Was sind Mini-LED-TVs und solltet ihr euch so einen Fernseher kaufen?

Mini-LED-TVs positionieren sich als Evolution zum LED-TV und nähern sich damit OLED an. Doch sind sie auch wirklich besser?

Wenige LEDs gegen viele: Doch was ist besser? (Bild: Sony, adobe.stock.com - Feng Yu) Wenige LEDs gegen viele: Doch was ist besser? (Bild: Sony, adobe.stock.com - Feng Yu)

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Das Wichtigste in Kürze

  • Mini-LEDs sind kleine LEDs, die mehr Dioden auf denselben Platz bringen können als herkömmliche LEDs.
  • Sie ermöglichen eine granularere Steuerung der Hintergrundbeleuchtung und bieten dadurch einen verbesserten Kontrast.
  • Im Vergleich zu OLED sind sie nicht auf demselben Level, aber sie können eine überzeugende Alternative bieten.
  • Der Prozessor des Fernsehers spielt eine entscheidende Rolle für die Bildqualität.
  • Einige Hersteller sind bereits auf den Mini-LED-Trend aufgesprungen, aber nicht alle Fernseher mit entsprechenden Bezeichnungen besitzen auch Mini-LEDs.

OLED gilt bei TVs als das Nonplusultra. Besonders die starken Kontraste, die dank der organischen Pixel zustande kommen, sorgen für große Augen.

Das wichtigste Merkmal von OLED: einzeln beleuchtete Bildpunkte. Das ergibt nicht nur ein diffiziles Bild, sondern auch perfekte Schwarzwerte. Ein ausgeschaltetes Pixel ist nun mal schwarz.

Traditionelle LED-Fernseher bekommen diese Kontrastreichweite nicht hin, egal wie sehr sie an der Spitzenhelligkeit drehen. Sie sind heller, ja, aber die Helligkeit lässt sich nicht so genau steuern.

Bis jetzt.

Auftritt: Mini-LED.

Was ist ein Mini-LED-TV?

Ganz einfach: Eine Mini-LED ist ein sehr kleine LED. (Bild: TCL) Ganz einfach: Eine Mini-LED ist ein sehr kleine LED. (Bild: TCL)

Die Erklärung ist ausnahmsweise ganz einfach. Mini-LEDs sind genau das, was der Name verspricht: winzig kleine LEDs.

Der große Vorteil von Mini-LEDs: Es passen mehr Dioden auf denselben Platz. Wenn Fernseher also hunderte LEDs für die Hintergrundbeleuchtung nutzen, dann verbrauchen bei einem Mini-LED-TV tausende LEDs genau so viel Raum.

Im Artikel zu Local Dimming erkläre ich die Funktionsweise weiterer Paneltechniken.

Ein weiterer interessanter Fakt: Bisher sind alle Mini-LED-TVs auch QLEDs. Sie sind nicht notwendig, aber da Mini-LEDs bisher nur in Mittel- und Oberklassegeräten zum Einsatz kamen, waren Quantum Dots auch immer ein Teil davon.

So funktionieren die Nanopartikel in Panels und das bewirken sie.

Mini-LED: Wie wichtig sind Größe und Menge?

Viel hilft viel, oder? (Bild: adobe.stock.com - nskyr2a) Viel hilft viel, oder? (Bild: adobe.stock.com - nskyr2a)

Zunächst muss geklärt werden, wie Hintergrundbeleuchtung als solches arbeitet. In günstigeren TVs wird die Hintergrundbeleuchtung als eine Einheit gesteuert.

Darum ist eine einheitliche Steuerung schlecht: Das Bild wird dadurch nur komplett dunkler oder heller. Aber Bildteile sind unterschiedlich hell, zum Beispiel die Lampe auf einem Schreibtisch in einem dunklen Raum. Dadurch versumpfen Kontraste, weil das Bild vom Gerät nicht optimal ausgeleuchtet wird.

Dimming-Zonen sind die bessere Alternative – je mehr, desto besser. Fernseher mit Full-array Local Dimming (FALD) fahren die Beleuchtung also nur da hoch oder runter, wo es benötigt wird und sind dadurch viel diffiziler.

Allerdings gibt es bei herkömmlichen LEDs eine Grenze bei der Anzahl der Zonen – und hier kommen Mini-LEDs ins Spiel. Die sind kleiner, wodurch mehr Dioden in denselben Raum passen.

Links: LED-Beleuchtung, rechts: Mini-LED-Beleuchtung. (Bild: Sony) Links: LED-Beleuchtung, rechts: Mini-LED-Beleuchtung. (Bild: Sony)

Können Mini-LEDs mit OLEDs mithalten?

Nein, auf diesem Level sind sie nicht. Optimalerweise wäre jede Diode so groß wie ein Pixel und somit seine eigene Zone, die einzeln angesteuert wird. Es gäbe kein Ausbluten von Licht und die LEDs würden sehr stark leuchten

Die eben beschriebene Technologie gibt es schon: Micro-LED. Die ist allerdings noch sehr teuer in der Produktion. Samsungs The Wall ist beispielsweise ein Prototyp, den einige von euch kennen dürften.

Der Clou ist: Mini-LEDs müssen gar nicht pixelperfekte Helligkeit erreichen, um ein Bild zu produzieren, das OLED die Stirn bieten kann. Ein genaues Verhältnis ist nicht bekannt, aber tausende Dimming-Zonen bieten genug Flexibilität, um eine überzeugende Alternative zu OLED zu bieten.

Sind Mini-LEDs grundsätzlich besser als LEDs?

Ja, allein dadurch, dass sie granularer gesteuert werden können und Helligkeit und Kontrast so diffiziler werden. Doch es gibt auch einen Haken.

Mini-LEDs sind nichts anderes als kleinere LEDs. Sie sind an und für sich genommen nicht deutlich besser, sondern nur anders einsetzbar.

Das Allerwichtigste ist der Prozessor. Was nützen tausende Zonen mit unzähligen Mini-LEDs, wenn der TV es nicht schafft, sich schnell bewegende Bilder zu synchronisieren?

Links: Licht strahlt über und blutet aus, rechts: Kein Ausbluten sorgt für ein knackigeres Bild. (Bild: Sony) Links: Licht strahlt über und blutet aus, rechts: Kein Ausbluten sorgt für ein knackigeres Bild. (Bild: Sony)

Wer verkauft Mini-LED-TVs?

Einige Marken sind bereits auf den Zug aufgesprungen. Aber Augen auf beim TV-Kauf: Auch wenn die Hersteller oftmals neue Bezeichnungen für Mini-LED-Fernseher haben, haben nicht alle Fernseher der Serie Mini-LEDs.

TCL packt die Technologie direkt in den Namen. Sony tut das nicht (zumindest nicht auf dem deutschen Markt). Im Hause Samsung taufte man das Kind »Neo QLED« und bei LG wird’s kompliziert: Alle Mini-LED-TVs heißen QNED, aber nicht jeder QNED hat Mini-LEDs.

Preislich spielen die TVs übrigens oft in derselben Liga. Ihr zahlt also nicht unbedingt gleich mehr für Mini-LED-Panels.

Fazit

Mini-LEDs sind – wie der Name impliziert – sehr kleine LEDs und kommen daher mit all ihren Stärken und Schwächen.

Ihr Vorteil liegt allerdings in der Größe. Da mehr kleine Dioden auf denselben Platz passen als die größeren LEDs, arbeitet die Hintergrundbeleuchtung granularer. Das hängt allerdings auch vom Prozessor ab. 

Also: Sind Fernseher mit den kleinen Leuchtdioden nun wirklich besser als LED-TVs?

Mini-LEDs sind nicht automatisch besser, sondern erstmal nur mehr. Wenn das Gerät die Hintergrundbeleuchtung allerdings bespielen kann, erreichen Mini-LED-Fernseher einen Kontrastlevel, den viele wohl als gleichwertig mit OLED bezeichnen würden (auch wenn es rein technisch gesehen nicht so ist).

Solltet ihr einen Fernseher mit Mini-LEDs kaufen? Ja, wenn die Reviews es empfehlen. Wenn der Hersteller es nicht schafft, mehr aus der Technik herauszuholen als aus einem gewöhnlichen LED-TV, dann zahlt ihr womöglich mehr Geld fürs gleiche Bild. Daher: Macht am besten eure Hausaufgaben und vergleicht Tests.

Wir haben OLED gegen QLED antreten lassen, wer schlägt sich besser? Zwei weitere Panel-Techniken stehen übrigens am Horizont bereit, um OLED den Ruf abspenstig zu machen.

Ihr sucht einen TV fürs Wohnzimmer? Schaut gerne in unsere Kaufberatung:

Mini-LEDs werden wir in den kommenden Jahren verstärkt sehen. Ob und wie viel sie besser sind, habt ihr im Artikel gelesen. Habt ihr womöglich sogar schon einen Mini-LED-TV zu Hause? Wenn ja, seid ihr zufrieden? Kommt euch nur OLED in die Tüte oder wartet ihr lieber, bis Micro-LEDs bezahlbar werden? Eure Meinung interessiert uns!

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