muster zu erstellen. Sei es die Blümchentapete in Omas Wohnzimmer oder die Muster auf einem Kleid. Oftmals stehen sie über oder verflechten sich ineinander.

  • Ist das Muster gleichmäßig?
  • Gehen einzelne Elemente ineinander über?
  • Verwischen einzelne Elemente?

Einen ähnlichen Tipp gibt es für Falten auf Klamotten. Rafft sich ein Kleidungsstück und wirft Falten, kann das spielend leicht KI-Kunst enttarnen, etwa wenn die Falten einer Bluse plötzlich in die Haare übergehen.

So sieht es von einem echten Menschen aus:

Detail Bild: Schwarky.Art

Original Bild: Schwarky.Art

Iriden

Betrachten wir das Bild einer Person, wandert unser Blick direkt zum Gesicht. Achtet dabei bewusst auf die Augen, genauer gesagt die Iris. Aufgrund der feinen Details verhält es sich hier wie mit den Mustern auf Kleidung.

  • Ist die Iris beider Augen gleich?
  • Ist die Form der Iriden nicht rund, sondern verzogen?
  • Ist das Muster in den Iriden matschig oder verschwommen?
  • Wirken die Augen seelenlos oder trüb?

So sieht es von einem echten Menschen aus:

Detail Bild: Schwarky.Art

Original Bild: Schwarky.Art

Übergänge

Ob eine Linie nun zu einer T-Shirt-Falte oder den Haaren gehört, kann die KI (noch) schwer auseinanderhalten. Das gilt auch für Übergänge zwischen Mustern, Menschen oder Objekten. Im Beispiel oben gehen Gegenstände in Schränke über oder ein Müllberg in die Berge dahinter.

  • Sind Übergänge unscharf oder versumpfen?
  • Gehen Objekte ineinander über?
  • Entstehen Artefakte, die nicht zu sehen sein sollten?
  • Sind Schattierungen vorhanden und wenn ja, sind sie korrekt gesetzt?

So sieht es von einem echten Menschen aus:

Detail Bild: PENGU

Original Bild: PENGU

Licht und Belichtung

Das haben viele von uns im Kunstunterricht gelernt: Kommt das Licht von rechts, wirft der Gegenstand einen Schatten nach links. 

Die Beleuchtung von KI-Kunst ist allerdings häufig nicht richtig gesetzt, vor allem bei menschlichen Gesichtern, die möglichst realistisch aussehen sollen. Das sieht dann zu »glatt« aus, wächsern oder wie aus Gummi.

  • Sind Highlights im Bild richtig gesetzt?
  • Besitzen unterschiedliche Menschen oder Gegenstände eine unterschiedliche Schattierung?
  • Wirkt der Stil irgendwie »KI-mäßig«?

So sieht es von einem echten Menschen aus:

Detail Bild: PENGU

Original Bild: PENGU

Fehlende Gleichmäßigkeit

Hier verhält es sich ähnlich wie bei den Mustern und Falten: Gleichmäßigkeit bekommt KI noch nicht gut hin. Das bezieht sich nicht nur auf Muster auf Kleidung, das können die Äste eines Baumes sein, eine Reihe parkender Autos oder eine Backsteinmauer.

  • Verwischen die Linien zwischen den Elementen?
  • Sind die einzelnen Elemente zu groß oder zu klein?
  • Wirken die einzelnen Elemente irgendwie schief?
  • Wenn es parallel sein soll: Sind Linien oder Elemente parallel zueinander?

So sieht es von einem echten Menschen aus:

Detail Bild: Schwarky.Art

Schrift

Bei Schrift und Zeichen gilt dasselbe wie bei echten Bildern: KI kann Buchstaben, Symbole und Wörter zwar nachahmen, aber (noch) keine richtigen Wörter damit bilden.

  • Ergeben Wörter oder Sätze keinen Sinn?
  • Sehen Symbole irgendwie verschoben oder komisch aus?
  • Sind Wörter gar nicht erst lesbar?

Wenn alle Stricke reißen: Google Lens und KI-Detektoren

Solltet ihr euch nicht sicher sein, ob ihr mit KI-Kunst konfrontiert seid oder nicht, dann gibt es zwei weitere Möglichkeiten: die Quellen überprüfen und selbst KI nutzen.

Quelle checken mittels Google Lens

Im Grunde genommen funktioniert die Bilderrückwärtssuche ganz einfach: Ihr füttert Google das Bild, bei dem ihr euch unsicher seid und schaut, welches Ergebnis dabei herauskommt.

Im untenstehenden Beispiel haben wir ein Bild benutzt, das mehrfach über die sozialen Medien geteilt wurde. Mit der Rückwärtssuche lässt sich der Ursprung herausfinden.

Über den Button »Bildquelle suchen« zeigt euch Google an, wo das Bild überall als Ursprungsquelle aufgetaucht ist. Über den Button »Bildquelle suchen« zeigt euch Google an, wo das Bild überall als Ursprungsquelle aufgetaucht ist.

So nutzt ihr Google Lens:

  1. Speichert das Bild, dessen Quelle ihr überprüfen wollt, ab.
  2. Navigiert auf google.de.
  3. Klickt auf der bunte Kamera-Icon rechts im Suchfeld.
  4. Fügt das fragwürdige Bild ein.

Problem der Methode: Sie verrät euch nicht explizit, ob das Bild wirklich KI ist. Das müsst ihr auf Basis der Quellen selbst herausfinden, was manchmal nicht möglich ist.

Aber auch dafür haben wir eine Lösung.

KI-Detektoren

Das sind KIs, die Bilder analysieren und euch sagen, zu wie viel Prozent sie menschlichen oder künstlichen Ursprungs sind. Zwei dieser Seiten sind beispielsweise Hive Moderation oder Illuminarty.

Wir haben dasselbe Bild benutzt und es durch zwei KI-Seiten evaluieren lassen. Die Ergebnisse sprechen für sich.

Zum Vergleich haben wir die beiden Seiten auch Bilder der echten Künstlerinnen gegenprüfen lassen und auch hier sind die Ergebnisse klar und deutlich.

Bemerkenswert: Bei einem menschengemachten Bild schätzt einer der KI-Detektoren dennoch zu 44 Prozent KI. Daher lohnt es sich, fragwürdige Bilder immer gegenzuprüfen.

Mit unserem Guide deckt ihr die gängigsten Fehler von KI-Kunst auf. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ein Kunstwerk von Menschenhand gemacht wurde, seid ihr mit diesem Artikel gut gerüstet.

Seid ihr KI schon einmal auf den Leim gegangen? Kennt ihr diese Tipps? Schreibt es gerne in die Kommentare.

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