Erst Nvidia, dann AMD und bald auch Intel: Die künstliche Zukunft des Gamings schreitet voran

Auf XeSS folgt ExtraSS: GPU-Hersteller Intel will mit einer eigenen Frame-Generation-Technik den Markt aufmischen und macht dabei einiges anders als Nvidia und AMD.

Intels Arc-Grafikkarten sollen mit eigener Frame Generation einen gehörigen Performance-Boost erhalten. Intels Arc-Grafikkarten sollen mit eigener Frame Generation einen gehörigen Performance-Boost erhalten.

Nvidia hat Frame Generation, AMD hat Fluid Motion Frames - und Intel?

Zwar gibt es mit XeSS eine Intel-eigene Variante zum Upscaling, doch hielt sich das im Bereich der Grafikkarten noch recht junge Unternehmen bislang zurück, wenn es um Technologien zur Zwischenbildberechnung ging.

Auf der kürzlich erfolgten SIGGRAPH-Tagung 2023 in Sydney hat Intel nun den nächsten Schritt gewagt und mit »ExtraSS« eine entsprechende Technologie vorgestellt. Wie das Nvidia- und AMD-Pendant soll diese für höhere Frameraten sorgen, dabei aber einiges anders machen.

Extrapolation vs. Interpolation: Was Intels Version von der Konkurrenz abhebt

In der technischen Abhandlung zu ExtraSS erklärt Intel, dass mit dem neuen Framework »räumliches Supersampling mit Extrapolation« kombiniert wird, um die Render-Leistung zu verbessern.

Damit steht man gewissermaßen im direkten Gegensatz zu den Marktführern Nvidia und AMD, welche auf Interpolation zur Generierung weiterer Frames setzen. Vereinfacht formuliert werden hier sowohl alte als auch neu erzeugte Frames zur Berechnung genutzt.

Laut Intel führt dies zu einer zusätzlichen Latenz, die zwar mit Nvidia Reflex oder AMD Anti-Lag+ reduziert werden können, aber nichtsdestotrotz vorhanden ist.

An diesem Punkt möchte der Hersteller mittels Extrapolation ansetzen, denn für die Zwischenbildberechnung setzt ExtraSS ausschließlich auf alte Frames. Dadurch soll die Latenz geringer werden. Der Einsatz der technischen Hilfsmittel wie bei Nvidia oder AMD dürfte potenziell sogar ganz wegfallen.

Die Qualität der generierten Frames dürfte im Vergleich zu den beiden anderen Optionen hingegen nachlassen, doch mit dem räumlichen Supersampling soll eine vergleichbare Qualität gegenüber Temporal Anti-Aliasing (TAA) bei nativen Auflösungen erreicht werden.

Der erste Showcase, bei der eine Geforce RTX 3090 zum Einsatz kam, zeigte aufgrund der GPU-Wahl übrigens auch, dass ExtraSS als Open-Source-Projekt geplant ist.

Das große Aber: Intels ExtraSS liegt noch in weiter Ferne

Kommen wir aber zum Haken der Geschichte: Da es sich hierbei »nur« um eine technische Abhandlung in einem sehr frühen Stadium handelt, ist noch völlig unklar, wann ExtraSS zur Verfügung stehen wird.

Eine Ankündigung seitens Intel, wann es so weit sein könnte, ist zumindest im Rahmen der SIGGRAPH-Tagung nicht erfolgt. Von einer Veröffentlichung im Jahr 2024 oder gar zu den anstehenden Battlemage-Grafikkarten ist also nicht zu rechnen.

Jetzt ist eure Meinung gefragt: Wird eine Intel-eigene Implementierung von Frame-Generation-Technologien überhaupt benötigt oder reicht es, sich auf AMDs FMF als Open-Source-Projekt zu verlassen? Sind solche Features für euch ausschlaggebend, wenn ihr euch eine neue Grafikkarte kauft? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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