Die Zukunft des Spielemarkts
Nach einer Studie der PC Games Association (PCGA) übertraf der weltweite Umsatz mit PC-Software und Hardware im Jahr 2007 57 Milliarden Dollar. Das Erstaunliche angesichts dieser überwältigenden Dominanz des PCs auf dem Spielemarkt ist die weit verbreitete Ansicht, dass es sich um eine sterbende Plattform handle, und dass alles Wachstum und alle Zukunft im Konsolengeschäft liege. In Wahrheit erlaubt es die offene Struktur der Plattform PC dem Spielemarkt, das antiquierte Einzelhandelsgeschäft mit seinen Spieleschachteln durch ein diversifizierteres Online-Modell zu ersetzen, das Ertrag aus einer Kombination aus Direktverkauf, Werbung, Gebühren und Mikro-Transaktionen erwirtschaftet.
Viele Menschen halten das Verschwinden von PC-Spielen aus den Händlerregalen für ein Versagen am Markt, tatsächlich aber haben viele PC-Spiele den Bedarf für Schachteln und Kunststoffscheiben hinter sich gelassen und werden mittlerweile als komplett elektronisches Produkt vertrieben. Online- Geschäftsmodelle wie die moderner PC-MMOGs haben sich als extrem effizient erwiesen, wenn es darum geht, aus ihrer Spielerschaft Umsatz und Spielzeit zu saugen. Sie zerstören damit die Nachfrage nach Solo-Spielen.
Der Erfolg in Asien und anderen Wirtschaftszonen lässt darauf schließen, dass MMOG-Modelle über kurz oder lang alle wesentlichen Spielemärkte dominieren dürften. Die einzigen Faktoren, die das Wachstum dieses Zweigs in westlichen Ländern bisher limitiert haben, sind vielerorts noch zu geringe Bandbreiten bei Internet-Zugängen und das Fehlen sicherer, allgemeingültiger Online- Zahlungslösungen. Beides ändert sich rapide – und zwar rapide genug, um den Bedarf für eine neue Konsolengeneration auszulöschen, noch bevor die jetzige sich überlebt hat.
Das Essay »Das Ende der Konsolen« wurde ursprünglich im Making Games Magazin 04/2008 veröffentlicht.
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