Sind wir alleine im Universum? Es gibt nur wenige Fragen, die für die Menschheit in ihrer Gesamtheit eine so große Bedeutung haben. Und wie bei solch grundlegenden Fragestellungen üblich, gibt es keine einfache Antwort darauf - schon gar keine mathematisch präzise.
Aber es gibt eine mathematische Formel, eine Gleichung, die uns mit fortschreitendem Kenntnisstand hilft, die Antwort immer weiter einzugrenzen: die Drake-Gleichung. Benannt nach ihrem Entwickler, dem US-amerikanischen Astronom und Astrophysiker Frank Drake, der vor wenigen Tagen im Alter von 92 Jahren aus dem Leben schied. Ob er diese beeindruckenden Bilder des James Webb Weltraumteleskop wohl noch gesehen hat?
Ein Nachruf: Frank Donald Drake trat zeit seines (wissenschaftlichen) Lebens für die systematische Suche nach außerirdischen Zivilisationen ein. So startete er im Jahr 1960 das Project Ozma, das unter dem Dach von SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence) in den Sternensystemen Tau Ceti und Epsilon Eridani mithilfe eines Radioteleskops nach Nachrichten fremder Welten Ausschau hielt.
1961 berief Drake die erste SETI-Konferenz ein. Im selben Jahr entwickelte er die Formel, für die er längst in das kollektive Gedächtnis der Menschheit eingegangen ist. In Form der Drake-Gleichung wird sein Name wohl noch sehr lange nachhallen.
Was ist die Drake-Gleichung?
Im Grunde ist die Drake-Gleichung keine besonders komplexe mathematische Formel. Sie besteht lediglich aus einer ganzen Reihe von Faktoren, die miteinander multipliziert werden:
N = R* x fp x ne x fl x fi x fc x L
- N: Gibt die Anzahl möglicher außerirdischer Zivilisationen an, die fähig und gewillt sind, zu kommunizieren
- R*: Mittlere Sternentstehungsrate pro Jahr in der Milchstraße
- fp: Anteil an Sternen mit Planetensystemen
- ne: Durchschnittliche Zahl der Planeten innerhalb der bewohnbaren Zone
- fl: Anteil an Planeten mit Lebensformen
- fi: Anteil an Planeten mit intelligentem Leben
- fc: Anteil an Planeten mit Interesse an interstellarer Kommunikation
- L: Durchschnittliche Lebensdauer einer technischen Zivilisation in Jahren
Einige der Faktoren können wir mittlerweile recht gut abschätzen, so zum Beispiel die Sternentstehungsrate oder den Anteil an Sternen mit Planetensystemen. Andere hingegen warten noch darauf, gelüftet zu werden. Hierbei soll uns unter anderem das neue James Webb Weltraumteleskop helfen:
Warum das neue Weltraumteleskop die Sicht auf die Menschheit grundlegend ändern könnte
Wieder andere Faktoren wie beispielsweise die durchschnittliche Lebensdauer einer technischen Zivilisation lassen sich generell nur schwer beantworten. Obwohl einiges darauf hindeutet, dass diese Form (intelligenten) Lebens wohl eher nur kurze Zeit überdauert und zur Selbstzerstörung neigt. Unter anderem die mitunter verstörenden Weissagungen der Bild-KI Midjourney.
Wie viele außerirdische Zivilisationen gibt es denn nun? Eine Veröffentlichung im Astrophysical Journal aus dem Jahr 2020 geht von wahrscheinlich
36 Zivilisationen aus, die derzeit in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, Signale senden. Allerdings wird das Ergebnis heftig diskutiert, schließlich wurden manche der Faktoren praktisch geraten.
Kanntet ihr die Drake-Gleichung bereits? Wie denkt ihr über solche Ansätze und über das Vorhandensein von außerirdischem Leben in unserer Heimatgalaxie (und in anderen Galaxien) generell? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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