Wieso ich Windows Vista liebe, auch wenn es die meisten von euch hassen

Laut GameStar-Umfrage ist Windows Vista eines der unbeliebtesten Betriebssysteme. Bei Hardware-Redakteur Alex hat es dennoch einen festen Platz im Herzen.

Windows Vista - echt jetzt? Windows Vista - echt jetzt?

Vor einigen Tagen haben wir die Frage gestellt, welches Windows euch am liebsten ist. Dabei hat beinahe die Hälfte der Umfrageteilnehmer für Windows 10 abgestimmt, gefolgt von Windows 7 und Windows XP. Nur rund einer von 100 Befragten gab Windows Vista seine Stimme. Und eine dieser wenigen Stimmen ist von mir.

Mein liebstes Windows ist also eines, das die meisten von euch bestenfalls einfach nur nicht mögen oder gar hassen. Dabei könnte sich im Falle von Windows Vista Letzteres tatsächlich als wahrscheinlicher erweisen. Doch warum ist das so und warum hat es sich in meinem Herzen dann den prominentesten Platz an der Sonne gesichert?

Ewige Windows-Regel: Habt ihr euch schon mal gefragt, warum das erste Laufwerk in Windows immer als »C« bezeichnet wird? Die Antwort darauf lest ihr im folgenden Artikel:

Warum hassen so viele Nutzer Windows Vista?

Der größte Kritikpunkt an Windows Vista waren die Hardwarevoraussetzungen: Auf vielen PCs lief es einfach nicht richtig oder wurde instabil, weil schlicht die Menge des Arbeitsspeichers nicht ausreichte, um die wohl populärste neue Funktion, Aero, zu nutzen. Oder die Grafikkarte unterstützte noch nicht das dafür notwendige DirectX 9.

Was ist Aero?

Der Aero-Glass-Modus respektive die Aero-Benutzeroberfläche bietet Anwendungsfenster mit Schattenwurf und halbtransparentem Rahmen, gleichzeitig sind die Animationen für das Öffnen, Schließen, Minimieren und Wiederherstellen von Fenstern flüssiger als beim Vorgänger Windows XP.

Dazu kamen noch andere Faktoren, wie eine unnötig komplizierte Benutzerkontensteuerung und eine teilweise schlechte deutsche Übersetzung. Außerdem liefen nicht alle Spiele, weshalb es teils unerlässlich sein konnte, ein Dual-System mit Windows XP als Kompagnon zu betreiben.

Warum mag ich Windows Vista dann so gern?

Ganz einfach: Ich habe mich von vorneherein in den Look von Windows Vista verguckt. Windows XP sah mir zu sehr nach 1990er-Jahre aus, während Windows Vista auf mich einen viel moderneren, frischeren Eindruck machte. Besonders die oben genannte Aero-Funktion hatte es mir angetan und dass ich mir animierte Desktophintergründe anzeigen lassen konnte.

Beides habe ich in späteren Versionen von Windows vermisst, oder konnte es nur über Umwege und Drittanbietersoftware aktivieren. Außerdem gab es in Vista auch noch eine Sidebar und Widgets.

Ich hatte auch keine Probleme mit den Systemvoraussetzungen, weil ich - ganz der Hardware-Nerd - schon Ende 2006 8,0 GByte Arbeitsspeicher in meinem Rechner verbaut hatte.

Das waren damals vier mal zwei Gigabyte DDR2 von Corsair, ich glaube aus der Dominator-Reihe, mit übergroßen Kühllamellen. Meine vier (!) ATI Radeon X1950 Pro im Quad-Crossfire-Verbund hatten ebenfalls keine Probleme mit dem umstrittenen Betriebssystem. Ein paar Jahre später hab ich den Rechner dann mit einem unfreiwilligen Blutopfer geschrottet:

Vielleicht mochte ich Windows Vista auch deshalb so gerne, weil es nicht jeder hatte - keine Ahnung. Aber wie dem auch sei, in meinem Herzen hat es für immer ein warmes Plätzchen.

Ein bisschen Vista steckt auch in Windows 10

Es ist kaum zu glauben, aber tatsächlich ist Windows 10 eine Weiterentwicklung von Windows Vista. Denn der Betriebssystemkern (Kernel) von Vista basiert auf NT 6. Es trägt daher, von seinem Markennamen abgesehen, die Betriebssystemversionsnummer NT 6.0.

Der Kernel von Windows 10 fußt ebenfalls auf NT 6, weshalb Windows 10 zu Beginn auch noch als NT 6.4 ausgegeben wurde. Microsoft entschied sich dann jedoch dafür, die Versionsnummer anzupassen. Seither wird der Kernel von Windows 10 offiziell als NT 10.0 bezeichnet.

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