Der ultimative Billig-Ventilator von Aldi? So schlägt er sich nach einem Jahr im Einsatz

Ventilator vom Discounter Aldi: Günstig und komfortabel - oder schrottreif? Ein 365-Tage-Test.

Wer preisgünstige Lebensmittel kann, der kann auch Ventilatoren? (Bild-Quelle: Aldi Süd) Wer preisgünstige Lebensmittel kann, der kann auch Ventilatoren? (Bild-Quelle: Aldi Süd)

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Der Sommer. Das bedeutet nicht nur Speiseeis am Baggersee, Flip-Flops auf Freibadkeramik und Spiegeleier auf dem Asphalt braten, sondern auch Hitze, Schweiß und die Suche nach dem passenden Ventilator. 

Welches ist das passende Produkt? 

Die Auswahl ist breit. Nacken-, Tisch- oder Standventilatoren sind nur einige der Produkte, die Kühlung versprechen. Wer ein Sparfuchs ist, der schaut nach solchen saisonalen Produkten bei Lebensmittel-Discountern wie Aldi, Lidl, Penny oder Rewe Ausschau. 

Den Easy Home Turmventilator habe ich vor ungefähr einem Jahr bei Aldi erstanden. Seither bin ich mit dem Gerät eigentlich zufrieden. Insbesondere nach meinem Nackenventilator-Test weiß ich, was ich an meinem Aldi-Billigheimer-Produkt habe. 

Aber ist ein kostengünstiger Discounter vom Supermarkt wirklich empfehlenswert? 

Dieser Schlüsselfrage will ich mich mit euch zusammen annähern. 

Easy Home Turm-Ventilator
Easy Home Turm-Ventilator
Drei verschiedene Geschwindigkeits-Modi sorgen beim »Easy Home Turm-Ventilator« für Abkühlung. Der Turm dreht sich via Knopfdruck automatisch, über die Timer-Funktion schaltet sich das Gerät wahlweise nach maximal 120 Minuten selbstständig aus. In puncto Lärmpegel ist der Ventilator in meinen Ohren angenehm phonarm, vorausgesetzt, ihr presst eure Ohrläppchen nicht direkt gegen das Schutzgitter. Unterm Strich waren das also gut investierte 25 Euro. Reicht es also aus, sich einen Ventilator beim Aldi aufs Kassenband zu legen? Im Falle des Easy Home Turm-Ventilator sage ich: »Jawohl, ausreichend und vor allem kühlend ist das allemal!« Ein Luxusprodukt mit Smart-Home-Anbindung dürft ihr indes bitte nicht erwarten. 
  • Kühlt gut 
  • Platzsparend 
  • Timer-Funktion 
  • Griff auf der Geräterückseite 
  • Turm kann rotieren … 
  • Keine Fernbedienung 
  • Keine Smart-Home-Funktionen 
  • … der aber manchmal quietscht 

Die Montage des Turmventilators

Der Aufbau des Geräts funktioniert für gewöhnlich nicht vielleicht in Sekunden, aber doch in Minutenschnelle. 

Wichtiger Hinweis vorab: Für eine erfolgreiche Montage benötigt ihr einen Kreuzschraubendreher. Ein solcher ist im Lieferumfang leider nicht enthalten. 

Der Lieferumfang besteht im Wesentlichen aus den folgenden Teilen: Die Haupteinheit (sprich: der Turmventilator an sich), zwei Verbindungsschrauben, dem Standfuß (aufgeteilt in vorderen und hinteren Standfuß) und einem Schraubring. 

Schritt 1: Standfuß montieren. Dazu führt ihr vorderen und hinteren Standfuß zusammen – und schraubt die beiden Standfuß-Teile mithilfe der Verbindungsschrauben und eurem Schraubendreher ineinander. 

Schritt 2: Standfuß an Haupteinheit anbringen. Jetzt geht es daran, Standfuß und Haupteinheit zusammenzuführen. Dazu habe ich die Haupteinheit einmal herumgedreht, also auf »auf den Kopf gestellt« - und zwischen meine Oberschenkel gezwängt. Was sich jetzt anliest wie ein Move aus dem Pro Wrestling, ist einfach nur praktisch: Ich kann den Standfuß leichthändig an den dafür vorgesehenen Stutzen auf der Geräteunterseite anbringen. 

Schritt 3: Schraubring installieren. Jetzt dreht ihr den Schraubring an den bereits aus Schritt 2 bekannten Stutzen. 

Das war’s! Jetzt müsst ihr den Turmventilator nur noch an den Storm stöpseln. Nun sollte euch die Gerätschaft Kühlung verschaffen. Ihr seht: Die Montage hat die Schwierigkeitsstufe »sehr leicht«.

Wie funktioniert die Bedienung? 

Auf der abgeschrägten Oberseite des Turmventilators ist ein Eingabe-Panel angebracht. Diese verfügt über vier unterschiedliche Arten von Knöpfen und Reglern.

Knöpfchen und Drehregler: Abbildung aus der Bedienungsanleitung Knöpfchen und Drehregler: Abbildung aus der Bedienungsanleitung

Über die drei Knöpfe mit der Ziffer 9 aus der Abbildung schaltet ihr den Ventilator ein. Dabei ist es egal, welchen der drei Knöpfe ihr betätigt. Der mit der Ziffer 1 gekennzeichnete Knopf ist die niedrigste Geschwindigkeitsstufe, der mit der Nummer 2 die mittlere, und schließlich der Knopf mit der Zahl 3 markiert die höchste Geschwindigkeitsstufe.

Mit dem Knopf gleich links neben der Dreierreihe-Knöpfchen findet ihr den Ausschalter (passenderweise mit einem dicken, fetten OFF gekennzeichnet). 

Ganz oben auf dem Eingabe-Panel befindet sich ein runder Knopf, links mit »Stop« und rechts mit »Move« beschriftet. Dies ist der Schalter für die Schwenkfunktion des Turmventilators. Denn: Wahlweise dreht sich die Haupteinheit einmal um 45 Grad nach rechts, danach wieder 45 Grad nach links – und immer so weiter (bis ihr den Schalter für die Schwenkfunktion abermals bemüht).

Übrigens: Seufzt ihr schon jetzt resigniert, weil dieser Ventilator keine Fernbedienung dabeihat, dann könnte das nachfolgende Low-Budget-Produkt für euch lohnen.

Für die Wanderung der Haupteinheit von 45 Grad habe ich unterschiedliche Werte aufgezeichnet. Die Linksdrehung ist bei meinem Gerät deutlich schneller, benötigt vom Start- bis zum Endpunkt zirka sechs bis sieben Sekunden. Für die entgegengesetzte Drehung nach rechts, also auch für dieselbe Strecke, habe ich zwischen 10 und 11 Sekunden gemessen. Bei der Rechtsdrehung bockt das Gerät aber auch ein wenig. Ich vermute: Ein Jahr Einsatz hat bei meinem Aldi-Ventilator Gebrauchsspuren hinterlassen. 

Bei seinen »Enden der 45-Grad-Wanderung« angekommen, verweilt die Haupteinheit übrigens für ungefähr drei Sekunden an seiner Position – bevor er die Reise in die entgegensetzte Richtung antritt.

Über den Drehregler »Timer« richtet ihr ein, ob sich der Ventilator nach Verstreichen einer festgesetzten Zeitspanne selbstständig ausschalten soll. Den Drehregler stellt ihr auf maximal 120 Minuten. In dem Fall ist’s mit dem Gebläse also binnen zweier Stunden vorbei.  

Den Regler könnt ihr stufenlos drehen; die Markierungen entlang des Drehreglers verlaufen in 20er-Sprüngen - ergo: 20, 40, 60, 80, 100 und die besagten 120 Minuten werden euch angezeigt. Aber ihr könnt auch alle Werte dazwischen einstellen. 

Übrigens: Nicht nur über den dedizierten Ausschalter könnt ihr das Gerät stoppen – sondern auch über den Timer. Denn dieser verfügt »auf 12 Uhr« über eine Ausschaltfunktion. Dies ist entsprechend mit dem Wörtchen »OFF« markiert.

Gleich links neben »OFF« könnt ihr den Drehregler auch auf »ON« drehen. Ich würde euch dazu raten, beim Ausschalten beide Bedienelemente zu berücksichtigen - Drehregler und Ausschaltknopf. Denn: Mit gedrücktem Ausschalter bei gleichzeitig eingeschaltetem Timer gibt der Turmventilator ein schwach vernehmbares Sirren von sich. 

Der Verdacht ist nicht unbegründet, der Ventilator könne mit »Drehregler auf ON« weiterhin Strom ziehen. Wer also einerseits den Ventilator aus unnötigen Stromfresser aus der persönlichen Energiebilanz ausklammern möchte und auch »Verschleißerscheinungen durch unfreiwilligen Dauerbetrieb« vermeiden will, sollte beide Bedienelemente berücksichtigen. Oder ihr zieht den Ventilator nach Benutzung einfach mit dem Stecker vom Strom.

Nett: In die Einsparung auf der Geräterückseite gegriffen, hebt ihr das Gerät einfach hoch - und tragt ihn mit euch herum. Nett: In die Einsparung auf der Geräterückseite gegriffen, hebt ihr das Gerät einfach hoch - und tragt ihn mit euch herum.

Übrigens: Kühlung alleine reicht bei Hitze nicht - ihr solltet auch an ausreichend Wasser in euren Körper schütten. Wer damit hadert, sich ausreichend zu hydrieren, für die oder den gibt's die richtigen Apps.

Wie laut ist der Turmventilator von Aldi?

Wie bei meinem Vorgängerartikel zum Nackenventilator »Leafless Neck Hanging Fan M6« auch, habe ich mithilfe einer Mobile-App die Lärmentwicklung des Geräts beobachtet. Denn welcher Büromensch will schonen von einem Ventilator angepustet werden, der zwar Kühlung verschafft, dessen Getöse aber die Trommelfelle unnötig malträtiert? 

Genauso wie beim um den Hals zu tragenden Ventilator habe ich mir eine Schallapp aufs Handy gezogen, um die Lärmprodukt des Geräts zu dokumentieren. 

Bei der Messung habe ich mein Handy direkt vor das Schutzgitter des Turmventilators gehalten.

Aus beiden Grafiken geht hervor: Im Verlauf der ersten fünf Sekunden ist die Lautstärke bei knapp unter 20 Dezibel, oder bei um die 30 Dezibel. Während dieser ersten fünf Sekunden war das Gerät ausgeschaltet. Die Dezibel-Schwankungen bei ausgeschaltetem Gerät lässt sich durch Umgebungsgeräusche erklären. 

In der ersten Grafik betätige ich kurz vor der Fünf-Sekunden-Marke die erste Geschwindigkeitsstufe des Geräts - deutlich sichtbar am dazugehörigen Ausschlag. Danach dauert's ungefähr zwei Sekunden, bis das Gebläse anläuft. Einmal im Betrieb bewegt sich die Lautstärke jedoch im Bereich 60 Dezibel. 

In beiden Grafiken habe ich bei Sekunde 10 in zu Geschwindigkeitsstufe 2 hochgeschaltet, respektive bei Sekunde 15 zu Geschwindigkeitsstufe 3. In beiden Grafiken bewegt sich das Lautstärke-Niveau bei um die 60 Dezibel. Bei der zweiten Aufnahme gibt es zwar öfters über die 60-Dezibel-Grenze hinausreichende Ausschläge, allerdings zeigte diese Aufnahme auch beim ausgeschalteten Gerät dezent höhere Ausschläge, als bei der Aufnahme No. 1. 

Was bedeuten jetzt diese Messwerte für die Lautstärke? Die Lärmbelästigung liegt ungefähr mit dem ebenfalls von mir getestetem Nackenventilator gleichauf. Auch bei diesem registrierte ich bei allen drei Geschwindigkeitsstufen zirka 60 Dezibel. Das entspricht in etwa der Lärmentwicklung auf einer »Ruhigen Straße«, oder dem Pegel eines »Gruppengesprächs« oder einer »Nähmaschine«. 

Warum ich den Nackenventilator dann als unzumutbares Brummen wahrgenommen habe, mich der Turmventilator aber nicht weiter stört? Der Abstand macht den Unterschied. Will sagen: Das Gebläse des Turmventilators hängt mir nicht vor der Ohrmuschel herum – der Nackenventilator (fast) schon. 

Deshalb habe ich nochmal die Lärm-App gezückt, dafür aber den Turmventilator auf Abstand gehalten. Ungefähr 80 Zentimeter entspricht in meinem Alltag die Distanz zwischen mir und dem Gerät - und die Lärmentwicklung? Die ist dann um etwa 20 Dezibel geringer. Statt 60 Dezibel bei allen drei Geschwindigkeitsstufen sind's jetzt nur noch 40 Dezibel. Das liegt dann Lautstärke-technisch eher im Bereich eines »Leisen Flüsterns« oder einer »Leisen Musik«. Aber seht selbst:

Die Ausschläge vor den 5-Sekunden-Grenzen erklären sich übrigens durch das Betätigen der Knöpfe »Geschwindigkeitsstufe 1«, »Geschwindigkeitsstufe 2« und »Geschwindigkeitsstufe 3«. 

Wenig verwunderlich also, wenn ich den Nackenventilator mit seinen 60 Dezibel als störend wahrnehme. Bislang war ich einfach die 40 Dezibel meines Turmventilators gewöhnt. Ich persönlich jedenfalls merke den akustischen Unterschied (über)deutlich.

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